GUTEN MORGEN,
Ich wende mich an die Fridays for future Bewegung aus Schülern und Studentinnen.
Ich bin Umweltökonom, war recht aktiv in der Klimawoche der Uni Köln vom 25. – 29.11.19, genannt Public Climate School, und möchte meine Erkenntnis aus dieser Woche gepaart mit meinem Wissenstand zur Klimadiskussion hier zusammenfassen und zur Diskussion stellen.
In meinem bisherigen Leben durfte ich alle 10 Jahre einem Weltuntergangsszenario beiwohnen, die nicht minder bedrohlich klangen als die derzeitige Diskussion. Es waren z.B. die folgenden: Saurer Regen und das Ende der Wälder (gelöst durch technische Neuerungen wie der Kraftwerksfilter zur Rauchgasentschwefelung. Und natürlich dem Auto Katalysator), Überbevölkerung (gelöst, da nach allen realistischen Szenarien schon in dieser Hälfte des Jahrhunderts die Weltbevölkerung selbst aus Sicht großer Skeptiker zurückgeht, s.u. . Spätestens aber nach 2050), Ressourcenende (kommt immer wieder neu auf Tableau und immer wieder wurden und werden Alternativen gefunden), Nahrungsmittelende, siehe hierzu unten im Text, Ozonloch, mit der Folge, dass das Ozon die Menschen auf der Erde nicht mehr vor der Weltraumstrahlung schützen konnte (geschlossen durch FCKW Verbot und Alternativen), Y2K, „der Millenium Bug“, alles sollte zusammenstürzen, Computersysteme sich abschalten, bis hin zur Kernschmelze (ich allein forschte 1 Jahr am Y2K und weltweit ist wohl nichts nennenswertes passiert, obwohl nichts geändert wurde), Eiszeit im Jahre 2020 (das war das gängige Szenario in den 90ern), Nuklear Terrorismus, Atomkrieg (zumindest gab es den Kalten Krieg bis zum Zusammenbruch des Kommunismus), …
Dystopien, die verstören können sollten nicht dazu führen, das sich Populisten und Demagogen von links oder rechts einer rationalen, evidenzbasierten, aufgeklärten Handlungsweise entgegenstellen. Ich möchte mit diesem Text dazu beitragen, dass jede Diskussion auch anderslautende Argumente zu ihrem Recht kommen lässt, Entscheidungen demokratisch zu finden sind und sich keine Radikalisierung durchsetzt, weil man meint, die eigene Meinung sei unwiederlegbar und richtig.
Zu den Dingen, die in der Welt passieren gehört es, dass Menschen die Probleme lösen, die sich ihnen stellen ( Steven Pinker, „Aufklärung Jetzt“ ). Die Kräfte der Moderne haben es immer geschafft, schwierige Dinge zu beheben.
Die Menschheit braucht Energie, auch um Alle aus der Armut zu befreien. Dies geschieht nicht durch mehr Verteilung, sondern durch mehr Anreiz zu Entwicklung, wodurch sich eine bessere Versorgung für Alle fast automatisch ergibt. Diesen Anreiz sehe ich vor allem in freien auch frei wirtschaften Gesellschaften. S.u. Punkt 7.
Effizienter Umweltschutz ist dabei möglich durch Dematerialisierung, Decarbonisierung, Verdichtung und kluger Organisation in einem effizienten Wirtschaftsmodell.
Steven Pinker schreibt in seinem Buch „Aufklärung Jetzt“, „Unser Leben ist viel viel besser geworden. Heute leben wir glücklicher, länger, gesünder, sicherer, wohlhabender denn je. Der Grund: Die Aufklärung und ihr Wertesystem: Vernunft, Fortschritt u Humanismus.
1.) CO2 kann wirkungsvoll und ökonomisch wie ökologisch sinnvoll gefiltert und gelagert werden.
Mittels „Carbon Capture and Storage“, CCS ist eine CO2 Abspaltung und Lagerung (z.B. in leeren Gas- oder Erdölfeldern) risikoarm möglich. Der Wirkungsgrad eines Kraftwerks oder einer Fabrik reduziert sich um etwa 25%, was über die steigende Energieeffizienz mehr als ausgeglichen werden kann. Die Speicherung von Ökostrom durch Eind oder Sonne wäre insgesamt auch nur zu einem Wirkungsgrad von z.Zt. 25% zu haben. Norwegen begeht diesen CCS-Weg seit 23 Jahren und betreibt klimaneutrale Kraftwerke. Norwegen plant 2030 klimaneutral zu wirtschaften. Künftig wird vor allem über einen breiteren Einsatz für eine CO₂-Abscheidung in den Bereichen beispielsweise der Zement-, Stahl- und Aluminiumproduktion sowie der Petrochemie diskutiert, da hier prozessbedingt nicht vermeidbare CO₂-Emissionen anfallen. Sie wären also nicht durch Ökostrom zu ersetzen. So gilt prinzipiell, „dass Gase sehr lange im tiefen Untergrund gespeichert werden können. Die Erdgaslagerstätten, welche heute weltweit genutzt werden, sind meist vor Millionen von Jahren entstanden und haben seit dieser Zeit das Gas im Untergrund fest eingeschlossen gehalten. Auch kann flüssiges CO2 in leeren Erdöllagerstätten gelagert werden, wo es ja auch herkommt und Millionen Jahre gelagert hat.
„Weltweit erste CO2-Lagerstätte feiert 23 jähriges Jubiläum – und weist in die Zukunft“.
https://www.norway.no/de/germany/norwegen-germany/aktuelles-veranstaltungen/aktuelles/weltweit-erste-co2-lagerstatte-feiert-jubilaum–und-weist-in-die-zukunft/
2.) Der CO2 Preis pro Tonne kostet in Norwegen etwa € 50.- wodurch CO2 Speicherung mittels CCS auch in Deutschland ökonomisch sinnvoll wäre. In Schweden beträgt der CO2 Preis je Tonne € 115.-
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/co2-steuer-in-mehreren-eu-laendern-laengst-standard,RVyr5aE
3.) Auch in Deutschland können Kohle-Kraftwerke Klimaneutral betrieben werden. Neuere Anlagen sind CCR (Carbon Capture Ready) installiert und können darauf umrüsten.
Das gilt auch für das neue Kohlekraftwerk Datteln 4.
https://www.tuev-nord.de/de/unternehmen/zertifizierung/kraftwerkspruefung/
4.) Pflanzen (Energiepflanzen) ziehen CO2 aus der Atmosphäre und dieses CO2 kann dann mittels CCS abgetrennt und unterirdisch gespeichert werden.
BECCS (Bioenergie mit carbon capture and storage). So wäre Energiegewinnung sogar nicht nur CO2 neutral, sondern sogar CO2 einfangend, also CO2-negativ.
http://www.klimaretter.info/energie/nachricht/22981-weltweit-erste-bio-ccs-anlage-startet
5.) Die Weltbevölkerung wird sich ab etwa 2040 verringern – das gesteht sogar der pessimistische Club of Rome ein.
Nach Randers (vom Club of Rome) wird das Bevölkerungswachstum sich verlangsamen, ab etwa 2040 wird die Bevölkerung schrumpfen. Produktivität und Bruttoinlandsprodukt werden weiter wachsen, aber langsamer. Denn Investitionen zur Verhinderung und Beseitigung von Umweltschäden werden zunehmen müssen.
https://de.wikipedia.org/wiki/2052._Der_neue_Bericht_an_den_Club_of_Rome
https://www.faz.net/aktuell/politik/weltbevoelkerung-die-grenzen-des-wachstums-14005709-p2.html
https://www.deutschlandfunknova.de/nachrichten/babys-geburtenrate-weltweit-halbiert.
https://www.tagesspiegel.de/meinung/was-wissen-schafft-die-bevoelkerungsbombe-ist-verpufft/10745160.html
6.) Warum Ökonomie (Marktwirtschaft mit Technik und Wissenschaft) die Umweltprobleme lösen kann?
Weil Ökonomie die Wissenschaft zum Umgang mit Knappheiten ist. Der Staat setzt den Ordnungsrahmen (also die Regeln) in denen die Ökonomie arbeitet. Die in der Ökonomie Beteiligten halten sich daran und versuchen möglichst effizient zu wirtschaften – also ein Ziel mit geringsten Mitteln zu erreichen, oder mit den gegebenen Mitteln ein höchstes Ziel zu erreichen. Wenn der Staat Externe Kosten wie Flächenverbrauch, Schadstoffe, CO2, Lärm und selbst Verletzungen u.a. in einen Ordnungsrahmen einfügt, dann wirtschaftet die Ökonomie mit diesen Vorgaben bestmöglich. Auch kann sich ein Ökonomischer Verbund wie z.B. die EU vor Wettbewerbsnachteilen nach außen schützen, indem sie z.B. Ökologische Einfuhrsteuern erhebt, die im EU Ordnungsrahmen bedingte Ökologische „Nachteile“ ausgleicht. Ein Exportstaat wiederrum kann seinen Firmen beim Export die eigenen ökologischen Auflagen erlassen, da sonst eine Doppelbesteuerung stattfände. Handelbare Lizenzen und CO2 Steuern sind Instrumente, die eine Gesellschaft effizient, funktionsfähig und trotzdem die Umwelt schützen lassen.
7.) Warum eigentlich ist die (soziale) Marktwirtschaft so erfolgreich?
Im wesentlichen ist es das Interesse das eigene Leben zu verbessern. Da das alle machen, gewinnen alle. Adam Smith: „Nicht vom Wohlwollen des Bäckers erwarte ich mir was wir zum Essen brauchen sondern von seinem Eigennutz.“ Er appelliert nicht an die Menschen-, sondern an die Eigenliebe. Er meinte jegliche Neigung des Menschen zuerst für sich u seine Familie zu sorgen können sich zum Wohle aller auswirken. Alle sind effektiv und haben viel zum tauschen. Austausch macht eine Gesellschaft nicht nur reicher sondern auch freundlicher, denn in einem effektiven Markt ist es günstiger Dinge zu kaufen statt zu stehlen und andere sind uns lebendig nützlicher als tot. Der oberste Wert der Marktwirtschaft ist das Glück und in der nächsten Stufe darunter folgen 3 Säulen „Stabilität“ (Geldstabilität für Planungssicherheit. Daraus folgt Realstabilität der Wirtschaft), „Allokation“ (Einsatz der am Wirtschaftsgeschehen beteiligten wesentlichen EInflussgrößen – Produktionsfaktoren – Arbeit, Kapital, Boden, Bildung, Umwelt …) und „Verteilung“ (Sozialpolitik).
8.) Was ist die Öko-Soziale-Marktwirtschaft?
eigentlich nichts anderes als was Marktwirtschaft sein will und sollte! Die in einem Ordnungsrahmen arbeitete Wirtschaft, dbezieht nun auch ökologische Folgen ein. Das ist überhaupt kein Problem, denn der Wettbewerber muss es auch. Und es werden Wege gefunden, Wünschenswertes unter dieses Vorgaben zu erfüllen. Die Ökonomie (Marktwrtschaft) kann sich unter Stabilität, also ohne Schocks und mit Anpassungszeit immer gut entwickeln. Die Umwelt-Ökonomie betreibt diese Lehre spätestens seit den 80ern, in denen ich Umweltökonomie an der Goethe Universität Frankfurt zu studieren begann.
Eine Marktwirtschaft kennt den Nachfrager und den Anbieter und als Koordinationsmittel zwischen beiden den Preis.
Kapitalismus, wie er von interessierter Seite verbrämt genannt wird, kannt keine Macht des Nachfragers oder des Anbieters, sondern nur die des Kapitals. Diese theoretische Form gäbe es vielleicht bei Investmentbankinstituten, da ihr Angebot Kapital ist, jedoch nicht auf dem freien Markt der Unternehmer, des Mittelstandes und Industrie.
9. Wo irrte Marx?
Er sagte, der Kapitalismus ging an seinen Krisen zu Grunde (nun die wurden jeweils überstanden. Selbst bei seinem Freund Engels, der selber eine Fabrik besessen hat), dann formulierte er die absolute Arbeitswertlehre, die besagte, dass eine Leistung oder ein Gut nur so viel wert sei, wie die Arbeit, die in sie eingegangen sei. Wenn also in einem Wald mit wenig Hasen aber viel Rehen die Jagd eines Hasen 5 Stunden brauchte, die eines Rehs aber nur eine halbe, dann ist 1 Hase so viel wert wie 10 Rehe. (das Model brachte nur selten Übereinkunft zwischen Käufer u Verkäufer). Und die bedeutendste Fehleinschätzung war vielleicht, dass sich Menschen altruistisch verhalten und so eine leistungsfähige und versorgungsstarke Gesellschaft auch ohne direkten Anreiz aufbauen würden. Daß das nicht gelang zeigt die lange Kette gescheiterter kommunistischer oder sozialistischer Staaten von der DDR über die Sowjetunion, Venzuela bis Nord Korea oder Eritrea, um nur einige zu nennen. Gewalt, Einschüchterung und Gefängnis regier(t)en, um die Menschen abzuhalten sich gegen das jeweilige Regime aufzulehnen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Engels
9. Was braucht Wohlstand – Und was alles ist in reichen Länder besser?
Eigentum, Verträge, Banken, Rechtssicherheit, Unternehmen, Behören … kurz eine notwendige Infrastruktur, um die „wundersame Kraft des Eigentums“ und der von Adam Smith postulierte Satz, dass der Eigennutz zum Wohle Aller wirken kann. Ohne Eigentum, keine Selbstwirksamkeit. Und wenn Menschen dieser Vielzahl an Selbstwirksamkeiten folgt entsteht Wohlstand durch Spezialisierung und Tausch zum beiderseitigen Vorteil (Komparative Kostentheorie).
Reiche Länder sind in der Regel friedlicher, gebildeter, demokratischer, Menschenrechtsorientierter…
https://de.wikipedia.org/wiki/Komparativer_Kostenvorteil
10.) Wann ist der Hunger in der Welt besiegt – Welternährung?
Uno rechnet mit dem Ende der extremen Armut weltweit für das Jahr 2030. Jeden Tag entgehen 137.000 Menschen! der extremen Armut. Mitte des 19 Jhr mussten 25 Männer einen Tag Getreide dreschen, heute schafft das ein Mähdrescher in 5 Minuten. 1909 perfektionierte Bosch ein v Haber erfundenes Verfahren indem man Stickstoff mittels Methan aus Luft filterte. So konnte man Böden wieder düngen. Man schätzt, dass diese beiden Männer die Liste der Menschheitshelden anführen indem sie 2,7 Mrd Menschen das Leben retteten. Widerstand gegen Gentechnik verzögert ggfs. eine noch schnelle Entwicklung hin zu weltweiter Ernährung. Gentechnik beschleunigt im Kern lediglich das „natürliche“ und langsame Verfahren des Mendelschen Prozesses.
https://www.deutschlandfunk.de/weltbank-schaetzung-extreme-armut-weltweit-geht-zurueck.2852.de.html?dram:article_id=332999
https://www.deutschlandfunk.de/ein-moench-als-biologe-mendel-und-die-gene.676.de.html?dram:article_id=310940
11.) Ist Ungleichheit das Problem oder ist Gleichheit das Problem?
Steven Pinker sagt in seinem Buch „Aufklärung Jetzt!“, Verteilung (Ungleichheit) ist nicht das Problem, Ungerechtigkeit ist das Problem. Ungleicheit ist nichts verwerfliches, doch Armut ist es. Aus moralischer Perspektive ist es nicht wichtig, dass jeder dasselbe hat. Was moralisch zählt ist, dass jeder genug hat. Wohlhabende und ungleiche Länder wie Singapur u das seine Freiheiten gegen China bewahrendes Hongkong sind gesünder und glücklicher als es z.B. gleichgeschaltete Länder des Ostblocks waren, das seine Bewohner im Land „einsperren“ musste. Menschen streben tatsächlich in ungleiche Länder, weil sie dort Freiheiten und Chancen vorfinden. Und aufgrund der Leistungsfähigkeit dieser Länder in der Regel auch gute soziale Grundbedingungen, wenn sie den Aufstieg nicht schaffen. Als Beispiel nennt Pinker auch Joanne K. Rowling, die Autorin von Harry Potter. Sie hat 400 Millionen Bücher verkauft und von jedem Buch etwa 1 $ erhalten. Sie hat somit Ungleichheit verstärkt. Und auch hat sie damit das Leben all ihrer Leser verbessert. In USA sank Armut von 30% 1960 auf nur noch 3,5% 2015. Gloalisierung hat großen Anteil. Ebenso Technologie. 2011 hatten 95% aller Haushalten, die als arm gelten folgendes: Strom, Wasser, Toiletten, Kühlschrank, Herd, Farbfernsehen. Vor 150 Jahren hatten die Millionäre der Rothschilds, Astors und Vanderberg nichts vergleichbares.
Menschen suchen ihr Glück in absolutem Einkommen, das ihnen ein gutes Leben ermöglicht. Glück ist somit nicht relativ Pinker S 344.
12.) Ökomodernisten gegen Ökopessimisten.
Ökomodernismus (ÖM) beginnt mit Erster Erkenntnis das ein gewisser Grad an Verschmutzung eie unausweichliche Folge des 2. Hauptsatzes der Thermodynamik ist. Wenn Menschen Energie nutzen, um an einem Ort besseres zu gestalten (im Haus, Kleidung ) dann an anderem Ort Abfall. Auch. Indianer als sie Fuß ins Ökosystem setzen jagden sie große Tiere u rotteten sie aus. Sie betrieben ferner große Brandrodungen. Zweite Erkenntnis des „ÖM“ Industrialisierung ist gut. Millionen ernährt, Lebenserwartung verdoppelt, extreme Armut besiegt. Emanzipation der Frau herbeigeführt, Freiheit der Kinder geschaffen, Sklaverei besiegt. Dritte Erkenntnis des ÖM. Menschliches Wohl u Umweltschäden kann neu ausgehandelt werden.
Ökopessimisten (ÖP) lehnen die Heilkraft der Technik ab.
13.) Die Welt ist friedvoller und sicherer geworden – Peace counts.
1950 starben in Kriegen pro 100.000 Menschen noch etwa 22 Menschen, 1970 waren es etwa 8 und seit 2000 bis 2010 waren es unter 1. Danach stieg die Rate wieder leicht. Zwischen 1965 und 1976 starben zwischen 15 und 50 Menschen pro 100.000 durch Völkermord. Heute sind es seit langem stabil etwa 0,1 Menschen pro 100.000.
Allein das kommunistische Regime Pol Pots in Kambodschas tötete über 2 Millionen seiner Einwohner, Bangladesh 1,7 Mio., Chinesische Kulturrevolution oder Ruanda jeweils über 0,5 Mio. Pinker S.207 ff
Mordraten nur in wenigen Ländern hoch, dort aber teils 100 Mal so hoch wie in den sichersten Ländern: Honduras (90 Morde je 100.000 Einwohner), Venezuela (54), El Salvador (41). In nur 4 Ländern geschehen ¼ der Morde weltweit es sind Brasilien (25), Kolumbien (26) Mexiko (13) und Venezuela (s.o.). Die effektive Rechtsstaatlichkeit (Durchsetzen v Gesetzen, Opferschutz, rasche gerechte Urteile, moderate Strafen, humane Gefängnisse) wo sie durchgesetzt wurde hat Mordraten weltweit reduziert.
1890 betrug die jährliche Sterberate bei Eisenbahnern noch 852 Tote je 100.000 Eisenbahner jährlich! Tote durch Naturkatastrophen lagen in den 1920er Jahren bei knapp 30 je 100.000 und sie sanken bis 1980 recht linear auf etwa 3 und danach weiter auf etwa 1 je 100.000. Pinker S. 243
In den USA ist das Risiko ermordet zu werden nur noch halb so groß wie vor 24 Jahren.
Frieden ist dadurch gesichert worden, dass Demokratie, Internationale Abkommen, Organisationen und Normen geschaffen wurden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Killing_Fields
14.) Demokratie breitet sich aus
Willy Brandt beklagte 1970, dass die Demokratie nur noch 20 bis 30 Jahre überleben würde. Allerdings kurz danach stürzten die Diktaturen in Europa nacheinander wie folgt: 1974 Griechenland, 1975 Spanien, 1976 Portugal, 1983 Argentinien, 1985 Brasilien, 1986 Taiwan u Philippinien, 1987 Südkorea, 1989 brach die DDR zusammen, 1990 Chile, 1991 implodierte der Kommunismus in der Sowjetunion durch Gorbatchoff und schaffte einen Neuanfang für viele nun wieder neu entstehende Länder auf einmal.
15) Kernkraft
hier wird eine Vielzahl psychologischer Knöpfe aufgrund von leicht hervorzuholenden Katastrophenszenarien gedrückt. Kernkraftwerke der 4. Generation können mit Salz gekühlt werden und sich bei Überhitzung natürlich abschalten. Es handelt sich um kleine modulare Reaktoren, die passiv sicher sind, weil sie sich von alleine abschalten, wenn sie überhitzen. Pinker S 418 ff. Schweden hat u.a. deshalb durch die Grüne Regierung-Partei und Sozialdemokraten beschlossen – 10 neue Kernkraftwerke in Schweden neu zu bauen. Gleichzeitig werden alte Kernkraftwerke abgeschaltet. Schweden wird so zum Stromexporteur.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kernenergie_in_Schweden
https://rp-online.de/wirtschaft/unternehmen/deutschlands-vorbild-schweden-will-atomkraft-zurueck_aid-21470867
https://www.heise.de/tp/features/Kernkraft-ist-klimasmart-4402038.html
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/gruene-und-atomenergie-wer-querdenkt-wird-abgekanzelt-a-567326.html
16) Fortschritt: Solarmodulen und weiteres…
gefertigt aus Kohlenstoffnanoröhren können 100 Mal effizienter sein als heutige Photovoltaik. Genmodifizierte Algen können der Luft CO2 entziehen und als Treibstoff verwendet werden.
17.) Sind Elektroautos die Lösung?
Aufgrund des hohen Aufwands für Batterien ist ein Elektroauto beim bestehenden Strommix keine Lösung. Erst nach etwa 130.000 Kilometern ist es besser als ein Benziner. Bezogen auf einen Diesel erst nach über 200.00 Kilometer. Ein Gasbetriebenes Auto (LPG (Autogas) oder Erdgas) kann es in seiner Lebenszeit nicht einholen. Würde der Strom regenerativ oder nuklear gewonnen sähe das anders aus, dann bräuchte es immerhin noch etwa 40.000 km, um klimafreundlicher zu sein als ein Benziner.
https://www.rtl.de/cms/klima-studie-des-adac-elektroautos-sind-nicht-so-klimafreundlich-wie-gedacht-4394337.html
18. Geo-Engineering
Hierunter werden u.a. Aerosole verstanden, die in die Atmosphäre gesprüht werden, Spiegel im Weltall und weiteres. Aber auch Eisenoxide, die ins Meer gegeben, was von allem aus meiner Sicht am vielversprechendsten klingt. Aber es ist ein Eingriff in die Natur, die von vielen kritisch gesehen wird.
https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/planktonalgen-die-kleinen-co2-fresser-aus-dem-meer-a-533479.html
https://www.deutschlandfunk.de/neues-geoengineering-konzept-klimakuehlende-effekte-durch.676.de.html?dram:article_id=380676
19.) Kippeffekte
es gibt neben den bekannten negativen Effekte auch positive, also kühlende Effekte. Hier werde ich einiges nachreichen. Einer ist der Wasserdampf.
https://www.nzz.ch/wissenschaft/kippeffekte-im-klimasystem-koennten-die-erde-in-eine-heisszeit-katapultieren-ld.1409836
19.) Gute Quellen zur Diskussion.
Hier werde ich einiges nachtragen. Das Wuppertaler Klimainstitut halte ich für gut informiert und ohne idelogischen Scheuklappen. Parteien halte ich für strukturell unabhängig, die Grünen eingeschlossen. Persönlich lese ich auch ausländische Zeitungen neben den einschlägen deutschen. Hier möchte ich die Neue Züricher Zeitung hervorheben, die ich aufgrund ihrer nüchtern und von deutscher Tagepolitik unabhängigen Sichtweise hervorheben.
https://wupperinst.org/
https://www.nzz.ch/
Buch: Steven Pinker, „Aufklärung Jetzt“