Fotos und Blog meiner Coach Surfing Reise

22.März 2019 Krakau, Polen – Ende der Coach-surfing.de Fahrradtour 

in fast 5 Monaten auf dem Fahrrad habe ich 100 Gastgeber in allen deutschen Bundesländern, sowie allen Nachbarländern Deutschlands besucht und mit ihnen ein Coaching für eine Übernachtung getauscht.

Als ich Anfang September 2018 losgefahren bin wußte ich wirklich nicht, ob ich all das will, wie es sich anfühlen und zu wem oder was es mich hinbringen würde. Ich wußte jedoch, dass ein Tritt in die Pedale (und ein klitzekleiner Elektromotor) mich auf die Reise schicken und mich Geschichten, Gedanken und Gefühle erleben lassen würde, die mir in Köln sicher verwehrt blieben. Und ich hatte das OK meiner Frau fast grenzenloses Vertrauen in die Reise. Nur … „Mir war schlecht“.

Ein paar eigentlich unwichtige Daten: Ich bin fast 7.000 km gefahren, 3 Mal mit dem Fahrrad gestürzt, einmal beim wenden, einmal beim Betrachten eines Funkmastes während der Fahrt, einmal, weil ich im Schnee Lust dazu hatte. Ich trug fast nie einen Helm, benutzte zur Unterschiedsbildung 3 verschiedene Räder, hatte 3 Ausfälle der Technik meines letzten Rades, 1 Platten, 7 Speichenbrüche, 1 Mal fiel die Pedale ab, 1 Mal bin ich im Schnee stecken geblieben, 1 Mal nachts im Walde zu Tode erschrocken, ich war 8 Tage krank im Hotel, nur 1 Tag mußte ich mich in ein Hotel flüchten, Minus 6 Grad war die kälteste Temperatur, ich habe bis auf vielleicht 7 oder 8 Tage keine Pause gemacht, um nicht aus dem Tritt zukommen, die Einstellschraube meines Sattel brach, es gab nur eine brenzlige Situation mit einem geblendeten Autofahrer, ansonsten waren alle Autofahrer rücksichtsvoll auch auf großen Strassen, die ich manchmal nicht vermeiden konnte. Meine Navigation funktionierte fast durchgehend gut, Gastgeber fand ich über Telefoninterviews mit Zeitungen, ferner wurde ich sehr oft von der Strasse weg eingeladen, was ich nur selten, doch manchmal annehmen konnte, auch benutzte ich ein Internetportal vor allem für das Ausland, natürlich besuchte ich Familie und Freunde, wurde von Leuten angeschrieben, die von irgendwoher meinen Kontakt hatten, sprach zu jeder Gelegenheit mit Leuten über die Fahrt, bekam Anfragen durch die Verteilung meines Vorhabens in Internetverteilern anderer Leute usw. ich fuhr in 3 Etappen. Einer kurzen 4 Tages Testfahrt nach Wiesbaden mit einem meiner Söhne und Freunden, einer 3 1/2 Monatsetappe von September bis Mitte Dezember rund um Deutschland und in einige Länder, sowie der letzten Etappe von Mitte Februar bis zum Ende März 2019. Die Reise war außerordentlich leicht. Meine Laune eigentlich fast durchgehend gut.

Warum habe ich diese Reise gemacht? Na ja, ein wenig hat es sich ergeben. Und auch wollte ich etwas Deutliches schaffen, um meinen neuen Lebensabschnitt von 34 meist guten Jahren bei der Lufthansa zu trennen. Unterwegs wurde mir jedoch auch klar, dass ich Vorstellungen schaffen wollte, um zu zeigen, wie leicht das Leben sein kann, auch wenn man nicht genau weiß, wo es hin führt. Man braucht lediglich zu spüren, auf einem richtigen Wege zu sein. Und dieser Wege gibt es viele. Dass es „richtig“ oder „falsch“ so meist gar nicht gibt, „misslingen“ besser klingt und wirkt als das unselige Assoziationen erzeugende „scheitern“. Und das das Eigene „Tun“ und „Entscheiden“ viel wichtiger ist als ein vermeintliches Ergebnis. Wie leicht glücklich sein sein kann, wenn man „Ja. Und auch“ und manchmal auch „Nein“ sagen kann. Interessanterweise waren es unterwegs sehr oft die Kinder der Familien, die besonders interessiert waren, was da draußen so alles passiert. Einen kurzen Einblick in diese Reise liefert dieser Blog. Mehr wird ein Roman berichten, der Selbst-Coachingmodelle in eine fiktive Reise einbindet, Beziehungen betrachtet, und nebenbei zeigt, daß Wetter sein oder nicht sein kann. 

 

Mein Freund Marek hat mir meinen Job weggenommen! Jetzt trafen wir uns am Ende meines Coach Surfing Projektes in seiner Heimatstadt Krakau. Eine 700.000 Einwohner Stadt mit über 200.000 Studenten und einer österreichisch anmutenden wie internationalen Atmosphäre. Sehr lebendig und vielfältig – im Winter jedoch mit nur sehr bescheidener Luft. Da passen LGs Klimageräte ins Bild. Als LG sie produzierte hatten sie sicher keine heutigen Handies im Sinn. Die ergaben sich Ecken später und aus einer organisierten und finanziell ermöglichenden Situation heraus. Sie haben nichts angesteuert, aber wußten mit den Klimageräten auf einem von vielen guten Wegen zu sein. Das bedeutet nicht, dass Ziele gänzlich sinnlos sind. Doch Wege, die sich leicht und dabei erfolgreich begehen lassen sind oft vielleicht die besseren Entscheidungen zu Zielen, die man sich aus der Position des Hier und Jetzt nicht vorzustellen vermag.

Papst Johannes Paul der II (Karol Woytila) wird nicht nur in Krakau, sondern in ganz Polen verehrt. Eigentlich wollte er Schauspieler werden und auch weiter Fußball spielen. Über den Krieg kam er durch die Untergrunduniversität Krakau zur Religion und als er als Bischoff und Kardinal überraschend als Nicht-Italiener in Rom zum Papst gewählt wurde, kamen 2 Millionen Pilger nach Krakau und er sagte, in Kritik zu den herrschenden kommunistischen Umständen in Polen den Satz „Dass der heilige Geist zurück in dieses Land kommen möge“. Dies, seine offene Unterstützung für die staatskritische „Solidarnosc“ Lech Walesas sowie seine Popularität machte ihn für die Kommunistische Partei zu einer Gefahr weit über Polen hinaus. 1981 versuchte ein türkischer Auftragsmörder, Mehmet Ali Agca, ihn zu erschiessen. Die Gerüchte über die Hintermänner sind vielfältig. 

Der Drache ist das Wahrzeichen Krakaus und dieser hier spuckt in unregelmäßigen Abständen tags wie nachts echtes Feuer. Abends trafen wir uns zu einem kurzfristig einberufenem inoffiziellen Lufthansa Alumnitreffen mit Ex-Kollegen der Lufthansa Global Business GmbH Krakau in einer Kneipe. Sehr klasse. In Krakau sind wegen der vielen gut ausgebildeten und pfiffigen StudentInnen sehr viele Firmen ansässig.

Interessant fand ich, dass auch der Code der Enigma schon 1932 in Posen vor allem von Maran Rejewski mit Hilfe des deutschen Spions, „Asche“, entschlüsselt wurde. Turing in England knackte später lediglich den neuen Code, was die angelsächsische Filmindustrie gern verschweigt

Mein Fahrrad und ich flogen zurück nach Frankfurt, was einigermassen kompliziert war. Ich „leugnete vorerst die Wirklichkeit“ und missachtete die Packmasse und durfte somit wieder nach Hause fahren, um es am nächsten Tage in Anbetracht der Realität und mit den Packmassen HBT von 240cm noch einmal zu versuchen. Die Akkus durften auch nicht mit fliegen, was ich bei der Buchung zuerst ebenfalls geflissentlich ignorierte. Dank Mareks waren mein Krakau Aufenthalt und meine Abreise jedoch sehr angenehm. Vielen Dank auch an Marina für das Lufthansa Treffen mit den KollegInnen.

21.3. Gleiwitz – Auschwitz – Raclawice Slaskie

Was ein Tag. Diese Bilder gehören alle irgendwie zusammen. Zuerst ist der weltweit höchste Turm aus Holz (Lärche) zu sehen. Er ist über 100 Meter hoch und steht in Gleiwitz. Er bezeichnet den Beginn des Polenfeldzuges, als ein fingierter polnischer Überfall im deutschen Radio übertragen wurde. Das sollte den nun folgenden Angriff der Wehrmacht auf Polen legitimieren. Das Konzentrationslager Auschwitz, vor Ort als „Muzeum Auschwitz“ bezeichnet, ist gut erhalten. Die Tafel am Eingang sagt, dass dieses Lager nicht allein die Erinnerung an die Gräuel in ihm wach halten, sondern auch als Erinnerung an die vielen Opfer von Terror weltweit erinnern soll. China hatte seinen 40 Millionen fachen Massenmord durch Maos „proletarische Kulturrevolution“, die großes Leid auch durch 100.000 fache Folterungen über China brachte, zur größten Hungersnot der Menschheit avancierte, Russland folgte mit Stalins Konzentrationslager, die vom Literaturnobelpreisträger Alexander Solschenizyns im „Archipel Gulag“ beschrieben wurde. Gefühlt hatte das in unserer Jugend jeder gelesen. „Throughout the world, Auschwitz has become a symbol of terror, genocide, and the Holocaust…“. Das erste Foto zeigt eine Kapelle, die beim Einmarsch der Gefangenen spielte. Das sollte dazu dienen, dass die täglich vom Arbeitseinsatz außerhalb des Lagers Zurückkehrenden besser gezählt werden konnten. „Arbeit Macht Frei“, war eine Lüge. Durch Arbeit kam niemand frei, es sollte täuschen und Hoffnung vor Widerstand setzen. 

Mein Vater und mein Opa waren Vertriebene aus „Deutsch Rasselwitz„, wie der Ort zu Zeiten hieß, als er noch Teil Deutschlands war. Ich dachte, mein Vater nannte diesen Ort nur so, weil er diesen Zusammenhang besonders betonen wollte und so fuhr ich, als ich in Polen war, in einen Ort nur namens Rasselwitz. Da Deutsch heute wieder zweite Amtssprache ist, war es nicht schwer diesen Ort zu finden. Allerdings hatte mein Vater Recht, denn dieses Rasselwitz in der Nähe von Opole war nicht das Rasselwitz meiner Familie. Das erklärten mir die freundlichen Polen auf Deutsch in einem Supermarkt in Rasselwitz. Also fuhr ich am nächsten Tag nach Raclawice Slaskie (Schlesisch Rasselwitz, wie es nun doch etwas umbenannt hieß). Und da fand ich das Haus meines Großvaters. Polen wurde zu 1/3 von Ost nach West versetzt und hat eine bedauernswerte Geschichte. Die Sowjetunion annektierte 1/3 der Fläche Polens, was heute Teil der Ukraine ist. Nach dem Krieg wurde es nicht zurückgegeben oder entschädigt.

Die Umweltverschmutzung in Polen ist teils ohne Worte. Auch in Dörfern verbrennen die Leute ihren Müll in Öfen und tauchen die gesamte Umgebung ihres Hauses in ein bräunlichen Schleier. Es stank. Ein Mal verschwand ein Radfahrer vor mir komplett im Nebel des Schornsteines. Mein Rad gab leider an diesem Tage seinen Geist auf.

 

19.-20.3. Suchy Bor (Polen)

Dieser Ort lag nahe Opoles (Oppeln) mitten im Wald. Bor = Wald. Opole ist außerordentlich schön restauriert und meine Gastgeber luden mich einen extra Tag zum Bleiben und dazu ein, am nächsten Morgen an der Opolener Universität die erste Vorlesung zu halten, um über meine Reise zu berichten und die StudentInnen zu coachen. Ich willigte unter der Bedingung ein, mich nicht auf die Vorlesung vorzubereiten. Ich wollte mich darauf verlassen, dass es klappt. Wie auf meiner Reise insgesamt. Denn ein Glaubenssatz meiner Reise ist das „Ich, Hier, Jetzt“, das mich frei nach Goethe nur dort und dann sein läßt, wo und wann ich gerade war. Das sich das Handeln nach den Überzeugungen, Identitäten und Zugehörigkeiten ausrichtet nennt sich das Modell der Logischen Ebenen nach Dilts. Ich habe mit ihm ein um’s andere Mal auf der Reise gearbeitet. Es dient der Identitätsfindung und ist meiner Ansicht nach außerordentlich wirkungsvoll. 

Das „Ich, hier, Jetzt“ war vielleicht einer meiner wichtigsten Begleitsätze und Überzeugungen meiner Fahrt. Und es war eine von den Übungen zu der ich alle Anwesenden eingeladen habe. Wir verliessen sogleich den Hörsaal, da wir Platz brauchten, liefen durch die Aula und alle StudentInnen zusammen, sowie immer jeweils zwei begrüßten einander mit einem mäßig festen Händedruck und den Worten „Jesten, tutaj, teraz“, was „ich, hier, jetzt“ auf Polnisch heißt. Alternativ konnte statt Jesten der eigene Name verwendet und die Reihenfolge der Worte verändert werden. Es gab noch weitere Übungen und die Stimmung gerade einer ersten fühen Uni-Stunde wurde schnell belebt und angenehm.

Der Wasserkocher wurde von einem der Söhne meiner Gastgeber aufgebohrt, damit man ein Lebensmittelthermometer hineinstecken konnte, um Wasser bis zu einer bestimmten Temperatur zu kochen (grüner Tee). Gut. Kann man machen!

Der Aufkleber mit der Homosexuellenflagge im Papierkorb sagt, „Haltet Oppole sauber“, auch das leider eine Wirklichkeit. Anders leben und Denken ist zumindest diesbezüglich noch nicht so weit wie im Westen. Allerdings hatte ich auch den Eindruck, dass die Menschen an anderer Stelle nicht so stromlinienförmig oder political correct waren (was das freie Denken und diskutieren durchaus einschränkt).

Überall wird gebaut nach, wie meine Gastgeber sagten, den „bleiernen Jahren des Kommunismus„. Auf den Zügen wird statt für Städte für Theater geworben. Der Fisch in dem leckeren Restaurant kam mit Wodka, polnische Art!

18.3. Mikulovice (Tschechien)

Die Fahrt zu diesem Ort war erlebnisreich. Die Bilder sind nicht in chronologischer Reihenfolge (mein Erzähl-Metaprogramm ist nicht sequenziell). Ich fand es interessant, wie das Waschbecken durch eine Holzabdeckung abgedeckt wurde. Auch das Besteck konnte durch den schräg gefertigten Holzgriff, ohne weiteren Henkel an die Leiste gehängt werden. Pfiffig. „E010“ bezeichnete die Störungsmeldung, dass das Rad ab jetzt nicht weiterfährt. Leider kein Hinweis auf die Ursache. Konnte auch im Telefonat mit dem Produzenten nicht geklärt werden. Vielleicht wäre eine einfachere Technik besser gewesen? Meine Gastgeber holten mich aus dem Wald ab. Sie leiteten mich zu einer Tanzhütte namens „Georgshütte„. Ich hatte mich schon darauf eingerichtet in der kleinen Steinhütte nebenan zu übernachten, denn mit Gepäck fuhr mein Rad zu schwer. Meine Gastgeber mochten runde Dinge, weshalb auch die abgebildete Gartenhütte rund gebaut wurde. Sehr attraktiv. Das Plumpsklo wollte auf’s Bild. Lange keines mehr gesehen. Unterwegs über einen Teil Polens aß ich eine vegetarische Suppe, was hier so viel hieß wie, daß in einer Fleischsuppe auch etwas vegetarisches enthalten war. In den Bergen zwischen Polen und Tschechien lag noch Schnee. Das Bild der größeren Stadt zeigt nur, dass ich für die Planung der Energie meines Rades auch immer wieder größere Städte angefahren bin, um ein Cafe mit einer Steckdose zu finden. Auf dem Land fast unmöglich.

17.3. Bystrzyca Klodzka (Polen)

Ich hatte keine Erstinspektion meines neuen Arbeitsgerätes vorgenommen. Hatte ich an einem Morgen jedoch nach über 1.500 km mit dem neuen Rad nachgeholt. Ich stellte fest, dass das Hinterrad sehr lose war. Am Nachmittag vorher ist schon die Pedale abgefallen, was zum Ausfall der Technik führte!

Für die Kirche ist in Polen selbst in der letzten Ecke Platz. Irgendwelche Götter hat ein jeder, ob es das Internet ist, persönliche Glaubenssätze, Politik, der Fußballverein oder eben die Kirche. Irgendwo alles ähnlich. Und irgendwo kann es uns etwas geben oder uns behindern. Deswegen ergibt es Sinn, unsere Glaubenssätze ab und an zu hinterfragen.

Verzettelt. Alles dran, doch vermischt. Entmischen läßt uns nicht nur vieles besser sehen, sondern auch verstehen und fühlen und dadurch fördern oder bremsen und in gute Richtungen orientieren. Das abgebildete halb zerfallen und doch bewohnte Haus ist kein Einzelfall. Teils leben die Menschen auf dem Land sehr sehr einfach und man sieht die Folgen eines vergangenen Wirtschafts- und Gesellschaftssystems, was vor allem für Jugendliche so verführerisch klingend wie für das ganze Land falsch war. Ob unsere Polen oder Tschechien besuchende Politiker so etwas auch mitkriegen und in ihre Wertungen und Erwartungen einbeziehen? 

Ich gönnte mir eines meiner seltenen Hotels mit Sauna und Schwimmbad. Als ich morgens weiterfuhr sah ich, dass alle Strassenlaternen leuchten. Ich schloß sogleich, dass sich ein Land bei solch‘ einer Verschwendung natürlich nur schlecht entwickeln könne, die zerfallenen Häuser zeugten ja davon. Wäre ich jetzt von der Strasse abgebogen, hätte ich die Wahrheit nicht erfahren. Denn das aufgeständerte blaue Auto diente zur Reparatur der Glühbirnen. Und um zu sehen, welche defekt war, mussten alle angeschaltet werden.

Ein Coaching-Ansatz meint: „Vermeide ein frühes Konzept, denn hast du ein frühes Konzept hast, ist die Wahrnehmung vorbei“. An dieser Stelle möchte ich einmal meinem bedeutendsten Trainer der letzten 10 Jahre danken, Tom Andreas, aus Köln. Bei ihm habe ich nicht nur diesen Satz gelernt. Tom hat mit seiner wertschätzenden und erfahrenen Art auch an der Grundlage dieser Coach-surfing Tour mitgewirkt. 

16.3. Pardubitz

Die Fahrt hier hin war auch dahingehend interessant, da sich mir ein anscheinend deutlicher Kulturwechsel offenbarte. Vor Prag waren die Strassengräben fast durchgängig verdreckt. Etwa 20 km hinter Prag suchte ich förmlich nach Unrat und fand nichts. Selbst der Wald war aufgeräumt, wofür die Holzstapel stehen sollen. An den Kirchenschreinen standen öfters auch junge Menschen, die beteten und in den Dörfern hinter Prag waren Lautsprecher zu sehen, die im Betrieb waren. Einmal tröteten alle los und irgendwelche Nachrichten, Parolen oder sonst etwas wurde durchgegeben. Ich dachte schon, ich sei zu schnell gefahren und wurde wie heute leider auch in China überwacht. Oder waren die Lautsprecher vor Prag auch schon in den Dörfern und ich hatte sie nur deshalb nicht gesehen, da sie dort nicht aktiv waren? Ab jetzt sah ich sie überall – Priming!

Die Cola für den Mann. Jeder Cafeaufenthalt wurde für die Steckdose genutzt. Ich lernte für jedes Land etwa 10 Vokabeln. Hier in Tschechien z.B. Dobre Den/Guten Tag, Tschö/Nashledanu, Ano/Ja, Nein habe ich nicht gelernt, was meinem Unterbewußtsein geschuldet sein muß. Ich wollte viel kennenlernen. Prosim/Bitte, Dekuju/Danke, Kavarna/Kaffeehaus, Kava/Kaffee, Kolo/Fahrrad, Ahoj/Hallo, Dobry/gut. Pardubitz hatte einen wunderschönen Marktplatz und irgendwie portugiesisch anmutende Häuser

15.3.Kolin

Heute ging es weiter wieder durch Prag.

Die Fridays for Future Bewegung der SchülerInnen ist eine Bewegung, die den Namen verdient hat. Deren Anliegen empfinde ich als sehr nachvollziehbar. Leider gibt es außer Solidarisierungen wenig konkretes. Mir sind auch keine echten, durchdachten Forderungen bekannt. Wo melden sich die Fachleute zu Wort, die manche Fehlentwicklung ansprechen könnten.

Wenn es stimmt, dass man den gleichen CO2-Umwelteffekt, der durch die Braunkohlestilllegung erst 2032 in Deutschland für ca. 100 MRD Euro erzielt wird, heute schon, also mehr als 10 Jahre früher, über Handelbare Umweltlizenzen für nur 3 MRD Euro erzielen werden kann, dann könnte man mit 100 MRD Euro ja wohl auch einen 30 Mal so großen weltweiten Umwelteffekt sofort erzielen! Hierzu muß auch die Fff-Bewegung umdenken. Wäre es also besser den Hambacher Wald zu opfern, um dem besseren, weil gesamtökonomisch und somit gesamtökologisch besseren Weg der Handelbaren Lizenzen zu gehen? Rettet sich das Klima durch provokante Glaubenssatzbrüche auch bei den Klimaschützern? Ja, davon kann man ausgehen und das fällt immer all jenen schwer, die sich auf der heilsgewissen Seite der Geschichte wähnen.

Ich beschloss mal wieder viele wichtige Politiker anzuschreiben, wenn ich zurück sein würde. Aus Sicht des hier schreibenden Umweltökonoms misstrauen viele Menschen leider der Marktwirtschaft, weil sie sie mit Bankenrettung, Dieselskandal oder Luxemburg verwechseln. Das jedoch war Politik und keine Ökonomie!

Erstes Ziel der Ökonomie ist es, mit Knappheiten umzugehen und diese kostengünstigst und auf ein vorgegebenes Ziel abgestimmt zu beheben. Die Knappheit aktuell heißt Klimastabilität.

Also: Mehr Ökonomie wagen!

Umwelt braucht Eigentumsrechte. So wird sie handelbar und kann leichter, billiger und besser bewahrt werden. Verbote oder Gebote sind vielleicht einfacher zu verstehen und irgendwie bauchplausibel, bleiben jedoch falsch.

Leider versuchen zudem die üblichen Gruppen Gretas Bewegung für eigene Zwecke zu missbrauchen. Nicht hilfreich. Umweltpreise müssen sich frei entfalten. Nur Menschen dürfen subventioniert werden, bis auf wenige Ausnahmen aber keine Güter oder Leistungen (bei der machbaren Bewertung und Einbeziehung von Externen Effekten). 

Der Lidl Markt hatte an jeder Kasse zwei Einpackablagen und nicht wie in Deutschland nur eine Art Kassenwurmfortsatz. Ausserdem gab es eine kleine Kasse für Rollstuhlfahrer und Kinder, nehme ich an. Türteufel sollen wohl Schutz bieten. Fände ich gewöhnungsbedürftig. „Kulturell“ änderte sich auch, dass die Weinfelder eingezäunt waren. Überhaupt gab es sehr viele sehr hohe Zäune und fast flächendeckend Hunde dahinter, deren Bellen mich so sehr begleitete wie das Zwitschern der Feldlärchen. 

Die Strassenmarkierung für Taxis, Busse und Fahrräder waren leider sinnlos, sie wurden nicht beachtet. Mein erster Absinth, das Getränk der böhmischen und französischen Boheme. Er war lange verboten. Denn enthält das Nervengift Thujon und galt als gefährlich. Schnell erzeugte er Sinnestäuschungen und führte zu Entgleisungen wie der Legende nach auch zu einem spektakulären Mord. Seine Dosierung wird heute streng kontrolliert. Mein Vater und mein Onkel hatten ihren eigenen Cocktail gebraut, sie nannten ihn „Jaja„. Es stand in großen braunen Krügen bei uns im Regal und bestand wie Absynth vornehmlich aus Kräutern. Er war die einzige Medizin, die wir als Kinder bekamen, neben den in den 60gern und 70gern populären Reisetabletten, die uns während der Autofahrten nach Österreich oder Spanien leicht sedierten. Wir schliefen dann auf aufgestellten Liegen auf den Ladeflächen von Kleinlieferwagen und auch hinten in Kombis. Gurte gab es meist sowieso noch nicht.

 

13.3. – 14.3 Unhost (bei Prag)

Auf dem Weg nach Unhost fand sich ein Cafe. Und was für eines. Ich bestellte einen gesunden Windbeutel mit Capucchino. Während ich 1 1/2 Stunden dort sass brach die Kundenkette nicht ab. Und es gab endlich mal Suppe zu den unglaublich süssen und feinen Kuchen. Ein klasse Laden.

Die Radwege waren sehr schmal. Ich wurde für 2 Tage eingeladen und besuchte einen Tag Prag, was unglaublich attraktiv ist. Voller Jugendstil. Im Sommer jedoch sicher überlaufen.

Das Waschbecken in dem einen Cafe zeugte meiner Ansicht nach nicht von allzu viel Geschmack. Ein Ober gab mir mein durchaus üppiges Wechselgeld zudem erst nach Aufforderung. Manchmal spürt man einen Laden schon beim Reingehen. Die Bewertungen des Cafes waren ziemlich gut, was mal wieder zeigt, wie sinnlos und irreführend solche Bewertungen sind. Man schaue sich zum Spaß die Bewertungen französischer Atomkraftwerke an, die teils mit 4 von 5 Sternen bewertet wurden! Verrückt, aber so läuft das. Irgendwelche Egos fühlen sich missachtet und schon werden schlecte Bewertungen gedrückt. Danke Google für so einen Quatsch.

Eine Absinthbar, die das verruchte Erbe aufgreift. Feen und Teufel sind beliebte Absinth-Motive.

 

12.3. Tschechien Pilsen

Die Kapelle des hl. Nikolaus stand mutterseelenallein im Wald. Der Fahrtag machte Spass, das Wetter war hervorragend (was ich eigentlich nicht sagen sollte, denn ich versuchte jedes Wetter zu mögen und zu nehmen). Etwas lieblos war der abgehalfterte Weihnachtsbaum im März. Auf dem Land in Tschechien gab es kaum Cafes zum Aufladen meiner Akkus. Elektro Eva machte es sich mit den Namensfindung leicht. Alle Häuser ohne Fenster zu einer Seite kannte ich auch noch nicht. Die Bushaltestelle nur für schräge Busse.

Ich schlief in einer in Sanierung befindlichen Wohnung bei sehr unkomplizierten Gastgebern. Ich vergas mir die Steckdose erklären zu lassen.

Der Fisch erinnert an den Plastikmüll in den Meeren. Schön waren die manchmal gepflasterten Kurven der Bundesstrassen in Tschechien. 

 

11.3. Waldsassen

Im DM gab es Förderbändertrennung mit wechselndem Innenleben. Nett. Die Welt in Solar, das wär was. Überflutete Wege oder verschneite trieben mich auf die Landstrassen.

Umgestürzte Bäume im Wald werden zersägt und einzelne Bestandteile mit mobilen an Bäumen befestigten Seilwinden aus dem Weg gezogen. Die Stadt „Grün“ verblasste. Nach der Lehre der Spiral Dynamics passiert das ziemlich bald auch mit den aktuell grünen Parteien oder Gesellschaften, weil sie die anstehenden Probleme ohne Transformation zu komplexeren Vorgehens- und Denkweisen nicht lösen können. Sie sind aufgrund ihrer Glaubenssätze entsprechend der Theorie zu wehrlos.

Meine Gastgeber waren krank und so übernachtete ich im Kloster. Interessant, an der Wand meines Hotelzimmers hing ein Schälchen mit Weihwasser zum bekreuzigen. Nett: ein kleines Zusatzkissen für den Arm?

Abends war ich am Stammtisch eingeladen, was mir überraschenderweise etwas peinlich war, lebte ich doch aktuell so gänzlich anders als die Anwesenden. Woher kamen diese Beklemmungen? Alle waren sehr angenehm, freundlich und wie gezeigt einladend. Der Mann auf dem Foto sass des Morgens da und wollte abgelichtet werden.

Die Radwege waren zugeschneit, weswegen ich die Landstrasse mit Lastern und anderen Autos bei Schneegriesel teilte. Zwar akzeptierte ich Wetter als Wetter, dennoch wollte ich wissen, ob heute vielleicht kein Wetter angesagt war, also ob es stark schneien oder stürmen sollte und ich somit nicht fahren konnte.

 

10.3. Tröstau

Die Radwege nach Tröstau konnten erst nicht schöner sein. Der Fussballplatz war leer und wegen Hochwassers gesperrt. Oder weil alle Fifa spielten? Wohl kaum. Allerdings wünschen sich manche Eltern sicher, dass der Internet-Fifaplatz auch mal gesperrt sei. Im Fichtelgebirge sah es aus, wie in Sibirien, die Seen gefroren und die Waldwege stark verschneit, so dass ich nicht mehr durchkam und recht mühsam umkehren musste. Schick war die Uhr meiner Gastgeber mit Tonarm in Tröstau. Meine Gastgeber produzierten Podcasts und bald wird auch die Coach-Surfing.de Tour dort zu hören sein. 

9.3 Bayreuth

Auf dem Weg ein Bäckerwagen wie bei uns in den 70ern. Ich erinnerte mich, wie ich einst im Winter nur unzureichend bekleidet auf die Strasse lief, vom Bäckerwagen Thiess „einholte“, wie man sagte, und mit vollen Armen wieder vor der geschlossenen Haustür stand. Ich versuchte aus reiner Faulheit (das D-Wort möchte ich vermeiden) mit meiner Zungne zu klingeln und kam bei starken Minusgraden mit der feuchten Zunge an die Metallfläche, die die Plastikklingelknöpfe umgab. Ich klebte fest. Meine Mutter musste mich mittels warmen Föhn befreien. Ich befand mich Zeit meines Lebens sicher nie in einer bekloppteren Situation. 

Die Hausfarben gefielen mir gut. Was ein Sängerehrenmal sein soll ergründete sich mir nicht, es gibt doch so unendlich viele Chöre. Die Steine wirkten wie Köpfe, die eine Kugel zwischen sich zermahlen wollten. Mitten in der Wildnis an einer Feldwegekreuzung 4 Strassenschilder. Hier kam doch höchstens Sonntags mal ein Ausflügler vorbei.

Eine umhäkelte Schaukel und ein kleines Od für Frösche und Molche. Die Gegend wurde von wilden Ziegen gepflegt, die ähnlich der Heidschnucken die Büsche klein halten. Mal sehen, wie lange noch, wenn die Wölfe hier Einzug halten. Verrückt, was für solche Raubtiere alles geopfert wird, nur um einer vermeintlichen Artenvielfalt zu folgen. Was ist mit den anderen Tieren, der Sicherheit für Menschen, die sehr wohl durch Wölfe bedroht wird, wie der Nina Bericht eindrücklich zeigt, was ist mit der Natur, die Stück für Stück für die Menschen dadurch verloren geht? Im Coaching nennet man das Überfokussierung

Jeder hat mal klein angefangen, wie diese Bankgruppe. Hier werden Nistplätze für Tauben aufgestellt, die echten Eier entnommen und gegen Toneier getauscht. So kontrolliert man den Bestand. Die Bayreuther Oper ist innen komplett aus Holz und Weltkulturerbe, man sitzt wie in einem Instrument, wie die Dame, die uns durch die Oper führte, sagte. Alle Dinge haben, wie dieses Schaukeltier, 3 Seiten, das behandelt man in der Tetralemmaarbeit.

Irgendwann kurz vor Bamberg kam ich zum Biermain. Es gab eine neue Fastnachtsakademie, die ich gern besucht hätte. Der Baum vor der Kirche wurde interessant gestaltet, leider machte das lieblose Werbeplakat vieles kaputt. In der Pfütze sah ich zuerst ein Männchen, wie die Bethmännchen aus Frankfurt, dann sah ich das Graffiti an der Wand. Halb Frau halb Mann, das vierte Geschlecht? Seitdem sah auch das Bethmännchen anders aus.

Manchmal sind die unaufgeregten Wege die schönsten. Mein Rad hatte in Bamberg einen besonderen Platz im Speisesaal.

 

7.3 Schweinfurt

Ich durchfahre den Weinmain. Typisch ist der Bocksbeutel, wie abgebildet. Markig und bekömmlich, wie ich fand. Hier zeigt sich der Verlauf des Hochwassers. Das gab es also schon früher und wie zu sehen, auch da nicht unerheblich. Wer schneidet denn Kätzchenzweige ab? Die stehen doch unter Naturschutz. Und gerade deswegen werden sie geschnitten, damit sie wie alle beschnittenen Sträucher und Bäume gesünder und mit mehr Frucht wachsen.

Kanaldeckel mit Querstreben sollten das normale sein. Unverständlich wer das einmal anders erfunden hat. Wurden die Bäume nur wegen der Plattform so gepflanzt. Es tat etwas weh, zu sehen, dass für die Plattform alle Bäume mit Schrauben durchbohrt wurden.

Veithsstadt? war ein Kleinod und ich wurde beim Optiker sensationell aufmerksam und freundlich bedient. Im Haus meiner Gastgeber gefiel mir die offene Raumgestaltung und die Treppe, die andere Perspektiven ermöglichte. So muss ein Baumhaus aussehen, zwischen die Zweige gebaut.

Helm auf oder ab war auch bei mir die Frage. Immerhin fuhr ich oft über 30 km/h und ab und an sogar 40. Dennoch, ein Helm nimmt mir die Freude am Fahren und ich spüre Natur und Strecke weniger. Wenn ich annehme, dass mich alles prägt, was mich umgibt, was ich tue, esse, trinke, wie ich meine Hand halte oder eben was ich aufsetze, dann verändert der Helm mehr als die Bedingungen beim Sturz. Beim Skifahren trage ich gern einen Helm. Und auch merke ich, wie sich die Piste dadurch genau wie eben beschrieben, verändert hat. Die Leute rasen mehr und die Gefahr ist dadurch wohl insgesamt nicht kleiner geworden.   

 

 

6.3 Würzburg

Würzburg überraschte mit Vielfalt. Vorab gab es einen Philatelistenweg. Die Briefmarken erinnerten an wichtige Ereignisse, wie den Marschallplan, mit dem die USA Europa nach dem Krieg wieder mit aufbauen halfen. All das auch neben dem Kampfeinsatz fern ihres Staatsgebietes.

Die Osteuropäischen Staaten durften wegen der Sowjetunion nicht am Marshallplan teilnehmen. Sie bekamen aber auch von den Sowjets nichts vergleichbares. Nennt man Politik.

Die Natur sucht sich ihren Weg auch auf dem Dach der Hütte. Und Wildpinkeln im Klo wird mit allen Mitteln unterbunden, weshalb es die Rinne unterm Hängebecken gibt. Der Pumpel wirkt fast schon drohend.

Die Karnevalsdiskussion über Kramp Karrenbauers Aussagen zum Dritten Geschlecht (hier symbolisiert durch die 3 Jungen) sorgten im Karnevals unerprobten Teil Deutschlands für Diskussionen, die wohl nur dort stattfinden konnten. Witze über Männer, Frauen und nun eben auch über das 3. Geschlecht sind eigentlich Ausdruck des Normalen. Das Coaching nennt unterschiedliche Betrachtungsweisen „Reframing„. Meine Gastgeber erwarten mich und haben schon die Tür auf gelassen, wie schön! Nein! das war nur für die Katze.

 

5.3. Lohr am Main

Die Schneewitchenstadt, wenn auch nicht die Einzige. Alfeld an der Leine, in dessen Nähe meine Eltern wohnten, bezeichnet sich ebenso als Schneewitchenstadt. Der Mainradweg war prima zu fahren und strahlte eine grosse Ruhe aus. Allerdings lotste mich mein Navi Nachts tief in den Wald, der leider auch von umgefallenen Bäumen gesäumt war. Insgesamt in vieler Hinsicht unangenehm. Aber immerhin in den Dörfern wurde Fasching gefeiert. 

4.3. Lautenbach bei Miltenberg

Der Tag begann stürmisch, wie viele andere Tage auch. Das erzwang nicht selten ein leichtes umplanen, da die Wege teils nicht zu nutzen waren. Gefallen hat mir am Main die Kombination von Kopfsteinpflaster und Radweg. Man balancierte die unterschiedlichen Belange prima. Viele Hunde unterwegs. Einer stahl des Nachts meine Hausschuhe und am nächsten Morgen musste ich sie suchen. Sehr gemütlich war die Essecke. Wie auch immer man die Butter in die runden Behälter hineinbekommt? Das ovale Fass hatte unten eine kleine Öffnung und früher mussten nach Aussage des Wirtes Kinder die Fässer von innen säubern, da nur sie hinein kamen. Kann ich mir als Kind aufregend vorstellen. 

 

3.3. Rödermark.

Auf dem Weg nach Rödermark kam ich durch Mannheim und die Bilder erinnerten mich an… „wer sind wir und wenn ja, wie viele“. Eine Dame sagte beim Anblick des Kraftwerkes, „Schloss Mannheim“. Und in der Tat, die Stadt hatte ein riesiges Schloss, eines der grössten Europas sogar und nie hatte ich davon gehört. Das Kraftwerk scheint heutzutage wichtiger. Mannheim ist in Teilen quadratisch aufgebaut, wie die Städte in den USA. Sogar der Fluss bildete keine Ausnahme.

Es war Rosenmontag in der Stadt. Man rief „AHOI„. Auf den Krapfen/Berlinern/ Kreppel… sah man jedoch nur Alaaf und Helau. Wie kann so etwas sein? Wäre das in Köln, Düsseldorf oder Mainz möglich? Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Als Zugmaschinen des Rosenmontagszuges dienten Lastwagen. Mir scheint, das zu viel Distanz zu schaffen – „Der Ausdruck macht den Dingen Wirklichkeit“. Besser wären wohl Trecker oder Pferde, auch wenn letztere in einer anderen Diskussion stecken. Doch wer Pferde nicht mehr braucht, wird keine mehr habenIst das die Alternative? Der Wald drumherum war Wildschutzgebiet, man solle das Tor schliessen. Konstruktiv hätte man hier vielleicht einfach eine Neigung bauen können, so dass das Tor immer von alleine zufällt. Verrückt. Wieso schützt man Wild, ich denke man jagt es eher und es gäbe schon zu viel?

2.3. Speyer

Ich fuhr durch abgelassenen medizinischen Sauerstoff hindurch und danach tatsächlich schnurstracks in die Hecke, was mir eine meiner beiden Fronttaschen (Lowrider) abriss.

Der Pfälzer Wald von Kaiserslautern Richtung Speyer kannte nur eine Richtung – bergab. Dafür ging es dann hoch zum Hambacher Schloss. Ich fand das etwas technisch wirkende Schloss nicht so aufregend. Es ärgerte mich zudem, dass die Geschichte des Hambacher Festes nicht einfach im damaligen Kontext original und ungefärbt erzählt werden konnte. Es musste wohl ja zur bundesdeutsch passenden Interpretation Bürgerbelehrung betrieben werden. Warum nur soll die Wahrnehmung der Besucher gelenkt werden? Unsere unselige totalitäre Geschichte, links wie rechts hätte dazu führen können, dass der Staat den Menschen mehr vertraut als sich selbst.

Doch solch‘ eine Tradition, wie ich sie in Holland wahrnehme, der Schweiz oder auch (Brexit hin oder her) in England konnte sich in der deutschen Gesellschaft leider nicht etablieren. Unsere demokratische Geschichte scheint zu kurz für einen zurückhaltenden Staat.

Die Aussicht ins Tal und auf den Pfälzer Wald lohnt allerdings den Aufstieg. Schick waren die Bommeln auf dem Teppich meiner Gastgeber. Man durfte stolpern, wenn man nicht aufpasst, so viel Vertrauen darf sein. Vielleicht kaufe ich einen und schicke ihn metaphorisch an unsere Regierung.

Und sich nach dem zu richten, was ist und nicht was sein soll und die Wirklichkeit nicht zu verleugnen, daran erinnerte mich das Zitronenplakat. Wenn man Weinstöcke in Form steckt, mag das ja Sinn ergeben. Doch selbst hier gibt es verschiedenste Varianten.

1.3. Kaiserslautern

rot markierte Abzweigungen taten irgendwie gut, ohne dass ich wusste warum. Solarfelder auch hier. Also es wird was getan. Schön war, dass meine Gastgeber oft Licht an dem Haus oder im Eingang liessen, so dass ich, wenn ich meist abends eintraf, den Weg gut fand. Die roten Teufel des 1. FC Kaiserslautern dürfen dort natürlich nicht fehlen. Die US Armee hat in Kaiserslautern 50.000 Frauen und Männer stationiert und der Flughafen Ramstein dient als Zwischenlandeplatz für alles mögliche. In der Stadt gab es kaum Radwege, da sie der Strassenerweiterung für das Militär weichen mussten. Beliebte Motive vor allem bei Frauen, waren die GI Police, die in Kaiserslautern zusammen mit der deutschen Polizei patrulliert.  

28.9. Richtung Saarland.

Im Saarland war die Gegend industriell geprägt. Meine Gastgeber brauchten den persönlichen Strukturwandel nicht mehr mitzumachen. Sie hatten ihre Lebens- und Geschäftsmodelle bestens angepasst. Ein alter „Kohlekumpel„, den ich ob seines saarländischen Akzentes kaum verstanden hatte, schaffte es seinerzeit leider nicht mehr. Die geschlossenen Zechen markierten auch das Ende seines aktiven wirtschaftlichen Lebens, wie er mir berichtete. Stahl wird in kleinerem Masse noch immer erzeugt. Oben auf der Halde sieht man ein Kunstwerk als Symbol für die aktiven Zeiten der Zechen. Die Waldbühne in Hülzweiler wird aktiv bespielt und ist in der Region Bestandteil der Kulturszene, die bis nach Saarbrücken reicht.

27.2

Auf nach Luxemburg. Auch ein langer Tag durch viele Wälder und hügelige Landschaft. Luxemburg wirkte auf mich grösser als angenommen. Es gab wundervolles Essen und eine fast südliche Atmosphäre im Haus meiner marokkanischen Gastgeber. Ich freute mich, dass die Reise an Fahrt gewann. Ich benutzte einen autonomen Bus und den riesigen fast frei stehenden Fahrstuhl mitten in der Stadt. 

Autonomer Bus in Lxb

Coole Idee. Busse können nicht überholt werden, wenn Kinder aussteigen.

auch ne coole Idee. Billardtisch unter Küchentisch. Höhenverstellbar.

26.2.

Nun ging es in den deutschsprachigen Teil Belgien nach Limburg und dort in die Region und die Stadt Saint Vith. Ich kam im Dunklen an, weil ich mich mit meinen Gastgebern morgens in Holland verquatscht hatte und somit erst spät loskam. Und am Abend wurde es nach dem Coachen dadurch 02:00 Nachts, was ich auf Dauer nicht durchhalten würde. Also brauchte ich mehr Schlafdisziplin.

Bei der belgischen Familie hatten die Kinder meinen Platz mit selbst gemalten und ausgeschnittenen Blumen dekoriert. Nach dem Essen wurde ich von dem 9 Jahre alten Mädchen zu meiner Reise interviewt. Ihre Fragen waren klasse und passend. Ich musste viel nachdenken.

Dann wurde mir Gitarre vorgespielt und ich durfte mit dem kleinen Jungen Carrerabahn spielen.

Na ja, das Coaching fand so erst am nächsten Morgen statt. Es ergibt sich immer irgendwie, mal mehr mal weniger, mal intensiver, mal nebenbei. Auch mußte ich um 10:00 am Schulhof vorbeifahren und in der großen Pause den beiden Kindern samt FreundInnen zum Abschied winken, was ich gern getan habe.

Hier wie andernorts wurde mit den Soldatenfriedhöfen daran erinnert, welchen entscheidenden Beitrag die USA als nicht europäisches Land im II. Weltkrieg geleistet hat.

Herrliche Gegend. Aber hügelig.

Belgien ist bei der WM immer gefährlich.

Lies mich

US Soldatenfriedhof mit 7.000 Toten der in der deutschen Gegenoffensive in den Ardennen gefallenen Amerikaner.

Die Kinder dekorierten meinen Teller mit selbst gemalten und ausgeschnittenen Blumen.

Diese Tapete der belgischen Familie zeigte tatsächlich ein dreidimensionales Muster.

Der Ausblick morgens war sehenswert. Das Wetter kommentiere ich ja nicht, weil es auf dieser Reise für mich nur 2 Aussagen gibt (es ist Wetter= Sonne, Regen, Kälte, normaler Wind) oder es ist kein Wetter (gefährlicher Sturm, starker Schneefall, Glätte, Gewitter).

Belgien hat etwas sehr genüssliches. Es ist viel schöner als ich es mir vorgestellt hatte.

25.2.

Auf der Reise zu meinem ersten Nachbarland der zweiten Etappe, Holland, ging es in die Nähe von Maastricht. Die Mentalität dort soll sich statt an Amsterdam eher an Belgien und der Region Limburg orientieren. Man sei zurückhaltender. Es gibt eine Region Limburg in Holland wie in Belgien.

Diesen Aspekt der Länder übergreifenden kulturellen Zugehörigkeit kenne ich auch von den Friesen, den West- (Holland), Ost- und Nordfriesen (jeweils Deutschland), die sich über die Grenzen hinweg einander näher fühlen, als ihren jeweiligen Nationen.

Alternativtext

o Feuerwehren würden das Holztreppenhaus wählen, denn das ist berechenbarer als z.B. Stahl, der bei Hitze von jetzt auf glecih kollabiert.

Pasadena? Kaum in Holland, schon wird die Architektur mutig. Irgndwie merke ich, dass Holland eine selbstbewusstere Geschichte hatte.

Dieses halb dunkele Bild hat es in sich. Die Fahrradwege an der Strasse sind zusammengenommen genauso breit wie die Strasse in der Mitte. Die Strasse in der Mitte ist für 2 Autos, es hat aber nur eines Platz. Kommt ein Auto entgegen und sind rechts und links Radfahrer, stoppen beide Autos mitten auf der Bundesstrasse und fahren erst weiter, wenn die Radfahrer vorbi gefahren sind. Bitte bitte nur eine solche Strasse in Deutschland. Nur zu sehen, dass es geht.

Man feiert Karnaval und wie ich die Holländer kenne sicher nicht schlecht. Viele Kneipen tragen dieses Schild währendu der Session.

Und in Holland sagt man wie in Kölle „Alaaf“. Herrlich.

24. Februar 2019. 

Die Winterpause ist vorbei. Heute ging es bei Sonne und Windstille von Köln nach Pulheim Stommeln, was nur 15 km entfernt liegt.

Für den ersten Tag der neuen Etappe eine passende Distanz.

Denn bei mittlerweile doch viel Erfahrung durch die erste große Etappe, ist das wieder loszufahren doch auch eine etwas ungewohnte, bisweilen noch unsichere Veranstaltung. Ich war dann auch froh, dass der erste Abend gut geklappt hatte. Stommeln ist erstaunlich nett. Dieser kleine Ort hatte ein riesiges Karnevals-Festzelt aufgebaut, was ihn mir gleich sympathisch machte.

In der Ferne sah man die ebenso großen Rhein Braun Braunkohle Kraftwerke, deren Weiterbetrieb vielleicht den Klimawandel besser entgegenwirken mag, als wenn sie abgeschaltet würden. Klingt für nicht Ökonomen vielleicht eigenartig, ist aber leichter zu verstehen als man meinen könnte und wird an anderer Stelle hergeleitet.

 

 

WINTERPAUSE

Nach all der Radlerei war es schön, die Weihnachtszeit mit allem Schnickschnack zu begehen. Der Kerzencheck gehört natürlich wie jedes Jahr mit etwas Abstand zu Fest dazu.

Zurück in Köln! Was hat der letzte Fahrtag gebracht? Zuerst gute Informationen meiner Gastgeber, die Uhren im Park anzusehen, eine Strasse mit besetzten Häusern und ein 50 Meter Schwimmbad, von Bayer beheizt und eines von nur 2 Öffentlichen Freibädern dieser Größenordnung, die in Deutschland überhaupt beheizt das gesamte Jahr bei hohen Wassertemperaturen geöffnet haben. Da muss ich demnächst hin, allerdings vorerst nicht mit dem Rad. Das eingerüstete Gebäude ebenfalls noch in Düsseldorf wird ein Hotel, in das man sein Auto mit auf’s Zimmer nehmen kann. Schwer vorzustellen, aber bei meinen Gastgebern nördlich von Hannover habe ich erfahren, dass es das für Motorräder auch schon gibt. Die Landschaftsaufnahmen sind vom Siebengebirge aus gemacht. Der Ölberg, auf dem Steffi und ich unseren ersten Hochzeitstag gefeiert haben, ist ja seit einem Jahr unser Hochzeitsberg. Denn wir haben ihn zusammen mit unseren Gästen zumindest ein kleines Stück erklommen. Steffi und ich haben das vorab schon einmal vom Rhein aus vom Standesamt in Königswinter getestet, aber das wäre für alle zu weit und unserem Hochzeitstage nicht angemessen gewesen. Wir haben so aber nun jedes Jahr ein schönes Ziel. Das Restaurant auf dem Ölberg ist urig, nett geführt, die Küche ganz gut, ohne umwerfend zu sein. Die Wirtsleute sind engagiert, freundlich und sehr patent. Der Blick einmalig im Rheinland.

Die Reise endet nun. Zumindest vorerst. Denn es geht Ende Februar weiter von Polen beginnend durch Tschechien und weitere Länder. Doch dazu später mehr. Jetzt kommt erst einmal Weihnachten, Post öffnen und bearbeiten. Ärgerliches und Schönes. Ein paar Freunde treffen. Raus auf’s Land demnächst. Und viele Gespräche. 

Ich bedanke mich noch einmal bei allen Gastgebern, dass sie diese Reise möglich gemacht haben. Ich habe viel erlebt, erfahren und gelernt. Das ist mir unvergesslich und wird immer mit Euch verbunden sein. Ich wünsche Euch eine Schöne Weihnachtszeit und dann einen Guten Rutsch ins Jahr 2019.

 

 

 

 

Anmerkungen zum Programm WordPress mit dem diese Seite erstellt wurde.

Wer sich wordpress 5.0 ansehen möchte, um eine solche Seite zu pflegen, kann folgendes tun. Im guten Forum nachschauen, z.B.

www.forum.wpde.org 

Oder auf Youtube den Kanal von Malte Helmholdt zu Word Press 5.0 ansehen

 

Liebe Leser/innen

Wenn Sie an einem „Couch für Coaching Tausch“ interessiert sind, und wenn Sie dazu Ende Februar oder März oder Anfang April Zeit haben, schreiben Sie mir ganz unverbindlich an folgende Adresse:

Jens.Steinhagen@gmail.com

Wir können dann abstimmen, ob, wie und wann es passen könnte. Sie brauchen Ihr Coachinganliegen nicht zu kennen und gehen keine Verpflichtung ein? Sollte später ein vereinbarter Tausch auch kurzfristig nicht zustande kommen können, organisiere ich leicht eine Ausweichmöglichkeit für mich. Alle Coachinggespräche sind vertraulich. Lesen Sie bitte die Datenschutzerklärung auf dieser Homepage.

 

Auf der Fahrt zu meinen vorerst letzten Gastgebern wird es eine kurze Reise von 15 km. Dennoch ist es kalt. Ich habe gestern in einer Zeitung einen Artikel über Milchkannen gelesen und promt erkenne ich (wieder über das Priming) eine an einem Platz, an dem ich schon oft vorbeigefahren bin. Es handelte sich dabei allerdings um ein Grundwasser Inspektionsgerät. In Düsseldorf, der Kunststadt Deutschlands, entdeckte ich mit Leuchtröhren bestückte Parkbänke, was ziemlich cool aussah. Der Citroen DS, die Göttin genannt, stand als Modell bei meinen letzten Gastgebern. Aus irgendwelchen Gründen erinnerte mich das milchige Licht und die skurilen Objekte dahinter an Mulholland Drive von David Lynch?

 

Am 2. Advent geht es von Xanten in Richtung Düsseldorf. Das Ruhrgebiet um Duisburg und Uerdingen herum zeigt sich vielfältig, aber immer mit Schloten und Schornsteinen. In dem alten Bunker leben jetzt Leute? Das Haus war unfassbar. Ein Küfer stellt meist Fässer und die wieder meist aus Holz her. Und im Unterbewusstsein habe wohl endlich akzeptiert, dass Winter ist und somit eine Brücke eingeplant, statt mich auf Fähren zu verlassen.

 

 

 

Windmühle, Dom und Gänse in und um Xanten herum. Xanten ist eine Reise wert. Gern hätte ich mehr gesehen, wie z.B. das römische Lager mit Colloseum. Anton, mein ältester Sohn, leistet in Xanten sein Freiwilliges Soziales Jahr. Anton restauriert den Dom mit sowie andere historische Stätten. Die noch betriebene Windmühle ist zu besichtigen und der Müller organisiert, was immer gewünscht wird. Mehl mahlen, Weinprobe, Pizza backen und natürlich eine Mühlen-Führung. Im obersten Stockwerk ist Vorsicht geboten.

 

 

 

Und ich weiss nicht, wie oft ich im Winter noch an geschlossenen Fährverbindungen stehen muss, bis ich begriffen habe, dass Planungen über Brücken Zeit spart. Heute nur 20 km Umweg.

Eigentlich kaum mehr der Rede wert. Aber dennoch prima. Cafes mit E-Ladestation. Entsprechend originell und angenehm die Kuchenauswahl mit Wintermütze bei + 9 Grad.

 

Im Pferdeland Westfalen gibt es Pferdeparkplätze. Wahrscheinlich geht man auch in die dazugehörigen Landgasthöfe breiten Schrittes und mit klingenden Sporen. Annette von Droste Hülshoffs Wasserburg bei Havixbeck bezauberte mich heute nicht, vielleicht ein andern Mal. Die Vorweihnachtszeit schmückt sich auf dem  Lande. Und ein überdimensioniertes Meisterstück.

 

 

In dem Fahrrad-Mekka Münster gibt es sogar BehindertenFahrradplätze. Münster wirkt ruhig, bedächtig und sehr schön. Für Deutschlands Fahrradstadt Nr 1 lag viel Kopfsteinpflaster. Osnabrück, das sich westlich von Münster befindet, scheint etwas im Schatten zu liegen, ist jedoch nicht minder attraktiv. Vielleicht fehlt ein Tatort. In der Wahrnehmung liegt Münster jedoch weit vor Osnabrück. In den Preisen für Wohnungen somit ebenfalls. Abends ging ich in einer sehr netten Kneipe inkognito Bier trinken, während meine Gastgeber schliefen. 

 

Nun bin ich ja gefühlt schon seit Hannover auf meiner Familien-, Freundes-Heimfahrt und somit nehme ich weniger Fotos auf. Einfach, weil ich es so gut kenne. Wie im Leben, nehmen wir vor allem Bekanntes einfach hin, weil es in seiner Vertrautheit auch wohl tut und das wollen wir nicht gefährden. Im Coaching sagt man:“ Wir treffen uns, wo wir gemeinsam sind, und wachsen, wo wir uns unterscheiden“. Wie aber kann man wachsen auch im Gemeinsamen? Das es geht merke ich in meiner sehr guten Beziehung zu meiner Ex-Freundin (mit der ich ja nun verheiratet bin). Es ist vielleicht der „zueinander passende Unterschied„, der beides ermöglicht. Und wie findet man den nun wieder, d.h. wie findet man den Partner für’s Leben? Wäre eigentlich ein schönes Thema für eine zweite Reise. Aber erst einmal geht es ja nach einer 2 monatigen Rad-Pause auf weitere vielleicht 2.000 km Radreise beginnend in Krakau über Tschechien, Belgien und Holland  — Zugfahrt nach Schwerin  — und dann über Elbe, Heide, Harz Richtung Wetzlar und dann mal sehen. Vielleicht plane ich auch eine extra NRWRunde.

Verrückt, zwischen Schwiegermutter in Osnabrück und Schwesterherz im Reiterort Warendorf kriegte ich meinen ersten richtigen Platten. Super, mein Radverkäufer sagte mir, dass für die Schraube hinten ein 17er Schlüssel nötig sei. Ich hatte das nicht geprüft und nun brauchte ich einen 19er. Wie im Coaching, der Test ist wichtig… „Woran wirst du merken, das … gelungen sein wird?“ Schwesterherz holte mich sofort die 30 km mit dem Auto ab und wir fuhren auf ihren Bauernhof, wo sie zur Zeit Pferde züchtet. Im Mai kommen weitere Fohlen. Eben um 00:30 kamen wir von der letzten Heu- und Haferschicht. 3 Mal am Tag kriegen die Hufeisenfreunde Futter und werden nachts in die Stallungen geführt. Tags sind sie draussen. Ebenso halten die 4 Hunde auf Trapp. Unglaublich viel Arbeit. Unglaublich viel Freude. Lebenskünstlerin! Viele Grüsse – Bruderherz.

   

 

Meine Gastgeber hatten zusammen mit 2 befreundeten Familien einen grossen RestBauernhof gekauft und sehr originell umgebaut. Direkt beim 1. Schritt ins Haus stand man über einen mit Panzerglas gesicherten Brunnen, der irgendwas um die 12 Meter tief ist. In diesem heissen Sommer ist der Grundwasserstand um 6 Meter gefallen. Schick war die Dusche mit 2 Vorhängen, der vordere mit kühnem Schwung wie eine Welle öffnend, der hintere offenbare weggezogen eine Tür nach draussen. Diese Dusche war sowohl Innen- wie Aussendusche. Die Toilettenpapierrolle war an der Tür angebracht und schob sich mit dem Schliessen der Tür nach vorne, wo es gebraucht wurde. Die Seebären stehen für „Lernen ist Unterschiedsbildung“. Was ist zu spüren, wenn man beide betrachtet. Was gefällt. Was bemerkt man. Welche Resonanz. „Peng“ ist vielleicht eine der hilfreichsten Erkenntnisse. Steht für mich für die Tür, die man jederzeit schliessen kann, wenn es um die eigenen Belange geht. Ein NEIN! ist für dessen Gegenteil auch ein JA! Die Kinderzimmer hatten 2 Ebenen, die obere Schlafenne war offen und nicht gesichert, wie man sieht. Die 8 u 11 Jahre alten Kinder bewegten sich behende und fröhlich über Balken und Treppen. Man wächst mit den Anforderungen. Behende konnten man auch von einem Kinderzimmer ins andere verschwinden, indem man das Kissen aus der Wand schubste und durch das sich auftuende Loch schlüpfte. Im grossen Garten stand ein Bauwagen mt Sauna und Gästezimmer. Ich durfe im Haus schlafen. Smartphones gab es auch für die Eltern nicht, nur einen Computer. SMS wurde geschrieben und telefoniert, das war’s. Dafür gab es ein schallgedämmten Jammingraum/ mit 2 Schlagzeugen, Verstärker, Gitarren … Die Bäume waren anders als die meisten, Laubbäume, die ihre Blätter im Winter behielten entgegen aller anderen Laubbäume. Und Nadelbäume, die ihre Nadeln abwarfen entgegen aller anderen Nadelbäume. Der Kletterbaum war eine Eibe mit biegsamen Holz. Die Birke war eine Papierbirke aus der Papyrus gewonnen werden kann. Mittags fuhr ich weiter und freute mich, diesen besonderen Ort und seine Bewohner kennengelernt zu haben.

 

 

  PENG

 

 

 

 

Ein Steinhagener Cafe bot diese Sanduhr, anhand der man leichten, mittleren oder starken Tee ziehen lassen konnte. Ehrlich gesagt finde ich die friesische Teezeremonie sinnlicher. Eine Weihnachte-Dampfwalze fand ich wieder originell. Eine meiner Umfragen von 7 Steinhägern jeglicher Coleur bestätigte die lebenswerte Stadt Steinhagen. Ich müsse hierher ziehen, mit meinem Namen wäre ich sehr glücklich. Nun… Schweren Herzens zog ich weiter durch mal wieder dunkle Feldwege und Strassen.

 

Das westfälische Steinhagen begrüsste seine Radfahrer damit, dass Fussgänger sie bitte drücken mögen. Wie schön.

Bielefeld vom angrenzenden Waldhügel aus.

Externsteine und Hermannsdenkmal im Teutebergerwald. Für mich Erinnerungen an eines unserer bleibensten Familienbilder.

Armin der Cherusker (Hermann) war einst bei den Römern als Feldherr tätig, kannte ihre Taktik und Ausrüstung und konnte „333 bei Issos Keilerei“ nun zurück bei den Germanen die Römer hinter den Rhein zurückdrängen, indem er 3 römische Garnisionen vernichtete. Es gelang ihm die germanischen Sämme vorab zu Einen und so die Kolonialisierung durch die Römer rechtsrheinisch zu stoppen. Das Zusammenführen der verschiedenen Stämme war vielleicht nur deswegen möglich, weil ihn neben seiner sicherlich charismatischen Art etwas einzigartiges auszeichnete. Römisches Wissen. Kompetenzen lohnen. Ich hatte zudem eine Verabredung mit Patria, einer interessanten Radfirma aus dem Teuteburgerwald. Patria stellt individuelle Räder her und man wird vermessen und radelt auf einem verstellbaren Prototyp, um die Ergonomie des eigenen Rades zu testen.

 

Allen einen schönen 1. Advent.

Heute erreichte ich mein Ziel zum ersten Male nicht, weil es zu dunkel wurde. Ich wollte die kommenden Ziele im Teutobergerwald nicht im Halbdunkeln besuchen und fahre auch nur ungern im dunkeln in den Wald hinein, trotz sehr hellem Licht. Zu anstrengend, gefährlich wegen der Äste, Wurzeln und Löcher und für mich hat sich der Wald verändert und seine bisherige 24/7 Unschuld verloren. Es stellte sich zudem am nächsten Tage heraus, dass die Tour zu Externsteinen und Hermannsdenkmal anspruchsvoll war. Fast mehr Berg hinunter als hinauf. Teils musste ich schieben. Also wählte ich eine Pension am Wegesrand. Mal wieder ein Familienunternehmen, das mich in seiner gefühlten Aufrichtigkeit und Engagement begeisterte. Alle Familienmitglieder schienen für wenig Geld mit viel Engagement zu arbeiten. Die Zimmer hatten 70er Jahre Kennedystil mit Wandvertäfelung, Loungesessel, alles einfach und (schnips) auch stilvoll. Pfiffig fand ich, dass die Kerze in einem Glashalter in Sand gesteckt wurde. So blieb sie fest stehen und am Ende musste man keine Wachsreste rauspulen. Die Hämelschenburg im heutigen Dauerregen. War meine 3 Lagen Gorotexhose tatsächlich wasserdicht? Die darunter getragene Wanderhose zeigt ein anderes Bild.

 

 

 

Meine Hamelner Gastgeber haben im letzten Jahr aus einem ehemaligen Fenster eine Tür zum grossen Balkon bauen lassen. Nun können man rund gehen. Und die Perspektive hat sich grundlegend geändert. Die Wohnung wirkt weit und öffnend. Vorher war so ein Ort nicht vorhanden. Geo-Engineering, Immo-Engineering, Ego-Engineering. Was haben CO2-Abscheidung, Wohnungsumbau und neue menschliche Verhaltensweisen oder -Physiologische Manipulationen zum Guten gemeinsam? Sie wollen Verbessen durch Verändern oder durch Variation. Die ein oder andere „Heilige Kuh“ muss da vielleicht geopfert werden. Ist ja alleine schon eine Leistung. Dieses kleine Skelett einer sitzenden Fledermaus ?? Sprach mich an. Als „Noch-Vegetarier“ in der Findungsphase schien es mir, wie eine Figur der Augsburger Puppenkiste um Kalle Wirsch oder die Blechbüchsenarmee. Die schöne Hamelner Innenstadt zeigte auf dem Weihnachtsmarkt einen HauswandAdventskalender. Die Stadt hat viel Fachwerk. Meine Gastgeber waren selber Coaches.

  

V8on diesen „Stoppelfeldern„, auf denen Weizen, Gerste, Roggen u.a. angebaut wurden, habe ich in Deutschland mittlerweile nur noch sehr wenige sehen können. Wir haben früher auf solchen Feldern viele Nachmittage verbracht und uns mit Stoppeln beworfen. Heute bleiben meist nur kräftige Stummel von Futterpflanzen wie Mais zurück. Die werden für die Massentierhaltung angebaut oder für die Verstromung in den Gasanlagen, die sich zu unrecht „Bio“ nennen. Um wie viel mehr Nahrung wir wohl produzieren könnten, wenn wir die Viehzucht aufgäben und uns zumindest ohne Zuchttiere ernähren würden. Und wir würden viel Kuh-Methan, das noch klimaschädlicher ist als CO2 sparen. Würden Pflanzen, die CO2 aus der Luft filtern, angebaut, sie dann verbrannt und das bei der Verbrennung anfallende CO2 aufgefangen, könnten wir die Atmosphäre säubern und den Klimawandel wie mit einem grossen CO2 Sauger sogar umkehren. Die Technik dazu heisst CCS und in Norwegen geht die erste Anlage 2024 zurZementproduktion in Betrieb. Auch Island beteiligt sich. Die Lagerung des CO2 ist machbar, so wie es auch in Erdöl oder anderen Stoffen gebunden ist. In unserem Kleinster-Gemeinsamer-Nenner-Land scheint für solche Visionen zur Zeit kein Platz. Die Aufklärung hat an der ein oder anderen unbalancieren Rechts-Links-Romantik keinen Einzug erhalten.

Von Corvey aus fuhr ich eine kleine Schleife durch Höxter, meine Geburtsstadt. Ich wusste bevor ich in Köln lebte nicht, dass ich in gewisser Weise Westfale war. Sehr hübsch dort, aber eine unzureichende Bierauswahl im Fässchen. Bei meiner Geburt lebten meine Eltern in einem Wohnwagen oberhalb der Weser bei Holzminden, Niedersachsen. Die Radtour entlang der Weser war leicht, angenehm und meist mit Blick auf den Fluss. Als ich mich Polle näherte fuhr wieder einmal dessen Fähre nicht. Diesmal wegen Niedrigwassers. In Polle auf der Burg soll es einen Weihnachtsmarkt geben, wo man auf Stroh sitzt und alles vom Ort aus organisiert wird. Keine 1.200 € Stände für 3 Tage wie in Corvey. Das rote Etwas oben auf der Burg sah mir aus, wie ein riesiges rotes Fass (Priming. Wieder einmal), doch es soll eine rote Kerze fü den Weihnachtsmarkt darstellen und ist samt Docht Nachts beleuchtet. In der Münchhausen-Stadt Bodenwerder an der Weser findet dieses Jahr zum ersten Male kein Weihnachtsmarkt statt, weil sich nicht genügend Helfer finden. Sonst gab es immer die Vereine, die was organisierten, kostenloses Karussel, Treckerfahrten … Heute, so die Kaffeehauswirtin, seien die Leute micht mehr so interessiert, etwas füreinander zu tun. Weniger Geschäfte in der Innenstadt, Einkaufszentren auf der Wiese. Die Alten blieben im Ort und könnten nicht mehr richtig einkaufen. Auch den Cafes fehlten die Kunden. So geht eine Stadt nach und nach den Bach hinunter. Regionalpolitik ginge anders. Mein Vater hatte früher in seinem Tätigkeit als Selbständiger „Flussfahrten“, dann ist er seine Kunden an der Weser an allen genannten Orten an einem Tag mit dem Schlauchboot abgefahren.

Auf dem Weg zur Rattenfängerstadt Hameln näherte ich mich dem Atomkraftwerk Grohnde. Ich fragte Passanten, wann es abgschaltet werden solle und sie meinten 2020. Dann aber könne es sein, dass es als Radioaktives Endlager dienen würde. Na bravo. Angela Merkel hat nach Fukuschima fast über Nacht beschlossen aus der Atomenergie auszuscheiden. Was immer von ihr als mittlerweile umstrittener Kanzlerin bleiben wird, diese Entscheidung zeichnet sie in meinen Augen aus. In Sichtweite von Grohnde gab es einen Zeltplatz mit Hotel als Alm aufgemacht. Alles sah sehr gut organisiert aus und es gab viele Veranstaltungen, die auch an diesem Abend gut besucht waren. Vielleicht gibt es ja AbschaltParties. Ich werde hinfahren.

 

Warum das Pferd hier steht, wird eine junge Leserin wissen.

  

 

 

Heute übernachtete ich im Aktiv Hotel Krome Kanu direkt im Weltkulturerbe Kloster Corvey bei Höxter. Für 30 € inkl. Frühstück. Im Sommer ist es eine Kanustation. Sehr einfach. Sehr schön mit Garten zum Kloster hin. Meine Eltern haben hier in Corvey einmal geheiratet unter riesen Brimborium, da meine Mutter evangelisch und mein Vater katholisch war. Irgendwann durfe dann doch ökumenisch zusammen kommen, was sich vom Herzen gefunden hatte. Der Weihnachtsmarkt in Corvey war kommerziell, doch Lichtblicke gibt es überall, wie die Scherenschnittanbieter (Name folgt).

 

 

In Holzminden fotografierte mich ein Pärchen an der Weser. Das Fachwerkhäuschen gehörte dem damaligen Weser-Hafenmeister, und ist gebaut im Stile der Weserrenaissance. Typische Merkmale sind der vorkragende Giebel. Am Fusse des Hauses ist eine Gedenktafel für die junge Frau, Katrin Heinke, angebracht, die an dieser Stelle ermordet wurde. Heute hatte ich an vielen Orten mit dem Thema Tod von Menschen zu tun, weshalb ich stellvertretend diese Gedenktafel erwähne. Während der Radreise finden sich immer wieder Kreuze am Wegesrand oder es werden Geschichten berichtet. Die Weser trennt Niedersachsen von NRW, bis auf ein Dorf, Lüchtringen, das gehört zu linkswes’risch, liegt aber rechtswes’risch.

 

Ich traf durch Zufall einen alten Freund meines Vaters in Vorwohle, wie wir es nur nannten, und er lud mich zum Kaffee ein. Einer der beiden Hunde beschützte seinen 19 Jahre alten blinden und tauben zweiten Haushund, indem er mich kraftvoll in den Oberschenkel biss. Ich trug zum Glück jede Menge Hosen und der Hund wurde in die oberen Räume verbannt. Dieser Freund hat die Seen erworben, die mein Vater und er damals zusammen gebaut haben und betreibt heute einen Angelverein. Er hatte im Strassenbau gearbeitet und Dreher gelernt und konnte gefühlt alles. Ich war sehr beeindruckt, wie er Winden, ein mobiles Sägewerk, motorisierte Rolltore und vieles andere aus alten zusammengesuchten Teilen wieder zum Leben brachte. Ich bewunderte seine positive bescheidene Art. Er sagte, „Jeder kann alles lernen, wenn er sich dransetzt“. Die abgebildete Drehbank hatte er aus einem alten Stollen im Hils, der im Krieg gebaut wurde. Stollen ist untertrieben, denn der Hils ist unterhölt, so dass man kilometerweit unterirdisch durch ihn hindurch gehen konnte und es gab grosse Hallen. Im Krieg gab es in Lenne Vorwohle ein Arbeitslager zu dem Zwecke, eine unterirdische Flugzeugproduktion zu bauen mit einer Rampe, die nach Delligsen hin öffnete. Von dort aus sollten Flugzeuge starten. In dem Hotel gab es im Keller im Krieg eine Bäckerei, die das Lager mit Brot belieferte.

Der Freund meines Vaters und sein Sohn halten Ziegen, Schafe, Emus, Enten und jede Menge Vögel. Anfang des Jahres lagen 3 tote halb verzehrte Schafe am Rand des Sees. Wölfe hatten sie gerissen, ein anderes Mal verloren sie ein einzelnes Schaf. Jetzt habe man einen doppelten Elektrozaun, und Wölfe kämen nicht mehr durch. In der Zeitung von heute stand, dass ein Wolf in Niedersachsen zum ersten Male einen Menschen angefallen hatte, jedoch vertrieben werden konnte. Auch hier herrschte die Meinung, dass Wölfe und Menschen auf so engem Raum in Konflikt geraten müssen und es besser sei, Wölfe in Gehegen zu halten, statt im Wald frei leben zu lassen, zusammen mit Menschen, die dadurch dort immer unfreier würden.

Als wir die Seen in den 70er Jahren ausgebaggert hatten, bauten wir zwei kleine Flösse, um den See von Algen zu befreien, zum Spass haben und um darauf zu schlafen. Es gab Vollmondnächte mit Kerzen auf dem Floss und unseren Füsse im Wasser. Wir kamen uns vor wie Tom Sawjer und Huckelberry Finn. Das verkrumpelte Fass auf dem Bild ist ein echtes originales Fass, das eine der Ecken des Flosses von damals über Wasser hielt. Ich hatte einen Schatz entdeckt. Wir erkundeten in den 70ern den Wald und seine Geräusche auch Nachts, was aufregend und unheimlich zugleich war. Heute gibt es wieder ein Floss auf dem See, auf dem ein Wohnwagen montiert ist. Von dort werden die Nachtaktiven Zander geangelt, die man Tags nicht erwischt. Sonst gibt es noch Schleien, Karpfen, Forellen, Hechte und andere Fische.

 

 

 

Nachdem ich über den Hils und an dem Biker- und Wandertreff „Roter Fuchs“ vorbeigefahren bin, kam ich zu unserem Familien-Schicksalsort, Lenne Vorwohle.  Diese Bezeichnung ist nicht übertrieben. Hier hat vieles stattgefunden, was unsere Familie in einer besonderen, teils schmerzhaften, aufregenden und manchmal auch bezaubernden Art geprägt hat. Der Ort hat wegen eines einzigen Hauses zwei Namen. Denn das letzte Haus, auf dem Foto rechts, gehört zu Vorwohle, alle anderen zu Lenne. Man nimmt es so genau, dass das Haus links neben dem letzten Haus seine eine Aussenwand schräg gebaut hat, um nicht auch auf der Gemeinde Vorwohle zu stehen. Eigen. Das gelbe Haus hat einmal unserer Familie gehört und war ein Hotel, ein Restaurant, ein Imbiss, es beherbergte eine echte private Spielbank, eine Diskothek und anderes. Es hatte Pferdestallungen, hier übernachtete ich das erste Mal im Heu, lernte Trecker und Raupe und auch Auto fahren auf einem abgemeldeten Renault R4 und einem gerade noch funktionsfähigen alten Feuerwehr-LKW – alles mit 12 Jahren. Mit dem Trecker mähte ich das Heu auf den Weiden und mit der Raupe haben wir und Bekannte 3 Teiche auf der anderen Strassenseite gebaut. Doch dazu an anderer Stelle mehr. Mein Vater pachtete nahebei einen Steinbruch, warum auch immer. Einmal lud er eine britische Panzerkollone dahin ein, die auf der B64 unterwegs war. Das fand ich als Kind aufregender als nur wilde Erdbeeren pflücken. Es gab viele Glühwürmchen in den Büschen des Hauses, das jedoch am Ende alles Geld zu verschlucken schien, das in es hineingesteckt wurde. Es war in der Rückschau ein Fehler es zu erwerben und zu versuchen, es zu betreiben.

 

Vielleicht eine Kleinigkeit, aber heute morgen hat es mich überrascht, dass das Tor zum Friedhof auch noch das kleine Seitenteil mit öffnete. Und warum wird eine Strasse eigentlich “ Teure Zeit“ genannt?

 

Das Rathaus der schönen kleinen Stadt Alfeld an der Leine. Hier steht das Weltkulturerbe Fagus, das erste Bauhaus Industriegebäude. Heut besuchte ich alte Geschäftspartner meines Vaters und deren Hund „Axel„, den ich sehr mag. Zwischendurch war Axel immer mal fort und schlich um die Theke. Der Wirt meinte, Axel sei eben ein Kneipenhund.

ELZE. Hier, 30 km südlich von Hannover, bin ich aufgewachsen. Meine Grundschule besuchte ich in den Klassen 1-3. Wir gingen die vielleicht 2 km von zu Hause das ganze Jahr jeden Tag allein zur Schule. Um diesen Baum versuchten wir in der Pause immer auf den Wurzeln drum herum zu gehen, ohne den Boden zu berühren.

 

Das CJD Elze, Christliches Jugenddorf. Schon in den 70igern eine bemerkenswerte Schule. Internat und Vor-Ort-Schule. Die Schule ist ein wirkliches Dorf, mit Mensa, Haupthaus, Schlafhäusern, Turnhalle, Verwaltungstrakte, Musikprobenraum, Pferdestall, Reitgelände, Fussballplatz und jeder Menge Herz und Achtung für die Schülerinnen und Schüler. Motto: „Wir lassen keinen allein„, was gelebt wurde und wird. 50 Schulen gibt es in Deutschland. Förderschulen, Gymnasien, Begabtenschulen, Realschulen. Ferner Kindergärten und Handwerksschulen. In Elze ist das CJD grösster Arbeitgeber. Auf diesem Baum hatten wir einmal eine kleine Plattform, auf die wir kletterten, um den Schulbus unter uns entlang fahren zu sehen. Heute hatte ich wenig Zeit, die Schule noch einmal intensiv anzusehen. Allerdings nahm sich der Schulleiter sehr viel Zeit und fuhr mich in die Stadt, um mir alle Schulorte zu zeigen. Vormittags ein Interview mit der Leine Deister Zeitung, die meine Reise in mehreren Reportagen begleitet.

 

In Hannover gibt es einen Schnullerbaum. Ich vermute, hierher kommen die Eltern und die Kleinen geben in einem Ritual ihre Schnuller ab. Schöne Idee, fand ich.

 

Das tatsächlich Neue Rathaus von Hannover bei -4 Grad am morgen. Der See ist teils gefroren. Meine Wollunterhemden und -hosen halten mich warm und hielten es wohl noch bei -10 Grad. Kälte und auch Regen sind kein Problem. Die Radwege der Stadt sind der Knaller, da wird Kopenhagen neidisch.

Meine Gastgamilie heizte mit Kohle. Hatte ich seit meiner Kindheit nicht mehr gesehen. Die Briketts wurden in Paketen in die Wohnung gebracht. Auch haben wir ketonisch oder so ähnlich gegessen, also alles, was Zucker bildet, nicht gegessen, dafür Kombutscha, Sauerkraut, Grünkohlsmoothie. Alles lecker und interessant! Ich werde darüber nachdenken, etwas davon in meine Nahrung aufzunehmen. Vegan war gestern und nahe der Völlerei 🙂

Hannover bei Nacht. Altstadt, Marktkirche, Rathaus neu. Ich habe viel Lust, mich mal wieder auf diese Stadt einzulassen. Es gibt hier auch ein „Stäv„, die Ständige Vertretung der rheinischen Lebensart in der Nord LB. Schön waren insbesondere auch der Ballhof und meine Erinnerungen.

 

Die Gastgeber hatten u.a. ein original ausgemustertes California Highway Police Motorrad mit Feuerlöscher, Sirene, Lichtern und Schlagstockhalter. Curios. Sie sind aus dem Rheinland zugezogen und geniessen es im Norden der Stadt.

Die „Ratte“, California, Motorrad, Harley

Der Mittellandkanal wird auch über Brücken betrieben. Ungewöhnlich nur wenn man es nicht kennt.

Moorpfad beim Steinhuder Meer

Steinhuder Meer. Schön, aber Schollen kriegen Platzangst. Es ist nur knapp 1 Meter tief.

Auf dem Weg zum Steinhuder Meer gab’s viel Moor zu bestaunen.

Hannoveraner Pferde in der Wedemark. Wohltuende Landschaft und Stimmung. Und sehr kalt. Die Natur um Hannover herum wird schnell ausserordentlich hübsch.

Das Haus meiner Gastgeber in der Wedemark nördlich Hannovers war fast neu, aber im alten Stil und mit alten Steinen als Klinkerschale gebaut. Die Decken waren 3 Meter hoch mit interessanter Holzkonstruktion. Sehr schick und anregend.

Hinten der Musiksaal des Cafes.

Man bestellt Probierstreifen. So entfällt das Entscheiden.

Kuchen, die sich sich vermehren, wo gibt’s denn so was? Vom Nachbarteller habe ich mir etwas Obst-Sahne gemopst und etwas von meinem anderen Kuchen gegeben. Irgendjemand anderes aus dem Raum hat mir einfach einen Käsekuchen dazu gelegt. So läuft das in diesem Cafe. Alle Stückchen sind sehr schmal und 3 Schmale werden als 1 normales Kuchenstückchen berechnet. So kann man viel probieren. Das verführt die Gäste zu Dynamik und zum „intertortialen Tauschhandel“. Vielleicht erbacke ich mir hier einmal eine Nacht mit meinem Paradekuchen, dem Frankfurter Kranz. Ein Gästepärchen lud mich spontan für Dienstag zur Coachingcouch ein, was ich annehmen konnte, da ein anderer Termin ausgefallen ist.

Dieses Cafe ist seeeehr angenehm. Der Haasenhof in Mandelsloh von Ingmar und Stephanie. Ein Cafe mit Konzertraum für Kammerorchester oder kleine Chöre . Bis zu 30 Betten. Das Cafe hat mehrere Zimmer und 2 Bolleröfen. Einmal im Monat ist „Schnack op platt“.

Heidschnucken am Rande der Heide.

Leineidylle bei Hannover und der Wedemark nördlich der Stadt.

Der Zauberkessel, Walsrode. Mittelalterlich, vegan, lecker, toll umgesetzt.

Speichenbruch Nr. 5-7 nehme ich an. 2.0 Speichendicke am Hinterrad ist zu wenig. 2,34 oder mehr. Und auch müssen die Speichen ab und an nachgezogen werden. Das kann man selber machen. Hiermit ist das „Priming„, also dass das Gehirn sich die für es wichtigen Informationen auch unbewusst wahrnimmt und deutlich macht, bewiesen. In dieser wirklich langweiligen Strasse fuhr ich mit dem Rad zum Zauberkessel und irgendwas nahm ich wahr, was ich kaum sehen konnte., selbst wenn ich draufstarrte… Das Wort „Isernhagen„, den Ort meiner übernächsten Gastgeber. Niemals hätte ich das bemerkt, wenn mein Gehirn es nicht als relevant hinterlegt gehabt hätte.

 

Die Fahrt von Bremen über Fischerhude nach Walsrode war ansprechend. Vor allem die Gegend um Fischerhude. Zwar war der Ort nicht ganz so idyllisch, wie ich tief zwischen den Bächen und Wiesen erhofft hatte, aber schön. Es war ein Unterschied zu merken, wenn Autos weniger Platz gegeben wird, Ursprüngliches mit Gesicht bewahrt und Neues entsprechend gestaltet wird. Fischerhude liegt sumpfig zwischen allem, das es wohl im 30jährigen Krieg schlicht übersehen wurde. Die historische  Kopfsteinstrasse verlief bis zum Horizont und weiter. Sie hatte Radstreifen an der Seite. Die wohlmeinenden Kühe wissen nicht, was ihnen blüht. Dieser Stall war offen, und ich nehme an, das zählt als „tierfreundlich“. Aus Mitleid ging ich heute vegan essen im Mittelalterrestaurant Zauberkessel in Walsrode. Wahrscheinlich wäre der Klimawandel leichter zu begrenzen, wenn die Welt vegan leben würde. Seitanwurst mit Sauerkraut, einem Cidre und Calvados. Wirklich Lecker! Ich fühlte mich wie im „Tänzelnden Ponys“ aus dem Herrn der Ringe. Schmiedearbeiten, Tonkrüge, Gewänder, Musik, Sprache, gutmütiger Wirt, Feuerschein… alles passte. Es lohnt die Fahrt. Nervig: eine junge Familie, die ihren Kindern 12 Mal lächelnd unsicher zu verstehen gaben, dass sie die „Juhus“, „Gottschas“ … ihrer Videospiele leiser drehen sollten. Zum Glück gingen sie vor dem 13. Mal. Tipp: Einfach mal Geräte schnappen. Dann im Hotelzimmer Ehestreit im Nachbarzimmer um halb zwei. Dann doch lieber „Juhu… Gottscha…“ (nicht aus dem Nachbarzimmer).

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Es wird festlich kurz vor Bremen, meiner nächsten Station.

 

Ich bin im BUND und bei Greenpeace und überlege gerade mein Engagement. Ich habe so viele Nachteile durch die Einseitigkeit von Entscheidungen kennengelernt, dass ich nachdenklich geworden bin. Ein vereinseitigter Naturschutz führt zur Übertreibung. 10 Bäume voller Krähen. Auf jedem vielleicht hundert. Und sie kommen jeden Abend auf den selben Baum. In Dänemark gab es das auch und die betroffenen Nachbarn berichteten von dem Gefühl ihres eignen normalen Lebens enteignet worden zu sein. Sie hätten die Bäume am liebsten gefällt oder die Krähen mit Feuerwerk verjagt. Wie in Deutschland war das verboten.

Der kleine Ort Hude hatte eine Zisterzienserruine und ein Naturschwimmbad. Allgemein in lebendiger schöner kleiner Ort. Kunst gibt es verschiedenst.

 

Ankunft in Bad Zwischenahn am „Meer“. 

„Dat Otto Huus“ in Emden, Ottos Geburtsstadt. Hat mir gefallen.

Otto-Flipper. Mit Flippern bin ich als Sohn eines Automatenaufstellers aufgewachsen, somit hatte mich die Ottoausgabe sofort angezogen. Ich „musste“, mein Vater hätte gesagt „durfte“ in jungen Jahren immer mit zu Kunden fahren, um diese und andere Geräte dort aufzustellen und zu reparieren. Manchmal tat es das Silberpapier eines Kaugummi, um eine defekte Sicherung eines Automaten zumindest für ein paar Tage zu überbrücken. Billiardtische haben wir selber neu bezogen, Musikboxen mit aktuellen Singles befüllt. Es war aufregend in der Welt der Erwachsenen als Junior zu gelten. Ich lernte viel über Menschen und den Umgang mit ihnen. Und ich verdiente so früh mein eigenes Geld. Denn meinem Vater war es wichtig, dass ich mit den Geschäften wuchs. Meine Kindheit fand somit teils in Kneipen statt, mit all ihren Geschichten und Geschehnissen. Ich lernte dabei, Dinge nicht nur zu sehen, sondern auch zu erkennen, ob es sinnvoll sei, eine Gelegenheit zu ergreifen, dann schnell zu entscheiden und zügig umzusetzen. Im Theater nennt man das Wahrnehmungskette. Und Gelegenheiten gibt es immer jede Menge, je mehr, je mehr man sie sehen will. Je mehr auch je mehr man sich in der Welt bewegt habe ich festgestellt.

Otto ergriff sie auch. Er bekam mit 12 seine erste Gitarre, trat mit 16 zum ersten Male auf und mit 24 verkaufte er schon 1 Million Platten und schuf sich seine eigene Fernsehshow.

 

Dieses Rad sah aus, als hätte es ein friesischer Komiker entworfen. Tatsächlich handelt es sich um eine Rad-Kleinserie, in die man, ohne ein Bein zu heben, ein- statt aufsteigen kann. Und es funktioniert. Ist für eingeschränkt bewegliche Menschen erdacht und gebaut. Der Radladen, 100 Meter vom Otto Huus entfernt, ist empfehlenswert. Er hält eine gute Balance zwischen Profi- und Kinderrädern, Einzelheiten, wie Ventile und Flickzeug sowie Ausrüstung und Fahrradmode. Ein Familienbetrieb in vierter Generation, was man merkt. Alles abgestimmt. Ich fand für mich gefütterte Überschuhe.

Dieses Auto ist ein Elektrohybrid. Es fährt laut und geruchslos in die Garage. Mit den Vorderrädern steht es auf einem Teppich, Waschmaschine und Trockner sind gleich daneben in der breiten Flucht. In den Garten gibt es ein Fenster und eine Tür und alles hatte etwas wohnliches. Es wurde wirklich überlegt, die Garage als Gästezimmer einzurichten mit Tapeten und allem und das Auto somit im Gästezimmer zu parken. Viellicht wäre ein frischer Teppich bei Bedarf dann einfach ausgerollt worden und das Bett von der Seite heruntergelassen?

Erst hier am Haus Vereinigung beginnt Ostfriesland. Ca. 6 km westlich von Jever.

Eigentlich wollte ich in Jever, das noch nicht in Ostfriesland liegt, die Jever Brauerei besuchen. Die Führung war leider zu spät für mich. Stattdessen lies ich mir die Friesische Teezeremonie erklären. Man nehme eine sehr offene dünne Tasse, tue ein Kluntjes, also einen Kandiszuckerstück, hinein und fülle die Tasse halbvoll mit Tee auf. Der Kandis knackt lautstark, wenn er mit Tee übergossen wird. Dann nehme man Sahne (keine Milch. Und keine Kaffeesahne) und schütte einen Löffel davon über den Rand ein. Es bilden sich Wölkchen. Nun trinkt man nach kurzer Zeit den Tee nacheinander mit genau 3 Schlücken. Schluck eins schmeckt kremig, Schluck 2 etwas bitter, Schluck 3 durch den Kandis süss. Als Gast nehme man immer 3 halbe Tassen. Alles andere wäre unhöflich.

Bin in Sande am Jadebusen bei Wilhelmshaven angekommen. Es wird kalt und ich fahre mit dem Kopf etwa 2 Meter über dem Erdboden eingemummelt in eine tibetische Wollmütze und zusätzlich einer Woll- und Gorotexkaputze. Wenn ich mit meiner halb beschlagenen Windbrille und dem bis über die Nase hochgezogenen Kragen meiner Jacke im „Zwiedunkel“ und mit frisch aufgetankter höchster Elektrostufe über den Deich fliege und mir die hell beleuchtete Fahrt vorkommt, wie eine Mischung aus Storms Schimmelreiter und Lenins Zugfahrt durch den sibirischen Winter in „Doktor Schiwago„, dann stellt sich eine Mischung aus funktionieren und vorankommen ein. Über mir hörte ich über lange Zeit einen Schwarm Gänse schreien, dass ich annehmen konnte, sie hätten mich als einen der ihren angenommen, der den Weg zusätzlich noch beleuchten könne.

 

Hier ist immer noch Reetdachland. Schön war die Geschichte, dass Marder, die gern in Reetdächern mit Schäden für das Strohdach Mäuse jagen durch Musik davon abgehalten werden können. Durch manchen Dachboden dudelt deswegen NDR 1, das mögen die wohl besonders wenig.

Der „Bunker Vallentin“ war ein riesiger U-Bootbunker und ist heute Gedenkstätte. Ich fühlte mich an Jürgen (Pocke) Prochnow und Herbert (empört) Grönemeier aus dem Film „das Boot“ erinnert.

 

Dieses Haus ist mit Lärchenholz verschalt. Lärche ist nicht nur der einzige Nadelbaum, der seine Nadeln wie Laubbäume ihre Blätter abwirft, sie braucht auch als senkrechte Haus-Verschalung nicht geölt zu werden. In der Waagerechten als Terrassendiele funktioniert das wegen des stehenden Wassers nicht.

Endlich mal ’nen Trinkerhaushalt, dachte ich. „Dann stände das nicht da“, wurde ich aufgeklärt. Plausibilitätensuppe!¡

Ich war im Haus einer Uhrmacherfamilie. Und: Ich liebe öffentliche Uhren. Wäre ich Bürgermeister einer Stadt, so träumte ich oft, installierte ich viele öffentliche Uhren. Sie orientieren. Mit dem Gefühl von Zeit zu leben gibt mir, frei nach Oscar Wilde, „Der Ausdruck macht den Dingen Wirklichkeit“, ein Gefühl von „Ich, hier, Jetzt“, also einem sehr präsenten Zustand. Übrigens eine leichte Art, Ängste oder Nervosität spielend zu überwinden: Mit Schritt 1 „Ich„, sagen, Schritt 2 „Hier„, Schritt 3 „Jetzt„. So oft wiederholen, wie man Schritte z.B. zum Mikro geht oder man Lust dazu verspürt. Denn Angst hat man meist nur vor der Vergangenheit oder Zukunft, seltenst vor der Gegenwart. Wenn man dann noch die vermischten Dinge entmischt, Ausgeblendetes zur Vollständigkeit von allem einblendet und sich für das „Nicht Leugnen der Wirklichkeit“ entscheidet, ist das Wesentliche für ein Gutes Gelingen geschehen.

Der Hund der Familie lebte vegan, wie auch die Familie und auch ich in dieser Zeit. Man kann Hunde bekochen. Gute Eiweisstoffe, die Hunde brauchen, sind Hülsenfrüchte, Soja, Seitan oder Gluten. Zusätzlich braucht ein Hund Kohlenhydrahte für die schnelle Energie und auch Gemüse. In der Natur fressen Wölfe auch den Magen, um an unverdautes Gemüse ranzukommen. Zusätzlich sollte man die Nahrung um Eisen und Phosphor ergängen. Dann noch ein bisschen hochwertiges Öl und ein bisschen Salz. Steckrüben und Süsskartoffel funktionierten in dem Haushalt gut.

Katzen brauchen zusätzlich Taurin. Vitamin B12 müssen alle Veganern nur deswegen künstlich zu sich nehmen, weil unsere Nahrung zu sauber ist. B12 wird im Enddarm hergestellt, was sich schlecht verkauft. Würden Veganer die Gemüse wenig bis nicht waschen, würde man den Kot von Kleinstlebewesen essen, in dem B 12 enthalten wäre. Fleischesser kriegen B12 ebenfalls nur durch Ergänzungsmittel, indem sie Tiere essen in deren Kraftfutter B 12 enthalten hat.

Siehe Facebook „Vegan Hund, ja klar.“ Oder Leni Lecker “ Vegan for dogs“.

Es gibt auch vegane Wolle auf Basis von Sojaseide.

Ich bin mir nicht sicher, ob eine Reise im Sommer die schönere gewesen wäre. Seitdem ich mich auf meine Lichtanlage und meine Planung verlassen kann, fahre ich öfters bewusst in die Dunkelheit und kann an Orte, wie das Moor um die Künstlerkolonie Worpswede bei Bremen länger und zu stillen Tageszeiten besuchen. Im Vollmond im August kann man hier allerdings mit alten Torfkähnen morgens um halb Sechs in den Sonnenaufgang fahren. Und abends nach dem Dunkeln kann man mit sehr wenigen Booten auch mit Fackeln unterwegs sein. Ich fand es so schon zauberhaft.

In Worpswede war es touristisch, ja. Und auch war es in Teilen romantisch. Die erste Familie und eigentlich die ersten Menschen, die ich nach dem ersten Schornsteinfeger meines Lebens kennengelernt habe war … wieder eine Schornsteinfegerfamilie. Verrückt.

Kreativ. In der Strasse „Im Sol“ hatte ein Solarium aufgemacht. Ich hatte sofort das Gefühl beim Grillen bei diesem Lichtblick dabei gewesen zu sein. Entscheidungen werden manchmal durch zufälliges getroffen.

Wie es dann allerdings kommen konnte, dass Wacken in Wacken geboren wurde und nicht in Rockstedt blieb zweifelhaft. Vielleicht wäre die Sache bei dem Namen Hardrockstedt anders gelaufen, das wär beim grillen aufgefallen.

Hier landeten hunderte Kraniche auf einem Feld. Auf der gegenüberliegenden Seite waren es hunderte Schwäne, wie mir schien oder weisse Gänse. Und sehr in der Nähe war eine Geflügelfarm, Freilandhaltung mit gestutzen Flügeln. Wahrscheinlich wurden die freien Schwäne angelockt von den ähnlich erscheinenden gefangenen Gänsen.

 

Milch wurde auf diesem Bauernhof im Handkarren transportiert.

Im Hintergrund sieht man Biogasanlagen mit denen Turnhallen und Schulen beheizt werden. Warum nicht gleich noch Kindergärten und Hospitze. Man wird „geprimt“, also in der Wahrnehmung manipuliert, auf scheinbar unterstützenswertes. Kritik wird so fast schon gebrandmarkt. Kurz: klingt nobel und ökologisch. Ist es aber nicht, sondern Augenwischerei mit Manipulations-Deckmäntelchen. Diese Anlagen müssen wir Steuerzahler 20 Jahre hoch subventionieren, nur damit die Betreiber dann überall Maismonokulturen anbauen und Massentierhaltung über Gasproduktion verstromen und Heizwärme erzeugen. Die Maisfelder werden zudem gespritzt.Auch wird der Wettbewerb stark verzerrt, weil diese Anlagen viel Land brauchen und aufgrund unserer Subvention normale Bauern und echte Biohöfe von den Felder verdrängt werden für noch mehr Massentierhaltung. Denn der Hektar Pacht für Land kostet heute statt € 300 im Jahre 2005 wegen der geförderten Zahlungsbereitschaft der Energiemassentierhaltungsmonokulturenverdrängungswirte nun € 1.300. Das können sich im Wettbewerb stehende Kleinbetriebe nicht leisten. Wird als Teil der Energiewende verkauft. Erinnert mich an das Wasserkraftwerk in Bayern, wo man Nachts Wasser mit billigem tschechischem Atomstrom den Berg raufpumpt, um es dann am nächsten Morgen als ökologische Wasserkraft wieder zu verkaufen. Zudem wird etwa 1 1/2 mal mehr Atomstrom eingesetzt als Wasserstrom erzeugt wird. Rechnet sich, weil der Atomstrom, ebenso hoch subventioniert billiger eingekauft wird, als der Wasserstrom verkauft werden kann.

Geflügelzucht ist aufgegeben. Jetzt werden Katzen gezüchtet.

🙂 Natürlich nicht, doch sie erinnerten mich an Hühner auf der Stange.

Auch solche Abende gibt’s. Auf dem Weg nach Bremen und nach 92 Kilometern bin ich in einem klasse Ferienbauernhof untergekommen, Sauna, Schwimmbad, und am Kamin ein Gespräch, wird mir jetzt erst bewusst, mit einem Schornsteinfeger! Am Kamin!

Dieser Unfall ist gar keiner. Hier wirbt nur ein Auto-Unfallhaus für seine Dienste. Weitab der Strasse.

Wildgänse kreisen mich ein. In JORK, der heimlichen Hauptstadt des Alten Landes traf ich im Cafe eine 78jährige Frau. Sie fragte mit mich, wohin es denn ginge, ich erzählte es kurz und sie sagte. „Oh, mein Sohn hat das früher auch einmal gemacht.“ Als er damals im Februar des Jahres 12 Jahre alt geworden war, sagte er zu seinen Eltern, also der Dame, „Mama, Papa, ich möchte zelten gehen, allein, auch allein ohne Freunde“. „Und ich möchte während der ganzen Sommerferien mit dem Fahrrad fahren, 6 Wochen lang und die ganze Küste der Nord- und Ostsee kennenlernen“. So geschah es damals dann mit der Auflage, dass er sich jeden Anend melden müsse. Ihm ginge es auf der Reise immer gut und jeder lud ihn zum Essen ein. Einmal rief er von der Polizeistation an, zu der er gegangen ist, da er keine Telefonzelle gefunden hatte. „Die Polizei, dein Freund und Helfer“. Ich habe die Frau gebeten, ihrem Sohn zu bitten, mich anzurufen. Ich möchte diese tolle Geschichte noch mehr hören. Er sei damals und heute ein glücklicher Mensch. Das kann ich mir gut vorstellen, passt es zu meiner Erfahrung, dass Glück sehr viel damit zu tun hat, etwas zu tun. Und etwas zu tun, was man selber bestimmt und niemand sonst. Albert Schweizer sagte einmal „Arm ist der Mensch, der keine Aufgabe hat“.

Meine geplante Fähre ab Wesel fuhr im Winter nicht. Also radelte ich gen Hamburg bis Blankense. Hier ist allerdings ein Wrack vor Blankenese zu sehen. Blankenese ist ein Nobelvorort Hamburgs mit eigenen Stränden und sehr verkehrsberuhigten Strassen und Villen. Die Fähre hinüber ins Alte Land, Europas grösstem Obstanbaugebiet, war jedoch bezahlbar. Die Fährleute kernig. Im Alten Land wurden die Ortsnamen teils zweisprachig gezeigt, Deutsch und Plattdeutsch. Gefiehl mir gut.

Idylle pur in Tornesch. Manche Geschichte, die ich hier jedoch hörte ähnelte eher einem Dorfkrimi. Schön war allerdings, neben dem netten Ort die Geschichte meiner Gastgeberin, die als ihre Kinder noch klein waren, immer mit ihnen und den Hoftieren am Flüsschen, der Pinnau, entlangspaziert ist. Zusammen mit einem Schweinchen, einer Ziege, 2 Hunden und einem Ponny, alle ohne Leine. Am besten “ bei Fuss“ ging das Schweinchen. Der ganze Garten sah nach Pippi Langstrumpf aus und beherbergte morgens schnee n einmal Rehe. Am nächsten Morgen taten wir einen ersten Schritt eines unserer Coachingergebnisse des Vorabends umzusetzen. Wir kappten eine Efeuwurzel, die das Haus zu beschädigen drohte. Alle anderen Efeuwurzeln sollen folgen. Es ist sehr hilfreich zu klären, was einer schon alles gelungen ist und was als nächstes gelingen oder passieren wird.

Hier also, aus der Nähe Hamburgs, kommen die Kölln Flocken her. Es roch süsslich.

2 Pfennige, also 1 cent kostete es pro Person, wenn man diese Hebebrücke überqueren wollte. Lang ist’s her.

WACKEN 

Das grösste Hardrock-Festival der Welt. In Schleswig Holstein. Ich traf ein paar eigentlich unverkennbare Fans des Festivals an der Handsäule, was immer die Handgeste auch ausdrücken mag. Ich fragte sie, ob sie schon einmal auf dem Festival gewesen seien. Sie schauten mich an, als wolle ich wissen, wo die andere Strassenseite sei. Einmal? 13 Mal seien sie schon hier gewesen. Jetzt sah ich die Wacken T-Shirts, Armringe, Autoaufkleber… Kurz, ich hatte schnell den Eindruck, Wacken sei ohne sie gar nicht mehr vorstellbar.

Sie kämen aus dem Vogtland. Zumindest jetzt punktete ich, da ich da ja vor ein paar Wochen durchgeradelt war und sogar in Mylau Gastgeber hatte. Und als ich dann noch ihr nächstes Ziel, Friedrichskoog (das Holländerstädchen), kannte, war meine Wacken-Demenz fast wieder getilgt. Sie wollten dort zur „Seehundbabyaufzuchtstation“. Harte Schale, weicher Kern.

Wacken sei nicht nur eine einzelne Bühne. Es gäbe deren acht. Und sie würden meist gleichzeitig bespielt. Nur ab und an würde auf der Hauptbühne exklusiv gerockt. Die Handsäulenwiese sei z.B. eine reine Mittelalterwiese mit Schwerter, Druiden, Elfen, Cos Play eben (Kostüm Spiel). Passt auch zum gezeigten Stonehenge Charakter.

Das Foto auf dem LKW Anhänger zeigt die Dimension des Festivals. Tausende Zelte. Angenehme, tolle Atmosphäre. Immer am 1. Augustwochenende eines Jahres. Rock on.

Nach einer letzten Nacht im Heu für mein Fahrrad ging es endlich weiter.

Es wurde mal wieder spät nach dem Kaffee und ich spazierte mal wieder eine neue mir noch unbekannte Strecke durch den Wald zurück. Der Weg endet irgendwo und dann ging’s über die Äcker, weil das Unterholz zu dich und meine Taschenlampe zu schwach war. Aber ich bekam diese schönen Bilder.

 

Der 30jährige Krieg endete 1648. Während er sein Unheil über der Menschheit ausschüttete wurde dieser älteste Baum, eine Eiche, des Dithmarschen Landes gepflanzt. Ihr natürliches Alter ist bei weitem noch nicht erreicht. Eichen werde bis zu 1.000 Jahre alt. Der älteste Baum der Welt steht in Schweden, und ist etwa 10.000 Jahre alt. Kein Scherz. Das Cafe in Schafstedt war wieder ein Reetdachhaus, sehr freundlich, mit alten Büchern, der originellen Lampe und zwei Stühlen zum Sofa umgebaut. Klasse zum miteinander reden.

 

Die Strassenschilder sind hier teil op plattdütsch, wie hier die alte Eiche, die Oln Esch. Die 76 Jahre jugendlich wirkende Mutter der Scheffin fragte ich heute nach der plattdütschen Bezeichnung des Satzes, den ich in Bayern gehört hatte (de goude oide Zeit), „de gude aule tied“. Doch auch hier wollte sie keiner zurück, Sätzchen hin oder her.

Der neue Fährmann auf der neuen Fähre war seit 4 Jahren nun schon hier. Berlinerte. „Nie wieder Großstadt“ und „Hier reden die Leute miteinander, freundlich“. Er gehe gern zur Nordsee, nur wenn er da sei, sei die immer weg. Die Ostsee, ohne Ebbe und Flut, sei nicht dasselbe. Ich spazierte viel hier in der Gegend herum. 6 Tage ohne Fahrrad. Musste ’ne Menge klarziehen mit meinen Terminen. Mich wunderte das orange Rettungsschlauchboot mit Holzlatten in der Mitte. Es war aus Metall. Und in der Form und Farbe eines Rettungsschlauchbootes. Klar eigentlich. Passte nur nicht zur abgelegten Erwartung und verstärkenden Form des Schlauchbootes und dem Kontext meiner Beobachtung. Ich sah es vor mir, es war mir klar. Und auch musste ich mich zwingen, es als das Metall zu sehen, was es ist.

 

Ich bin Tag 5 hier am Kanal und langsam kenne ich ihn nach links und rechts. Also Zeit zum weiterfahren, wenn es morgen besser geht. Eigentlich ist es hier recht schön, wenn man irgendwas tut. Das finde ich, gilt eigentlich für überall. Ich habe die Zeit mit planen, projektieren abarbeiten, notieren und blog schreiben verbracht. Die Schiffe, die vorbeifahren, wirken teils wie vom anderen Stern mit riesigen Kränen, Hubschrauber-Landestation, manche fahren hell beleuchtet, andere sind ausser dem weissen, roten und grünen Positionslicht kaum im Nebel zu erkennen. Das schmale Bild ist nur der Seitenkanal. 3 Meter breit.

Dieses Hotel und Cafe muss ich erwähnen. „Kanal 33“ bei Schafstedt an der Kanalfähre im Dithmarscher Land. Es repräsentiert für mich jetzt einmal das „Gelingen„, was nicht nur durch den leckeren Apfelkuchen kommt.

Das Hotel liegt an einem, ich nenne es einmal besonderem Ort, was die ganze Betrachtung umso wertvoller macht. Gegenüber ein in die Jahre gekommener Kornspeicher, neben uns eine Industriebrache und wieder daneben „Conny Crazy“ oder so ähnlich, Fishermans girlfriend.

Der Blick nach Süden jedoch ist schön. Man schaut von der Terrasse und dem Biergarten auf den Nord-Ostsee-Kanal und die hier operierende Fähre. Beides von der Stimmung eine Mischung aus Hamburger Hafen und wegen dem schicken Haus, der Strandkörbe und dem Weitläufigen auch ein bisschen Sylt.

Der NordOstseeKanal ist die meistbefahrene künstliche Wasserstrasse der Welt. Heute fahren um die 30.000 Schiffe die 100 km von der Elbemündung bis Kiel. Deutlich mehr als im Suez- oder Panamakanal. Kaiser Wilhelm I legte 1887 den Grundstein, 1895 war der Bau schon beendet, der die veranschlagten Baukosten tatsächlich noch einhalten konnte. Alles ohne Agilität, Kaizen, Six Sigma oder anderen Management Konzepten, die heute teuer durch’s ökonomische Dorf getrieben werden. Bismarck initiierte den Bau aus militärisch strategischem Anlass. Und Churchill sah 1938 die Seevormachtstellung der Royal Navy in der Nordsee durch den Kanal so sehr gefährdet, dass er seinem Minister of Defense Inskip schon am 29.10.38, also 2 Tage vor Kriegsbeginn und 5 Tage vor Englands offizieller Kriegserklärung an Deutschland in einer offiziellen Protokollnotiz riet, den Kanal mittels Minen unbefahrbar zu machen. Schön, dass an ihm heute Radfahrer entlang unterwegs sind. Und auf ihm Schiffe aller Nationen fahren, die in Rendsburg mit dem Abspielen ihrer jeweiligen Nationalhymne begrüsst werden. Leider – wegen des dortigen Lohndumpings – oft der panamesischen.

Zurück zum Hotel. In ihm herrscht eine lebendige Atmosphäre gepaart mit Engagement, einer freundlichen Organisation, originell und angenehmen Zimmern, hervorragendem Frühstück (mit Sprossen) und überhaupt, weht ein sehr geerdeter, präsenter Geist.

Das Hotel mit 20 Betten wurde vor erst 5 Jahren eröffnet und beschäftigt heute im Schichtbetrieb in der Saison 30 Leute. Das Konzept „Herzblut“ der Eigentümerin, ihrer Schwester, Mutter, ihres Vaters sowie dem Mann der Eigentümerin. Viele familienähnliche Angestellte mit Freiraum.

Und es gab wohl auch eine Vielzahl guter Entscheidungen, wie dem Servicekonzept a la Goche, was eine Mischung aus Bedienung drinnen und Selbstbedienung draussen ausmacht. Niemand hier hat Hotelier, Bäcker oder Koch gelernt. Man war Opel-Händler samt Unfalldienst, Medizinisch Technische Assistentin oder Hausfrau. Alles Wissen und jede Expertise wurde sich angeeignet. Herausgekommen ist ein Familienbetrieb, wie er im Stammbuche steht.

Ich habe heute lange in der Küche verbracht und mir alles erklären lassen. Spezialität: Dithmarscher Eierkaffee. Man nehme 600 Gramm Kaffee, Prise Salz, Prise Zucker, 6 Eier, wenig Wasser zum verrühren. Dann das Ganze durch ein Tuch, dass im Wasser badet in 15 Liter Wasser giessen, kurz aufkochen und sofort stoppen, indem etwas kaltes Wasser den Kaffee abschreckt. Dann 10 Minuten ziehen lassen. Die Eier führen dazu, dass der Kaffee milder wird.

Jetzt noch ein Geheimnis: Die schweren Jungs vom nahe gelegenem Hardrockfestival WACKEN, die hier immer ruhen, können gar nicht so hart sein. Denn bei so viel Liebe in Gestaltung und Zubereitung, wie die hier erfahren, sind mir deren Hells Bells nur noch schwer vermittelbar. Nach Wacken könnte ich trotzdem mal, wenn ich nicht zelten muss.

Ich bleibe heute schon die 4. Nacht und hoffe und auch fürchte ich ein wenig, dass sich mein Gesundheitszustand morgen so sehr gebessert haben könnte, dass ich weiterfahren werde. Hach ja.

Eines Tages komme ich zurück und werde das Erfolgsrezept modellieren und dann kommen alle neue Managementmethoden- Beraterinnen nach Schafstedt zum Apfelkuchenessen.

 

Hafenschlepper, Lotsenboote und Feuerwehrschiffe haben mich schon immer fasziniert.

Die Fähre wirkt aus der seitlichen Wahrnehmungsposition sehr anders …

… als aus der frontalen Wahrnehmungsposition.

Wahrnehmungspositionswechsel ist im Coaching ein beliebtes Mittel für neue Ansichten. Manchmal ergibt sich überraschendes. Wie dieses Pferd. Fähren sind für Pferde und alle anderen Lebewesen sowie Autos und Räder auf dem Kanal kostenlos zu nutzen.

Heute las ich in der Zeitung folgenden Artikel. Die harmlos wirkenden Moore haben es wohl tatsächlich in sich.

Mich hat’s leicht erwischt. Fühle mich etwas krank, schlafe mich aus und pflege mich. Leider keine Badewanne. Hoffentlich geht’s morgen weiter. Habe in meiner Schlafstube, auf die ich friesisch hingewiesen werde endlich mal Zeit.

Meine Coach-Surfing Pinnwand hat sich gemausert. Das wird nicht alles sein, denn nach Polen, Tschechien, Holland, Belgien und in das Saarland werde ich auch noch radeln. Und ich habe eine dringende Einladung nach Schwerin, die Elbe noch nicht so richtig gesehen und freue mich auf den Harz von dem aus es im schwungvollen Bogen über die Lahn nach Hause gehen wird. Aber das wird Teil einer zweiten deutlich kürzeren Reise im März werden. Für mich wird zumindest wahr, dass was man sich vorstellen auch erreichen kann.

Abends kam ich am Nord Ostsee Kanal in meinem Hotel an und konnte auf dem Weg durch den Wald meine neue Lichtanlage ausprobieren. Vielleicht hatte ich ja deswegen so getrödelt. Hier mietet sich immer die Aufbaucrew des Hardrockfestivals Wacken ein und nimmt das Hotel für 3 Wochen in „Beschlach“. Das Festival soll grandios sein. Es dauert 3 Tage und die Leute seien gut drauf. Allerdings kann man Karten nur für alle 3 Tage zusammen kaufen und die seien mittlerweile teuer, 220€, inkl. Zeltplatz. Vieles sei jedoch besser geworden. U.a. ist es nicht mehr so laut in der Umgebung, da die Tontechnik so weit fortgeschritten sei, dass mehr nur die „Zuhörer“, wenn man die so zahm wie WDR 5 Hörer benennen darf (so viel zu innerem Konzept und darauf folgende Sichtweise), beschallt werden. Tontechnik, die was will und nicht beliebig ist. Gilt auch für die Kommunikation in ihren vielen Formen.

Friedrichsstadt bei Husum mit seinen Grachten, Brücken und Häusern ist holländisch und jüdisch geprägt. Denn um 1600 bot Herzog Friedrich der III den in Holland in ihrem Glauben bedrängten Remonstranten und später sephardischen Juden aus Spanien und anderen Teilen Europas an, hier zu siedeln. Sie genössen hier Religionsfreiheit und andere Vorteile. Die gesamte Stadt wurde extra von holländischen Baumeistern geplant und gebaut. Ein Grossteil des regen kulturellen Lebens findet heute religionsübergreifend in der Synagoge statt. Heute ist hier die südliche Grenze Nordfrieslands. Man spricht friesisch in den Strassen und Kindergärten und scheint sehr darauf bedacht, die friesische Kultur zu bewahren. In dem Modell der Neurologischen Ebenen von Dilts, sind es diese hohen kulturellen Werte wie Identität und darüber noch die Zugehörigkeit, die bestimmen, wie wir unsere Ziele setzen (Motive), welcher Art unserer Handeln sein wird und in welcher Form wir unsere Fähigkeiten entwickeln. Und ferner wird sich daraus auch ableiten mit was wir uns im Leben beschäftigen und mit wem wir unsere Zeit verbringen werden.

In den Strassen dieses Kleinods wurde an diesem Morgen überhaupt viel miteinander geschnackt, was mir gefiehl.

Die Gastgeberin meiner Coach-Surfing Familie trifft sich 2 Mal die Woche mit Kindern ihrer Schule, deren Verhalten teils als kritisch wahrgenommen wird, vor dem Unterricht zum 25 Minuten Dauerlauf. Die Winterzeit machts möglich, denn es ist zumindest schon dämmrig. Solche Schultage seien danach spürbar angenehmer. Schick waren auch die Pudelmützen, in die ein LED Licht verstrickt war. Funktionierten gut. Sich auf ein Verhalten zu beziehen und es zudem als „kritisch empfunden“ o.ä. zu bezeichnen ist wichtig, denn so ist nicht die Person in ihrer Identität gemeint. Denn wenn wir von Verhalten reden haben alle Beteilgten ein Gefühl und eine innere Repräsentation von Veränderbarkeit und Selbstgestaltung. Das erleichtert eine gewünschte Veränderung. Manchmal mache ich mit Coachees auf Wunsch eine Übung: Ich bestätige ihnen kurz unsere gute Beziehung und schreie dann einen Raum vor ihnen auf’s gröbste an. Dadurch sind sie zumindest körperlich/ physiologisch nur in einer Betrachterrolle und -position, wissen um ihre eigene Unbeschadetheit und erleben mich als Schreienden neben aller Wut auch als aufrichtig, klar und manchmal stellt sich sogar ein befreiendes Gefühl ein. Anders wäre es, wenn ich mich körperlich um wenige Grad zu ihnen gedreht, sie direkt angeschrien und unsere Beziehung nicht bestätigt hätte. Und mehr noch, wenn ich nicht ihr von mir wahrgenommenes Verhalten, sondern sie als Mensch und in absoluter Weise mit „Du bist …“ bezeichnet und gemeint hätte. Ich demonstriere gern.

Von Dänemark ging es in den „Süden“ nach Nordfriesland. Friesisch ist kein „Platt“, Plattdeutsch. Es ist eine eigene Sprache. Die deutsche Familie, bei der ich war, sprach ebenso fliessend Dänisch wie Deutsch. Auch die kleine Tochter, die in einen dänischen Kindergarten und nun auch in eine dänische Schule geht. Ist das nun platt oder friesisch auf dem Ortsschild? In der örtlichen Zeitung sah ich Kinofilme und Zeitungsartikel op Platt, wie „De Döschkassen“. Überhaupt schienen mir diese Dialekte und eigene Sprache in diesem Landstrich am kraftvollsten in Deutschland ausgeprägt zu sein. Der Baum auf dem Hügel verwies schon morgens um kurz nach 7 auf eine rundum gehende Sitzbank. „Lust op en snack?“. Der stellte sich sogleich auf der Strasse mit einer Nachbarn und Polizistin für 1 Std ein, die mich ansprach, wer ich denn sei und was ich hier zu tun gedachte. Man passe hier aufeinander auf. Es entwickelte sich erst ein angenehmes Gespräch dann ein spontanes Coaching. Auch diese Begegnungen sind ein wertvoller Teil meiner Reise. Akzeptieren, was ist. Klingt nach Artikel 1 des Kölschen Grundgesetz, „Et es, wie et es“. Wenn ich es überdenke, passen zumindest die Artikel 2, 3, 5 und 7 sehr gut zu meiner Reise. Artikel 10 passiert leider viel zu oft. Und die Universalfrage, Artikel 9, begegnet mir zum Glück seltener als erwartet.

 

Zurück in Tondern, Dänemark, nahm ich abends an einem

dänischen Kneipenquizz teil. Wir waren 15 Teams und beantworteten in 3 Etappen Fragen wie… „Wann wurde der Friedenvertrag zum 1 WK geschlossen, Welcher Tiergattung gehört der Skorpion an, Welcher Künstler gestaltete das Stones Cover „Sticky Fingers“, Wie ist die Distanz von a nach b, Dänische Fragen…“. Das war sehr lustig und ich beschloss mein Allgemeinwissen aufzupäppeln. Dies obwohl oder gerade weil ich mich mit meinem Team gut geschlagen habe. Unser Team kam mit 1 Frage Rückstand auf den 2. Platz und es gab ein Freibier. Der 1. Platz bekommt immer 6 Freikarten für das nächste Konzert, von denen es hier in der Kneipe sehr viele zu geben schien. Das Tondoner Musikfestival ist auch sehr bekannt in der Region und meine Nachbarin war eine der Veranstalterinnen. Nach dem Quizz leerte sich die Kneipe binnen Minuten, was den Rheinländer in mir irritierte. Für solche belebenden Gefühle ist man ja auch auf Reisen.

So stilvoll waren einmal Autos vor den protzigen SUVs, Aggroscheinwerfern, und gähnigen Windschnittkarossen. Vielleicht bietet die E-Technik und künftige Energiegewinnungsrevolution wieder Raum fur ansprechenderes Design. Apropos besser und schlechter. Es ist sehr schwer zu wissen, was richtig oder falsch, gut oder schlecht ist, jedoch kann man relativ leicht spüren, was besser oder schlechter ist, günstig, förderlich und beweglich oder erschwerend, hinderlich und starr. Dieser „innerlich tastende“ Weg führt darüber, sich selbst wahrzunehmen und diesem Wahrnehmen auch zu vertrauen. Gern auch mittels Unterbewusstseinsmethoden. Als Volkswirt, der ich ja auch bin, fühle ich mich an den „Tattonement-Prozess“ zu Preisfindung erinnert. Wissen tue man den richtigen Preis nie. Dies obwohl dessen Finden eine der zentralsten ökonomischen Aufgaben sei.

Die Beatles (Yeah, Yeah, Yeah) begannen ihre Karriere in Hamburg auf der Reeperbahn im Star Club, wo sie vom Produzenten und Arrangeur Bert Kämpfert und dem Musikverleger und Rechtsanwalt Alfred Schacht unter Vertrag genommen wurden. Damals allerdings neben George Harrison, John Lennon und Paul Mc Cartney noch mit Pete Best und Tony Sheridan. Ringo Star, der Drummer, kam erst später dazu und ersetzte die beiden letztgenannten. Daraus entwickelten sich dann die „Fab Four“, wie die Beatles auch genannt wurden. Erkenntnis und Song in erlebte Wirklichkeit von Liebe verwandeln „All you need is love“ würden die Coaches dieser Welt arbeitslos machen. Denn im guten Zustand sind wir viel besser in der Lage Neues zu entdecken, flexibler zu denken und fühlen, Kompromisse zu schliessen und im mediatorischem Sinne über die sich oft unterscheidenden Positionen hinaus gemeinsame Interessen zu erkennen. Strategien für diese Zustandsarbeit sind Bestandteil eines möglichen Coachings und leichter als man denkn mag. Wer z.B. schlecht schlafe, versuche es mit Ankern. Neben dem wohl oft erprobten Ortswechsel (Ortsanker) und möglicherweise schon erlebten Schlafanzugwechsel (Körperassessoire-Anker) versuche man es mal mit dem Zeitanker, indem man sich bei den eigen Sorgen bedankt, dass sie da sind und wohl irgend eine positive Absicht haben. Man würde sich ihnen widmen, z.B. morgen nachmittag nach der Arbeit. Und auch … müsse man jetzt schlafen. Dann tue man, was man so tun muss oder will, auch um der Situation eine körperlich spürbare Trennung zu geben (Seperator: Ich putze immer gern die Zähne, gehe auf die Terrasse und atme durch, lüfte und besuche die Keramikabteilung). Dann verorte man sich neu, indem ich mit jedem körperlichen Schritte „Ich, Hier, Jetzt“ denke. Denn wer im Ich, hier, jetzt ist hat keine Angst vor der Vergangenheit oder Zukunft. Im Zweifel gebe man dem Gehirn ein auf es positiv wirkendes „Ja, Ja, Ja“ mit. Das wirkt deswegen positiv, weil es auf positive Entwicklung ausgerichtet ist. Und wer dann noch nicht wohlig schlafen kann, rufe mich an, ich lese dann vor.

Morgens wachte ich in der tollen Jugendherberge direkt an den Landungsbrücken auf und hörte, wie ein wahrscheinlich Wohnsitzloser lautstark und sehr angespannt schimpfte „Ich lass mich nicht immer anglotzen… Die deutsche Polizei… Ihr könnt mich alle mal… “ usw. So etas passt vielleicht leicht zum eigenem Konzept, die eigene Wahrnehmung ist somit vorbei und die Betroffenheit gross. Wie sehr sich morgens schon jemand so unter Druck fühlen konnte trübte mir selber die Stimmung, wie auch die Sinne. Später beim Frühstück sah ich im dichten Nebel ein vielköpfiges Filmteam etwa 50 Meter von der Stelle entfernt, wo ich den Mann wahrgenommen hatte. Vielleicht ist er ja auch ein Schauspieler gewesen, der nur drammatisch geübt hatte (sind wir  nicht in meinen Schauspielwochen in Bochum ähnlich realistisch gewesen?). Oder war es das Sicherheitspersonal des Filmteams, das ihn hoffentlich freundlich, aber für ihn bedrückend vom Platz komplimentierte. Hmm, und von Polizisten hatte ich vorhin ja nichts gesehen oder gehört, irgendwas fühlte sich da schon nicht stimmig an. Oder war es am Ende tatsächlich doch so? Ich nenne das gerne, weil so vieles nach einer Zeit irgendwie stimmig, also zueinander passend sein kann, „Plausibilitätensuppe“. Unsere Wahrnehmung verwischt sich. Und auch ist sie durch Voreinstellungen „Priming“ so vereinseitigt, dass sie sich geradezu radikalisieren kann, wenn wir uns nicht ab und an „eine Krise verordnen“. Dieser Ratschlag stammt von meinem von mir sehr geschätzten NLP Lehrer Tom Andreas aus Köln. Denn dadurch findet sich alles neu und bleibt flexibel und offen. Als sich der Nebel lichtete sah ich später wieder die gesamte Hamburger Hafenszenerie mit Elbe, Kränen … Manchmal bleibt nicht nur die Umgebung trübe. Die Theorie des Wertequadrates hilft auch gegen Priming, Einseitigkeit und Radikalität. Sie besagt, dass jeder eigene Wert in seiner Übertreibung zum Unglück führt. Deswegen müsse jedem Wert ein ihn balancierender Partnerwert beigefügt werden. Z.B. kann “ Ehrlichkeit“ im Extrem verletzlich sein. Nicht nur für andere, sondern auch für eine/n selbst, wenn Ehrlichkeit z.B. ausgenutzt wird. Ein balanciernder Partnerwert ist individuell verschieden und selbst in der Zeit nicht stabil, es könnte z.B. die „Folgenabschätzung“ sein. Doch die Folgenabschätzung nicht allein stehen lassen, denn in deren Übertreibung stehen Passivität und Angst. Sie hat wieder einen eigenen Balancierenden Partnerwert, vielleicht den Mut des Misslingens (nicht des im Deutschen aktuell leider falsch benutzten Scheiterns, dass in unserem inneren Erleben Fatales also Endgültiges repräsentiert, wie es auch der Scheiterhaufen ausdrückt – danach kommt nichts Gelingendes vom Delinquenten).

Meine Reise habe ich für 4 Tage unterbrochen, da ich zu einem Seminar musste. Auf dem Weg zurück nach Dänemark blieb ich spontan eine Nacht in Hamburg und besuchte das Volksparkstadion, wo ich den Kölner FC 0:1 gegen den HSV verlieren sah. Irritierend war, dass die Spieler des FC auf der Anzeige-Tafel in Rot Weiss angezeigt wurden, auf dem Feld waren sie jedoch in schwarz und der HSV spielte in Rot weiss. Dafür warb REWE , der Sponsor des FC, auf den Spielfeldbanden. Fussball ist mehr als Ballkunst. Es kommt nicht immer auf eine sich wie auch immer zu findende Wahrheit, viel öfter geht es im Leben um die Wirkung. Es sei erwähnt, dass der FC am Folgewochenende 8:1 gegen Dynamo Dresden gewonnen hat. Und als Kölner-Immi mit Hannoveraner Wurzeln sei gesagt, dass 96 im Nordderby gegen Wolfsburg 2:1 siegte. Juhu vom Relegationsplatz.

In der S-Bahn zurück wurden auf den Anzeigetafeln nicht nur das Ziel, sondern auch markante Punkte auf dem Weg dorthin gezeigt. Im Coaching wäre das die Strategie, ein Ziel zu erreichen. Mich hat es sehr orientiert. Die Stimmung Nachts in der Bahn war ausgelassen und sogar höflich. Sehr angenehme Leute. Oder war das nur ihr Verhalten? Ach ja, die hatten ja das Spiel gewonnen. Um Ziele zu erreichenkann man sie in einer klassischen Zielearbeit auch ausgehend von einem intensiven Zielgefühl rückwärts bis in die Gegenwart denken. Auch ein Perspektivwechsel, der zusätzliche Erkenntnis und in Summe wirksamere Vorstellungen bringt.

Schule in Dänemark: Man habe die wohl mit die kürzesten Ferien Europas, aber auch mit die glücklichsten Schüler/innen.

Das Verhältnis Schüler zu Lehrer sei ab einem bestimmten Alter nicht in allen, aber in vielen Schulen gern fast kollegial. Schulbücher und-hefe gibt es kaum mehr, da Hausaufgaben an Tablets gesendet, die von der Schule gestellt werden. Es gibt ab 18 Jahren ein Basis-Bafög von etwa 800.- Euro für alle Schüler/innen oder Studenten, unabhängig vom Einkommen der Eltern, deren Unterhaltspflicht in Dänemark mit dem 18. Geburtstag des Kindes endet. So will man Chancengleichheit erlangen. So komisch das klingen man, auch für Kinder reicher Eltern. Denn auch deren Eltern müssen nicht mehr für die Kinder aufkommen und haben Steuern gezahlt.

Der Unterricht beginnt an manchen Schulen morgens um 09:00, da dann der Biorythmus zum Lernen besser geeignet sei. Es gibt eine Art Schul-Zwischenjahr zum Spezialisieren in einem Fach. Der Schultag beginnt nur in diesem Jahr an manchen Schulen mit Sport. Wegen der Nähe zu Deutschland und gemeinsamen oft auch turbulenten Geschichte, lernen viele Deutsch. Interessant ist, dass der Deutsch-Dänische Grenzverlauf nach dem 1. WK in 3 Zonen von den Bewohnern frei gewählt werden konnte. Hier in Tondern, wo es eine deutsche Bevölkerungsmehrheit gab, entschied man sich kurioserweise für Dänemark, in Flensburg war es wiederrum kurioserweise genau anders herum.

Dänen laden gern nach Hause ein, da es ausserhalb sehr teuer ist.

Auch in Dänemark gibt es natürlich Absurditäten. Die EU hat die Ansiedlung von einem bestimmten sehr seltenen Fisches mit 25.000.000 Euro (also Millionen) gefördert. Und da es relativ wenige Fische sind, muss, wer sie angelt und nicht wieder ins Wasser wirft, 1.500 Euro Strafe pro Fisch bezahlen. Die schon an anderer Stelle erwähnten ebenfalls geschützen Kormorane freuen sich darüber und fressen sie zu geschätzten 5.000.- Euro das Kilo Fördermittel einfach mal weg.

Im Coaching wäre das „Nicht Leugnen der Wirklichkeit“ ein wirkungsvoller Weg zu positiver Veränderung.

Einige Tonderner Geschäfte holen Abends ihre dänischen Fahnen ein. Man geht in diesem an vielen Stellen modernen Land mit Nationen-Symbolen selbstbewusst um. Grenzkontrollen habe man wieder eingeführt, da man Deutschlands Grenzöffnung für Einreisewillige zwar irgendwie verstanden habe, man sähe in dessen zeitweisen Grenzenlosigkeit jedoch auch eine Übertreibung und Verletzung des Schengener Abkommens. Die dadurch auch nach Dänemark einsetzende starke Migration, um es sprachlich neutral und nicht induzierend auszudrücken, wird in dem Masse abgelehnt.

Dänisch Dynamite„. Kakao und Cappucchino. Ich habe es ergänzt um die anscheinend hier unbekannte „Heisse Zitrone“. Ist jetzt nur noch eine Frage der Zeit, bis die nun ihren Siegeszug durch ganz Dänemark antreten wird.

Hier in der Kirche im dänischen Tondern habe ich zu Schulzeiten mit dem Chor gesungen. Werde ich morgen besuchen.

Diese dänischen Kühe sind nicht nur hübsch braun weiss geschürzt, sie können einen auch unglaublich lange angucken. Schön, dass ich mir für so etwas Zeit nehme. Ich fühlte mich an den Film, “ Männer, die auf Ziegen starren erinnert“. Ich hatte friedliche Absichten.

Also doch…

Atom, Kohle, Gas weg, dann folgen wie hier entlang der Dänisch Deutschen Grenze aufgereiht die Alternativen.

Nicht hübsch, Ja. Und auch (schnips) hoffnungsvoll.

Die Ostsee kennt durchaus Wind. Heute lernte ich ein wenig den Beruf des Hafenmeisters kennen. Der hatte sich nicht rechtzeitig verkrümelt, also war ich in der Tür. Flensburg sei ein eisfreier Hafen, weswegen die Schiffe im Winter im Wasser bleiben könnten. Entgegen z.B. zu Eckernförde. Eisfrei deswegen, da eine Brauerei, die Stadtwerke und eine Papierfabrig geklärtes, warmes Wasser einleiteten. Es gäbe jedoch Boote, die aufgrund ihrer Rumpfform auch in Eishäfen im Wasser bleiben können da das Eis sie lediglich hochdrücke. Es gäbe, so der Kaptain, sogar Segler, die lassen sich auf Nordexpeditionen extra von so einer Eisschole hochheben und einfrieren, um mit ihr dahin zu wandern, wohin so eine Scholle eben wandert. Schmilzt sie dort dann irgendwann, setze man seine Fahrt von genau dem Platze fort. Potzblitz, da brat mir doch einer ’nen Storch im Elmsfeuer. Das muss ihm ’ne Tratschwelle geflüstert haben. Oder ist dieses Seemannsgarn am Ende gar keines?

Morgens bei der Abfahrt. Dieser Tag würde kalt werden, verregnet und gut. Denn ich musste von der Ost- zur Nordsee und hatte Ostwind! So konnte ich 70 Kilometer die Schultern aufspannen und mich schieben lassen. Diese Mitfahrbank hat Uber bisher aus diesem Markt fern gehalten.

Hermine wird bald Mutter. Wird wohl irgendetwas zwischen Schoss- und Wachhund. Ein Kalauer sei mir in diesem Blog erlaubt: „Der Schosshund sitzt auf dem Schoss, der Schäferhund aber nicht auf dem Schäfer“. Reetdächer sind nur Reetdächer, nichts anderes von der Aussen- bis zur Innenseite.

 

Eine der Töchter näht. Sehr gut gefiel mir diese Schürze für die Spüliflasche. Oder die Handytasche für die Steckdose. Ich war sehr ge- und berührt von dem klaren Ausdruck und Auftritt des jüngsten Sohnes am Abend. Toll! Morgens wurde abwechselnd mit Hermine Gassi-gejoggt, was sich schön in den Tagesablauf einzufügen schien.

 

Schafe, Schafe, Schafe. Aus Dänemark, so viel sei vorgegriffen, sei eine Wolfsfamilie nach SWH zurückgewandert. Vielleicht erhöhe man den Zaun lieber.

Heute wohne ich in einem Reetdach gedeckten Bauernhaus. Also ist das heute mal prägend. Hier sieht man deutlich einen möglichen Dachabschluss mit Holzkrampen.

Der holsteinische Himmel

Es gibt auch Windmühlen aus Reet.

Die Schlei. Traumhaft schön bei diesem Wetter und dem Licht des Spätherbstes.

An der Schlei, dem einzigen deutschen Fjord, gibt es diese zur Zeit nur für Fahrradfahrer befahrbare Klappbrücke. Sie muss für jedes Segelboot geöffnet werden.

Heute am Sonntag ging’s von Eckernförde fast bis nach Flensburg. „Moin Moin“ oder nur „Moin“ sagt hier gefühlt jede/r zu jeder Tages- und Nachtzeit und tatsächlich auch selbst die Kleinen. Das kann verbinden. Übrigens sagt man das entlang der gesamten Ostseeküste mindestens bis Stralsund. Der Unterschied zwischen einem und zwei Moins konnte nicht geklärt werden.

Der Nord-Ostseekanal nehme ich stark an. Von der Brücke über ihm fotografiert. Unten: Kieler Hafen.

Dieser Doppelregenbogen in Kiel war der Knaller. Volle 180 Grad und kraftvoll.

Dieses U Boot steht in Laboe. Es war eines von wenigen, das  den 2. WK überlebt und irgendwann über Norwegen den Weg zurück in die Kieler Bucht gefunden hat.

Früher war ich oft hier am Strand, sowie in Schilksee und im Felmer Moor. Schöne Erinnerungen an diesem verregneten Tag.

Ich besuchte eine Ausstellung „Revolution 1918“, wie kein anderes Ereignis in SWH hat der Matrosen- und Arbeiteraufstand im November 1918 die deutsche Geschichte beeinflusst. Er löste einen „Flächenbrand aus“, der innerhalb nur einer Woche das Wilhelminische Kaiserreich zum Einsturz brachte. Es folgte die ohnehin nicht abwendbare Kapitulation. Die Amerikaner hatten im Januar noch recht milde Kapitulationsbedingungen vorgeschlagen, die leider nicht angenommen wurden.

Die Haltung der Marine auf beiden Seiten zeigte sich selbst in der grössten Seeschlacht der Geschichte, der Skageragschlacht noch. Mit 150 britischen Schiffen und 100 deutschen Schiffen in der Schlacht wurden noch Schiffbrüchige des jeweils anderen Lagers aufgenommen.

Obwohl die Briten mit stärkeren Kräften aufgrund taktischer Fehler mehr als doppelt so hohe Verluste zu beklagen hatten, wird die Schlacht als unentschieden gewertet, da die deutsche Flotte danach keinen offenen Kampf mehr wagte und die Briten die Seeblockade aufrecht halten konnten.

Dieser kleine Raum steht ebenfalls in Laboe und beherbergt einen einzigen Tisch. Das Restaurant von nebenan liefert die Speisen in dieses besondere Strandseparet.

Ein schönes altes Kinderlied, an das ich mich gern erinnere, singt davon, dass die Wolken nirgendwo so schön seien, wie am Meer und der Himmel sei nirgends so blau. Ich finde zudem hingen sie heute ziemlich tief. Ob all das zur positiven SWH Lebensart beträgt? Heute konnte ich sie heute unterwegs nicht überall finden. Die Hochseefischer waren mürrisch, die Kioskfrau erklärte, von ihrem Bekanntenkreis könne sie vom Glück nicht viel berichten.

Allerdings waren die Surfer in Labboe überaus aufgeräumt und freundlich. Ich erfuhr, dass man beim Kitesurfen in 10 Tagen so viel lernen kann, wie beim Windsurfen in 10 Jahren. Es gibt Anhänger beider Sportarten. Man könne auch im höheren Alter noch damit anfangen und generell lange auf See bleiben. Wenn man fit sei 2-4 Stunden. Vor Laboe am U Bootstrand ist das Wasser sehr flach. Super Wind durch die Bucht und man kann stehen. Also bestes Trainingsgelände – mit viel Platz.

Meine Handy Navigation ist von Land Rover und hier ist das alte schöne Auto Original. Wichtig bei meinem Outdoorhandy ist, dass es physische Knöpfe an den Seiten hat, um den Bildschirm zischendurch stromsparend auszustellen. Auch hat es einen magnetisch angehefteten Zusatzakku mit extra GPS, was ich in der Praxis jedoch nicht merke.

Ansonsten sehe ich in SWH viele SWH Wohnmobile. Ich erklärte es mir damit, dass die Leute ans Meer fahren und tags dort ein kleines Zuhause mitnehmen. Cool.

Erstaunlich viel Wild in SWH. Erstaunlich fand ich auch, dass diese offensichtlichen Gefahrensschilder nicht mit Geschwindigkeitsbegrenzungen verbunden waren.

Kerzen werden „gezogen“, indem man fixierte Dochte tatsächlich immer wieder in heissen Wachs taucht. Filigrane Formen werden dann in einer Form nachgearbeitet.

Gewürze werden mit speziellem LED Licht beleuchtet, damit sie nicht ausbleichen. Beleuchtet werden müssen sie, um am Verkaufsstand zu wirken.

Den Namen dieser Frau, die Schmuck verkauft, dürfte man nicht vergessen. Die Farbe lila fand ich diskussionswürdig, da sie vielleicht für dieses Geschäft zu belegt ist.

Dieser Artikel erschien gestern in der Schleswig Holsteiner Zeitung. So finde ich u.a. meine Gastgeber. Da es mir gerade nicht gelingt, ihn zu verbinden, kann man auch nur „SHZ Steinhagen“ eingeben.

Zeitungsartikel

https://www.shz.de/regionales/schleswig-holstein/mit-rat-und-rad-wenn-der-couchsurfer-zum-coachsurfer-wird-id21434597.html

Zuckerrüben. Erinnern mich an meine Jugend. Wir hatten in Nordstemmen eine Zuckerrübenfabrik. Ein paar Monate im Jahr produzierte sie Tag u Nacht, den Rest des Jahres wurde sie gewartet.

Typisches, allerdings sehr schön hergerichtetes Landcafe.

Das Moor ist in SWH allgegenwärtig. Irgendwo blubberts immer. Etwas gruselig ist es schon, wenn man will. Viele Rehe und Hirsche sind zu sehen.

Dises Schuld erfrischt mein Reiseherz. Keine vorgestanzten durchgestylten Clubs, sondern Herbstfete. Herrlich.

Katzen begleiten mich. Diese hier war sehr behende und grazil. Ihre Besitzer hatten ein Haus am See, was in SWH nicht unüblich ist.

Man muss es einem nur schmackhaft machen. Halloween naht. Bin eigentlich kein grosser Freund von Big Schreckensbusiness. Doch diese schwebende weisse Frau mit blutroten Lippen und durchdringendem Blick hat es mir schon am Tage angetan. Sie schien mir sehr echt zu sein und schwebte leicht im Wind.

Hier am Plöner See gibt es tausende Kormorane sehr zum Ärger der Fischer. Ein Vogel frisst 1 kg Fisch pro Tag. Und schiessen dürfe man die Kormorane in SWH nicht, ganz entgegen de Regeln der Nachbarbundesländer wie Niedersachsen oder Mecklemburg. Die Netze blieben immer öfter leer. Man fange nur noch 10% dessen, was vor 10 Jahren üblich gewesen sei. Es herrscht kein Verständnis für die als populistisch empfundene Entscheidung der Politik. In Deutschland importiere man lieber ökologisch und teils auch sozial nicht unbedenklich Fische wie Pangasius aus Ländern, die noch nicht einmal eine Kläranlage hätten, „deswegen schmecken die so gut“, hallt es aus der Küche.

Kanada? Plöner See!

Blick ins Männerklo der Fisch Räucherstation. Kein Plumps, sondern ein Echtes. Topp gepflegt u  Postkartentauglich.

Roter Ring: Frauenklo in der Fisch-Räucherstation.

Die Schleswig Holsteiner sind ja das glücklichste Bundesland. Und ich habe mir vorgenommen herauszufinden, woran das liegt. An den Bushäuschen mit Reetdach vielleicht? Eine sehr freundliche ältere Frau an der Bushaltestelle antwortete auf meine Frage bei ihr seinen es die 8 Enkelkinder. Ein Pärchen meinte, sie gingen jeden Tag 1 Stunde spazieren und auch könne es an dem Jod in der Luft liegen, das sei gut für den Stoffwechsel (klingt plausibel). Irgendjemand meinte, es sei einfach schön hier zwischen den Meeren. Meine Gastgeber schienen ebenfalls sehr zufriedene Menschen zu sein. Besonders gefiehl ihnen, dass sich alle Schulen, die wollen an einem Schleswig Holstein Staffellmarathon auf Helgoland beteiligen können. Deutschlands einzige Hochseeinsel. Dort wird man noch richtig ausgeschifft. Allein die Fahrt auf See sei schon sehr lustig. Ich forsche weiter und berichte.

Man ist in Schleswig Holstein ja schon froh, wenn’s von oben regnet und nicht von vorn. Heute war jedenoch ein herrlicher  Radtag. Nieselregentropfen und das nur vereinzelt. Den Bullen schien es zu gefallen. Wirkten etwas rauh, aber gelassen. Wer hat schon ein Seegrundstück zum grasen.

So sind die Lübecker Hanse-Kaufmannshäuser aufgebaut. Oben über der Wohnung wurde luftig das Korn gelagert, unten Stoffe und Felle. Hinten ein Kran. Und vorn das Wohnhaus sowie Schreibstube. Die Hansemitglieder fuhren Anfangs noch selber in den Koggen ( Boote) mit in die Seen nach Russland hinein und blieben dort teils über den ganzen Winter. Das war wegen Natur und Überfällen nicht ungefährlich. Sie taten sich deshalb in schwedischen Häfen zu grösseren Verbänden zusammen. Ihre Kinder schickten sie teils in Russland zur Schule, um die Sprache zu lernen u Handelsbeziehungen zu sichern.

Es war zu Zeiten der Hanse seitens der Kirche verboten Gewinne zu erwirtschaften. Aber gegen milde Zahlungen konnte man seine Sele reinwaschen. Auch konnte man Gewinne verschleiern, weil gleiche Masseinheiten, wie sie heute gelten noch unüblich waren. Rechnen konnten eh nicht viele. Schlechter erging es in Augen der Mittelalterlichen Kirche ungetauften Kindern, sie durften nicht in den Himmel, sondern darbten in der Vor-Hölle (da war es wohl nicht ganz so heiss).

Schiffe der Hanse konnten nachts nur fahren, wenn der Himmel klar und der Polarstern zu sehen war. Er weist nach Norden. Über die Hinterachse des grossen Wagens steht er in etwa 9 facher Verlängerung.

Alte Hauswände werden gestützt. Auch die der Jugendherberge.

 

Schiffe stehen bis in die Altstadt hinein. Nachts sind einige beleuchtet.

Dieses Haus erinnerte an Venedig. Lübeck ist für Marzipan bekannt, dass aus Persien stammt und dessen Rohbestandteile über Venedig importiert wurden. Das Stammhaus des grössten Marzipanherstellers ist sehr sehenswert und wer’s mag lecker. Ich steh drauf.

Viel Parks, viel Wasser in der Hansestadt Lübeck.

Kaufmannshäuser der Hanse. Es gibt sehr viele davon. Sehenswert.

In der wunderschönen Stadt Lübeck schlief ich in der Jugendherberge, die toll und gut gelegen ist (nahe Holsten Tor). Ich durfte „sicher“ mein Gepäck im Gepäckraum abstellen, der bei offener Tür 5 Meter von der Strasse weg war. Niemand konnte ihn von der Rezeption sehen. Wenn keiner Verantwortung tragen muss, wird manchmal verantwortungslos gehandelt auch wenn es in Worten ganz anders klingt. Warum wirken Worte manchmal stärker, als das was man offensichtlich sieht? Weil sie bekannt sind und für das Gehirn leicht verarbeitbar sind und dem folgt das Gehirn in seinem Arbeitsmodus des „Schnellen Denkens“ erst einmal gern. Ein Selbst denken, Arbeismodus „Langsames Denken“, somit Arbeits- und Energieaufwändiger muss es bewusst einschlagen und sucht es gern zu vermeiden. (Nobelpreisträger Daniel Kahneman, „Schnelles Denken, langsames Denken“).

Eine Eisdiele mit Eis-Bestelltreppe für Kinder.

Dann kam der Augenblick, der mich zur alten Zonengrenze brachte und das machte mir noch einmal deutlich, wo ich gewesen bin. In den wunderschönen Bundesländern, die einmal die DDR gebildet hatten. An dieser Grenze zwischen Ost und West wurde seitens der DDR sogar die Schullandkarten gefälscht, damit „Republikflüchtlinge“, wie es seitens der Fühung despiktierlich hiess glauben sollten, dass der zu Lübeck gehörende und relativ einfach zu durchschwimmende See (sofern man die 3 Meter Grenzsicherung mit Todesstreifen überwinden konnte) die Ostsee sei. In der Grenzdokumentationsstätte Lübeck-Schlutup, www.grenze-luebeck.de sind die Anlagen und die damit zusammenhängenden Schicksale der Menschen noch einmal beschrieben. 4 seien hier genannt: Harry Welzin, 28, von einer Selbstschussanlage getötet. Rainer Burgis, 20, von einer Bodenmine getötet. Hans Georg Lemme, 21, ein Grenzsicherungsboot der DDR hat ihn vorsätzlich überfahren, nachdem er nicht aufgeben wollte. Michael Gartenschläger, 32, erst wegen dem Abbrennen einer Scheune als 17jähriger zu lebenslangem Zuchhaus verurteilt, von der Bundesrepublik freigekauft, hat später als Fluchthelfer 30 DDR Bürger in den Westen geholfen, indem er sie in einem präparierten Opel herausschmuggelte. Später demontiert er vom Westen aus DDR Selbstschussanlagen und übergab sie dem Spiegel, um den Westen wachzurütteln. Erich Mielke, Minister Staatssicherheit, befahl daraufhin die Tötung Gartenschlägers. Am 30 April 76 wird er von einem Kommando erschossen. Die Grenzanlagen wurden seitens der DDR „Antikapitalistischer Schutzwall“ genannt. Geschützt hat er jedoch nur ein paar Jahrzehnte die Illusion des DDR Sozialismus davor, dass „nicht alle in den Westen machten“. Wer diese Illusion nicht mitdenken und -leben wollte, wurde ausgeschlossen. Studieren durften sowieso nur Arbeiterkinder. Wer z.B. in der Kirche war nicht. Kirche war Konkurrenz u bürgerlich. Nicht passend zur Staatsdoktrin. Man konnte zwischen 2 vorgegebenen Berufen „wählen“, was gerade vom Grossen Volkskommitee gebraucht wurde, vielleicht Schuster oder Schlachter.

Es ist nicht bekannt, dass jemand bei dem Versuch in die DDR hinein zu gelangen verletzt oder getötet wurde. Ich tarf auf dem Darss einen alten NVA Soldat (Nationale Volks Armee). Selbst dort wurden die Strände überwacht, weil immer wieder Menschen durch die Ostsee nach Dänemark geschwommen sind. Viele haben es geschafft, viele nicht. Mit Scheinwerfern mussten sie Nachts die Ostsee beleuchten, damit niemand entkam.

 

Sturmtief Sieglinde zwang mich einen Tag ins Hotel in Wismar und mein Südabstecher nach Schwerin fiel somit ins Wasser. An der Ostsee wurden die Strandkörbe durcheinandergewirbelt. Am nächsten Tag war der Wind noch immer sehr stark aber nicht gefährlich. Ein Kite- und ein Windsurfer nutzten das.

Wismar ist Weltkulturerbe und optisch der Knaller. Unbedingt besuchen. So ein Baugerüst sah ich noch nie. Bevor ich es vergesse, möchte ich meine Radwegekritik ergänzen, die Radwege hier an der Küste sind klasse. Im Süden des Bundeslandes, wo auch Menschen wohnen, sind sie nur leider nicht vorhanden. Nicht wahrgenommen = nicht teilgenommen.

Dieser Kater lässt einen erklärten Hundefreund wie mich doch sehr ins wanken auch für „die andere Seite“ bringen‘. Wenn er abends nicht rechtzeitig genug reingekommen ist, dann klettert er auf das Garagendach und von dort kloppft er gegen das Schlafzimmerfenster, bis er hineingelassen wird. Hat er Hunger, öffnet er mit seinen Pfoten die Strumpf-Schublade und räumt sie aus, alternativ kloppft er lautstark gegen eine Klappe.

Nachdem ich nachmittags die ganzen Münch Motorräder gesehen hatte, kam ich ins Wohnzimmer meiner Gastgeber und sah diesen Helm. …

…  der Wassertank des Bügeleisens war. Das nennt man Framing oder Bahnung. Derselbe Effekt, den Politiker nutzen, um bei uns die sie interessierenden Thesen zu verankern, die Werbung benutzt es in einer für unser Gehirn leicht zu verarbeitenden Form und wir selber oft genug wohl auch. Der Nobelpreisträger Daniel Kahneman nennt diesen wirksamen Effekt auch „Mere Exposure“ (Lediglich exponiern/zeigen). Er wirkt, weil unser Gehirn auf leicht zu verarbeitendes reagiert.

In Wismar wurde einst Murnaus Nosferatu gedreht. Vielleicht ist hier abends deswegen so wenig los. Obwohl Studentenstadt ist es ab 20:00 überschaulich. Tags reiht sich ein Cafe ans andere und auch an Restaurants mangelt es nicht. Nur Party, da gehe man ein Städchen weiter oder feiere zu Hause. Mein Vater lehrte mich, bei seinen Kunden ( Kneipenwirte) Umsatz zu machen, sonst gibt’s keine. Also liebe Wismarer, wenn Ihr Kneipen wollt, müsste Ihr sie kultivieren. Da kann tatsächlich jede Stadt in Deutschland Köln besuchen, wo es die meisten Kneipen je Einwohner gibt. Ganz abgesehen von der entspannten und bezogenen Art sie auch zu besuchen.

Es wurde spät an diesem Tage. Hatte mich verquatscht.

Bei meiner Rast in einem Hotel, Cafes fand ich kaum, traf ich neben den gleich noch zu zeigenden Münch Motorrädern auf das, was die Eigentümer, der Ingenieur und Erfinder der Münch Motorräder und seine Frau, den „Arschloch Wandelweg“ nannten. Erstes Exponat, DDR Vorsitzender Erich Honecker beim rituellem Füssereinigen (Kennt man ja ähnlich aus der Bibel).

Lenin. Auf ihn und Marx darf sich manch Handlanger berufen und die Verantwortung abgeben. Es dient ja der grossen Idee, wenn Millionen unterdrückt wurden oder schlimmeres. Im Zweifel mussten alle auf dem Weg zum glückselig machenden Kommunismus leiden. So lange der noch nicht vollendet war ist das aus der Ideologie gerechtfertigt. Durchhalteparolen. Kennt man auf der gleich absurden radikal rechten Seite des Spektrums natürlich auch.

Der bei manch heutigem Machthaber fast schon freundlich wirkende Georg Busch jr, der bei einer Deutschlandvisite um Bürgernähe zu zeigen zufällig den Sohn von Bekannten der Familie hochgehalten hatte. Konnte also nicht nur Michael Jackson.

Nikita Chrustschof, der ehemalige russische Aussenminister, der wenn ihm etwas nicht passte auf Uno Vollversammlungen mit seinem Schuh auf das Pult haute.

Trump mit medusaartigem Haar. Ich beschloss zum Friseur zu gehen. In Arbei sind Erdogan und Putin, wie mir berichtet wurde. Kim Jon Un ist auf Bewährung, weil er sich gerade öffnet.

Heute machte ich Rast und sah die zu meiner Jugend schon legendären Münch Motorräder. Hier an der Ostsee wohnte deren Erfinder. Seine Frau zeigte mir die Maschinen und erzählte aus deren Hintergrund.

Regenwahrscheinlichkeit 80% war angesagt. Wolkenlosr Himmel! Wie versteht man eigentlich das, was man liest.? Anbieter von Informationen kommunizieren manchmal vieldeutig. Ist es 80% wahrscheinlich, dass es irgendwann einmal heute 1 Minute leicht regnet? Oder regnet es voraussichtlich 80% des Tages. Es war gefühlt zu 80% so… Und ja, das Wetter ändert sich nun aber deutlich.

Die Lok von Bad Doberan erinnerte mich an den Harz.

Rostock überraschte sehr positiv. Es war was los, die Kneipen waren voll, die Leute „Joot drop“ und es sah nett aus. Die haben sogar Mülltonnen, die von Krähen nicht ausgeräumt werden können. Für uns Rheinländer ein unvorstellbar Ding. Und unendlich viele Skulpturen und der Geländernauer weiss irgendwas von Bürgermeister, was sonst niemand wissen darf. Der gezeigte Fahrradaufweg überbrückt vielleicht 5 Meter Höhe und hat irgendwas um die 9 Kurven. Mittendrin die Fussgängertreppe Das wäre dort sehr gut einfacher zu lösen gewesen.

 

Schön bemalte und geschnitzte Holztüren gehören auf dem Darss und den zu ihm führenden Landstrichen dazu.

 

Erstaunlich, wie einfach man Plastik vermeiden kann. Statt wie oft zu sehen, alle Strohballen einzeln zu verpacken, wird hier einfach eine grosse wiederberwendbare Plane drüber gezogen.

Missisippi zu den Kranichen ab Prerow (Darss)

Der Urwald zwischen Born und Prerow zum Sonnenuntergang.

Das Schild Grossmutter im Wald war ja schon komisch genug. An der übernächsten Gabelung stand eine Frau an der Infotafel mit einer grossen roten Kapuze. Den Wolf gab es zum Glück nur geschnitzt im Wald ein paar Orte weiter.

Manchmal ist es nicht die Frage, durch welche Tür zu gehen ist, sondern wie eine Tür zu öffnen ist. Reetdachhäuser sind weit verbreitet auf Born und andernorts. Reet hält sehr lange, bis 80 Jahre und kann auch in Teilen ausgebessert werden. Es braucht kein Gerüst, man trägt Nagelschuhe, wie im Anfang dieses Blogs für andere Arbeiten auch gezeigt. Allerdings nistet der Marder gern in solchen Dächern.

 

Auf dem Darss konnte ich viele schöne Motive finden.

Kraniche fliegen tags auf’s Festland zum fressen und nachts zurück in die Boddenlandschaft vor’m Darss. In dem knietiefen Wasser sind sie relativ sicher vor Fuchs und Marder und schlafen im Stehen. Damit den Bauern bei der Winterssat keine allzu grossen Schäden entstehen, werden Kraniche tags auf dem Festland angefüttert. Wer hat’s gesponsort? Die Lufthansa. Sie versorgt ihr Wappentier. Hoffen wir mal, dass das so bleibt. Es leben gleichzeitig 90.000 Kraniche in der Region. Sie fressen sich Kraft an für den Flug nach Südspanien und Nordafrika. Jedes Jahr ein hin und her. Immer die gleiche Route auch zurück zu den Brutgebieten in Skandinavien. Ferner leben hier 1.000 Kormorane, ausgezeichnete Tauchvögel, deren Gefieder deswegen kein Fett hat, wie bei Enten. Kormorane müssen nach dem Tauchen trocknen, sonst können sie nicht fliegen. Deswegen breiten sie immer ihre Flügel aus.

Auf dem Weg zum Darss

Stralsund. Weltkulturerbe. Herrliche kleine Stadt mit wunderschönem Markt, Ozeaneum, Kirchen und Rathaus. Der Hafen beherbergt die Gorch Fock 1, was einer Partei nicht passt. Es herrscht die zufriedene Auffassung, dass es für die Stadt nicht von Nachteil war in Angelas Wahlkreis zu liegen.

Angekommen in dem kleinen Ort Steinhagen, Landkreis Vorpommern-Rügen, musste ich alles erkunden. Ein alter Mann grüsste mich freundlich, woraufhin wir ins Gespäch kamen. Er war über 80 und baute Kräuter auf einer Wiese an. Er musste sich betätigen als ehemaliger Amateursportler. Er sei früher in seiner aktiven Zeit etwa 30.000 km pro Jahr mit dem Rad gefahren, in Summe wohl fast 300.000 km. Er habe jeden Tag trainiert und es war sein einziges Fortbewegungsmittel. Mein Tacho zeigte 2.800 km. Ich erwähnte meine Reise aus irgendeinem Grund nunmehr nur noch am Rande. Steinhagens Kirche zählt zum Backsteinbarock und ist zudem eine Naturkirche, was ich nch nie gesehen hatte. Die Löcher rundherum dienen Vögeln als Nistplätze. Irgendwie sieht der ganze Turm nach dem kleinen Maulwurf aus. Fast schon spooky war, dass an einem einzigen Haus in Steinhagen ein Baujahr dran stand, 1961, mein Gebursjahr.

Mal was anderes als immer nur Strohschweinchen

Steinhagen hat mehrere schöne Häuser, mal klassisch, mal als Reetdachhaus. Die Kirche, die hier zu sehen ist, stand des Weges. Typisch ist der Holzturm.

In Loitz am der Peene machte ich Rast. Der Ort war ziemlich runtergekommen. Allerdings hatten Künstler alte Häuser mt originellem Graffiti angemalt. Gefiel mir ausserordentlich gut.

Noch ein letztes Bild aus Steinhagen. Insgesamt war der Fahrtag schlecht. Denn Mecklemburg Vorpommern erhält von mir die Rote Laterne, was gute Radwege betrifft. Kilometerland musste ich auf Auto Schnellstrassen fahren, oder Kopfsteinwegen oder mal wieder Sand. Ich empfehle dem MVP Verkehrsminister einen Radurlaub in der Oberpfalz. Als Radler-Vorbild.

Eines von 4 Stadttoren von Neu Brandenburg.

Die Landschaft in Mecklenburg Vorpommern empfinde ich wie in einem alten Sommer-Heimatfilm. Seen, Wildvögel, Pferde, endlos wirkende Felder und irgendwie vergessene Orte an wunderschönen Plätzen. Vieles sieht aus, als könne es entdeckt werden. Die abgestorbenen Birkenbäume im Wasser erinnerten mich an die Everglades in Florida.

Buchenwälder

Leider war bei diesem noch fertig einzudeckenden Reetdachhaus niemand, den ich von der Arbeit abhalten konnte. Mich hätte es interessiert, wie man zu so einem Dach kommt und was es bedeutet.

In nicht wenigen Dörfern liegt noch Kopfstein und Platte. Beides für Räder und Radler eine Qual. Aber schön. Manchmal sind auch Zugangsstrassen noch gepflastert.

In den märkischen und pommerschen Wäldern liegt oft ein Fahrstreifen, weil sonst z. B. wir Radler im Sand versinken würden.

Dieser Apfelbaum stand metaphorisch zusammen mit dem Blutrotem Busch für meine gleich zu beschreibende Verletzung. Ich durfte mir 3 Äpfel als Entschädigung nehmen.

Ich bin mit dem Schienbein stark in eine rostige abgesägte  Eisenstange gelaufen. Habe dann unmittelbar die Wunde gewaschen, getrocknet, desinfiziert, gekühlt, Bein hochgelegt und die tatsächlich klaffende Wunde mit Pflasterstrips verbunden. Darüber grosses Pflaster und einen Verband. Pflaster und alles werde ich morgen wechseln, Wunde erneut säubern und desinfizieren und pflastern und neu verbinden (zum Schutz vor Dreck und um das Pflaster zusätzlich zu sichern). Das ganze zumindest 3 Mal, um Entzündungen vorzubeugen, sagt meine Ärztin. Gut, dass ich ein Reise- Notfallset dabei hatte. Mittlerweile stehe ich auf solche Planungen. Das war bei mir „ehemaligen Spontanisten“ nicht immer so. A propos „…isten oder …Ismen“. Jeder Wert, Spontanität z.B. neigt dazu sich in seiner Übertreibung in etwas Negatives zu kehren. Um das zu vermeiden, braucht jeder Wert einen ihn balacierenden positiven Partnerwert. Die Theorie heisst Wertequdrat von Schulz von Thun. Bei mir ist es nun Spontaität und Planung. Ich versuche beweglich zwischen diesen Positiven Partnerwerten zu handeln. Jede Firma sollte somit für jeden einzelnen seiner Firmenwerte einen jeweils positiv balancierenden Partnerwert suchen. Ein/e jede/r von uns kann das natürlich auch tun.

 

In der Nebensaison hat der Koch noch Zeit. Oder was vor. Denn Beziehungsarbeit kommt vor Veränderungsarbeit. „Ob ich denn auch bar zahlen könne…“.

Interessant fand ich, dass über dem Waschbecken kein Spiegel vorhanden war. Interessant, ich fühlte mich anders beim Zähne putzen. Ich war mehr bei dem, was ich da gerade tue. Im Coaching sagt man, ich handele assoziiert. D.h. mit mir selbst verbunden. Mit einem Spiegel ist man dissoziiert oder beobachtend. Wahrnehmungspositionen, aus denen jeweils Unterschiedliches erkennbar wird.

So ein Radweg ist selten. Er lässt sich leicht und hervorragend fahren. Für unser Nervensystem gibt es ebenfalls leicht und hervorragend zu denkende Wege. Das kann so gut, wie kritisch sein. Für das Gehirn ist Anstrengung eine Währung. Es mag die Dinge leicht und lenkt Aufmerksamkeit und Reiz gern zum leichten. Es lohnt sich folglich eine leicht zu denkende und daraufhin das Handeln vorbereitende Nervenautobahn für förderliche oder günschtige Verhaltensweisen (Jens Corssen) zu bahnen (üben).

Mit Hausbooten um Berlin. Hat für mich was von Missisippi.

Wenn ich dies Schild sehe, sehe ich getilgte Information. Springen mir die Prozessionsirgendwas auf den Kopf, wickeln sie mich ein? Was mache ich mit so einer Information, die ich in meinen Kopf erst noch mit irgendwas vervollständigen muss?

Das ganze trockene Land erlebt einen reichhaltigen Eichelsommer. Kaum einen Kilometer, wo ich nicht durch ein knackendes Dickicht von Eicheln fahre.

Dieser Schatten von einem Stuhl…

…ist gar keiner. Also kein Stuhl. Die Perspektive machts. Unsere Wirklichkeit konstruiert sich in uns etwas. Unsere Wahrnehmung oder Wahrgebug ist hausgemacht. „Unsere innere Landkarte ist nicht das echte Gebiet“.

„Madame du lac“

Nachthimmel? Nein – Seespiegelung. Irgendwie kann ich in dem Blatt auch einen Mond sehen. Am helllichten Tag.

Karpfen laichen am besten bei 26 Grad Wassertemperatur. Da überleben die Jungen am besten.

Der Stechlinsee. Beschrieben von Fontane.

 

Berlin hat Humor. Wahrscheinlich sagt man hier Originalität. Kommt der Lichtanlagenmanipulation durchaus näher.

Ein Radfahrer auf dem Tempelhofer Flughafen, der als offene ungenutzte Fläche erhalten bleibt. Urban, interessant, wenig Natur.

Wurde die Ampel eigentlich umgefahren und notdürftig repariert, oder ist das Kunst? Die Demo am Wochenende, „#Unteilbar“, brachte 200.000 Menschen auf die Strasse. Ich war da und es kam mir vor wie eine Mischung aus Bürgerfest, Love Parade, Technoparty, Oktoberrevolution, Touristenmagnet, urbaner Weltbürgerbewegung, Flower Power, Weltenretter… Abends Grönemeyer und andere… Berliner Party.

Nach der Erinnerungsdemo zum 9. Okober 1989 in Leipzig ist bei mir hier im Osten mein politisches Bewusstsein gebahnt worden. Deswegen fand ich die Berliner Demo irgendwie unecht.

Am 4. November 1989 demonstrierten in Ostberlin ohne Zugpferde wie Grönemeyer, ohne Koordinationsmöglichkeieten wie whats app, treema, oder internet, ohne Plakate, ohne Gewerkschaftsunterstützung und mit nur sehr kurzer Vorbereitung offiziell 980.000 Menschen gegen das Regime der DDR.

Jeder 17. DDRler ging für Meinungsfreiheit und gegen, wie Stefan Heym schrieb, Dumpfheit und Mief, Phrasengewäsch und Bürokratischer Willkür auf die Strasse.

Transparente wie „Freie Wahlen, statt falscher Zahlen“, „Volksentscheid zum Führungsanspruch der SED“ wurden getragen. Man habe die Sprachlosigkeit überwunden und sei dabei, den aufrechten Gang zu erlernen“. Es wundert mich, dass nach diesen Erfahrungen mit dem DDR Sozialismus noch immer rote Fahnen getragen werden. Und die DDR war auch Gewalt und Mord. Allein an der Berliner Mauer sind 140 Menschen um’s Leben gekommen. Erschossene oder anderweitig Getötete an den Grenzanlagen ausserhalb Berlins nicht mitgerechnet.

 

Die Trockenheit hat das Wachstum verzögert. Komoot führte mich in den Brandenburger Wäldern rund um Berlin immer wieder auf Sandwege, obwohl ich Reiseradrouten auswählte. Hier war ich sehr unglücklich mit der Navigation. Es gibt noch immer die alten DDR Strassen. Nicht jeder auf meiner Reise wollte reden, wie dieser Hausbootbaubetrieb. Hausboote können ohne Führerschein betrieben werden, Toiletten sind an Bord und geankert werden kann auch in der Hochsaison an genügend Stellen. Rund um Berlin ist es ein Hausboot-Eldorado. Auf der Glienicker Brücke in Potsdam wurden früher Ost-West-Spione ausgetauscht. Im Park um Sansoucci in Potsdam herrscht Radlerverbot, was ich unwissentlich misachtete. Ein verärgerter Passant sprang mir deswegen regelrecht an den Gepäckträger. Hilfe. Der Berliner Mauerpark erinnert an die von der DDR erschossenen Menschen, die über die Grenze fliehen wollten. Unter ihnen sogar Kinder, was man am Alter der Getöteten sieht. Eine Akustische Säule nennt in einer Endlosschleife die Namen der Opfer. Einen zufälligen Namen möchte ich nennen: HORST KÖRNER, 21 Jahre, erschossen am 15. November 1968.

 

Helmut Kohl, der für die Europäische Einigung stand, hatte bei der Wiedervereinigung von Ost und West Blühende Landschaften versprochen. Wer weiss, was linke und rechte Extreme der politischen Landschaft sagen würden? Wahrscheinlich irgendwas ihren Positionen naheliegendes. Als ich in Bitterfeld Halt gemacht habe, befragte ich die Gäste eines Cafes vor Ort.  Bitterfeld galt als die verseuchte Mitte der DDR, voller Chemie, verschmutzter Flüsse und anscheinend massenweise Pseudo Krupp bei Kindern. Niemand der Befragten wollte den Sozialismus zurück. Heute gibt es in Bitterfeld immer noch Chemie, doch ebenso Windkraft, grosse Solarkraftwerke, eine gute Infrastruktur und Seen, wo früher Kohlengruben klafften. In Bitterfeld macht man mittlerweile trotz seiner Vergangenheit Urlaub. Hier hat’s geklappt. Konsumgasse als Namen fand ich interessant. Die Elbe hatte an dieser Stelle nur noch eine Tiefe von weniger als 50cm wie man mir sagte. Bei meinen Gastgebern am Abend angekommen hatten wir die Diskussionen zur DDR fortgesetzt. Und obwohl dort die Idee des Kommunismus durchaus als auch verlockend galt, galt dessen Umsetzung als menschlich nicht machbar. Dort wo er versucht wurde, hat er wie bei rechten Demagogien auch nur Leid gebracht. Bei der Wende 89 beklagte man sei jedoch vieles den Bach runter gegangen, was erhaltenswert gewesen wäre. Z.B. gab es Läden, die über Nacht komplett geräumt wurden und am nächsten morgen nur noch „Westprodukte“ enthielten. Was das mit dem Wahrnehmen des Eigenen macht, kann ich mir schmerzlich vorstellen. Viel Arbeit ging verloren, doch viel neue Arbeit und bessere Arbeit ist entstanden. Auf dem Land gibt’s Klärgruben, die weitaus billiger betrieben werden können, als ein Anschluss an das Kanalsystem. Tatsächlich werden die Gruben nur belüftet und Bakterien reinigen die Abwässer so sehr, das das daraus entstehende Wasser auf die Wiese kann. Die Schafe folgten uns, als wir über die Wiese gingen. Und auch hier waren ganze Schafherden von Wölfen gerissen worden. Es herrschte die Meinung, dass diejenigen die Gesetze machen, von der Auswirkungen ihrer Gesetzt selbst nicht betroffen sind. Das sorgt für Unmut.

 

 

Diese 3 Damen traf ich in Altenburg auf dem Marktplatz auf dem sie auf die Woche der Seelischen Gesundheit aufmerksam machten. Psychisch Erkrankte sollen so entstigmatisiert werden. 50% aller Menschen kommen zumindest ein Mal in ihrem Leben in eine psychische Krise. Die Frage wird gestellt, ab wann man als psychisch gesund und wann man als psychisch krank gilt. Alle sind eingeladen sich diesem Thema auf dem Marktplatz zu nähern.

Artikel in der Leipziger Zeitung über meine Radtour. Initiiert von diesen Damen.

http://www.lvz.de/Region/Altenburg/Reisender-Coach-sucht-Couch-fuer-die-Nacht

Unklar ist mir, wie neue Strassen auf weitem Feld gebaut werden können, ohne an Radwege zu denken. Meine Tourenradnavigation fand keinen anderen Weg, als diesen hier. Bethel wirbt mit einem behinderten, schwimmenden Jungen, der sich über seine Leistung freut. Die Kraft der Wahrnehmung ist ein grosser Teil meiner Reise. Sich zeigen und möglichst wiederholt zeigen heisst die Wahrnehmung bahnen/ primen/ fokussieren und somit relevant zu werden. So werden Nachteile durch Nicht-Beachtung vermieden. „Alexa mach Sport für mich“ zeigt wie unterschiedlich Glaubenssätze im Menschen verankert sein können. Sport ist für den einen Leben erleben, für die oder den anderen vielleicht unecht, fremd oder in der Ablehnung kokett. Wer weiss? Die Kohleverbrennung war lange Kraft, heute Bedrohung, die Menschen auf die Strasse und in Hambach in die Bäume treibt. Karneval im Osten zeigt sich auf dem Weg sehr traurig, den Plastikclown schräg in der Vitrine wollte ich nicht einmal fotografieren. Welch ein Unterschied zum lebensfrohen Rheinland. Und auch das: Kultur ist Glaubenssatz. Leipzig beendete zumindest jetzt den leichten Charakter meiner Reise. Dies geschah durch die Erinnerung an den 9. Oktober 1989, an dem die grosse Demonstration unter Lebensgefahr aller Beteiligten das Ende der sozialistischen/ kommunistischen Diktatur der DDR einläutete. Das Foto wurde mir von einem Leipziger gezeigt, der 9 Monate im Gefängnis sass, nur weil er versuchte, die DDR zu verlassen. Ein Regime, das unter dem Deckmantel einer besseren Welt all jene bis zu deren Vernichtung bedrohte, die anderer Meinung waren oder mit den Füssen abstimmten. Das DDR Regime war ab einem Punkt nicht mehr in der Lage die Bedürfnisse der Menschen und der Wirtschaft zu erfüllen. So wuchs der Druck und letztlich setzte sich dadurch die Demokratie durch.

 

 

 

Humor, wie ich ihn mag. Das Vogtland in Sachsen im Goldenen Herbst. Leider zu wenig Radwege. Plauen, im Westen kaum bekannt, doch hübsch gelegen und attraktiv. Die Göltzschtalbrücke, 1846 – 1851 erbaut (wie lange dauerte der Kölner Dom noch einmal?). Die grösste Ziegelbrücke der Welt. Es stehen teils wunderschöne Häuser im Osten, die für wenig Geld erworben werden können, aber es finden sich keine Interessenten. Bis hin zu Kulturdenkmälern direkt neben dem Schloss in Altenburg.

Meine Gastgeber in Selb in Oberfranken hatten Kastenfenster, die auch heute noch traditionell gebaut werden. Es handelt sich um einfach verglaste Fenster mit einem Luftraum zwischen ihnen zur Isolierung. Mit den Kindern wurde versucht jeden Abend zu musizieren. Wirte auf der Reise erzählten mir, dass das früher noch oft geschah, dass man in Kneipen zusammensass, um zu musizieren. Zumindet das zusammensitzen klappte in Bayern hervorragend. Egal wie viel Tische frei waren, zuerst wurden die besetzen aufgefüllt. Der Stammtisch bietet da beste Gelegenheit. In Tschechien, durch das ich eine kurze Strecke fuhr, sprachen einige Leute noch immer Deutsch aus den Zeiten, als dort ähnlich wie im Elsass deutsche Minderheiten im sogenannten Sudetenland lebten. Die Strassenpfeiler sind eher Strassenwinkel. Eigentlich keine schlechte, da sparsame Idee.Die Strasse erinnerte mich sehr an Maine in den USA, wo ich 78/79 als Austauschschüler gewesen bin.

 

Mal etwas zur Gesundheit: Neben regelmässigem Alkohohl, zu viel Kuchen am Nachmittag, wenn mein Akku nachlädt und auch sonst bester Versorgung, trinke ich fast täglich Bienenpollen in kaltem Wasser für die Abwehrkräfte. Zusätzlich mache ich Gymnastik schon vor dem Aufstehen: Füsse kreisen, Katzenbuckel, Körperseiten abwechselnd strecken, Beine anziehen, anspannen und loslassen, Brustwirbelsäule einzeln bewegen (Machen auch die Fussballer immer im Liegen). Alles für die Elastik.

Ich gönnte mir ein Schlosshotel samt Sauna und Schwimmbad. Eine Einladung zum Geburtstag erhielt ich für den Abend. Und im Laufe des Tages noch in Summe 4 Einladungen zu Gastgebern. Leider konnte ich keine davon annehmen, da sie nicht auf der Route lagen oder ich schon durch war. In der Regel werde ich jeden Tag zumindest ein Mal von irgend jemanden eingeladen. Fast von jedem, den ich treffe. Mit meinem Riesengepäck falle ich auf und werde oft angesprochen. Das ist schön. Und auch anstrengend. Selbst für einen hannoveranischen Rheinländer.

 

Bitte nicht füttern. So drastisch habe ich das noch nicht gesehen. Wirkt aber. Ich habe sofort angehalten. Meinen Helm trage ich kaum, meine Radbrille immer. Sonst hätte ich schon mehrfach ein Insekt im Auge. In Bayern spielt man statt Skat lieber Schafkopf. Der Fliegenpilz passt hier einfach farblich gut. Der Weg zu meinem Hotel. Auf dieser Etappe „gönnte“ ich mir 2 Nächte hintereinander ohne Gastgeber.

 

Die Gruppe, die mich nach überlebter Waldwanderung nachts mit ihren Gesängen nicht schlafen lies, lud mich am nächsten Morgen ein, mit ihnen ein Wasserkraftwerk zu besichtigen. Elektroingenieure und Maschinenbauer haben echte Wertarbeit geleistet. Die Turbinen gibt´s seit den 60er Jahren.

   

Diese Nacht schlief ich auf Burg Traunitz. Da es abends nichts zu essen gab, musste ich 30 Minuten durch den Wald auf eine Alm und danach im stockdunklen wieder zurück. Ja, ich hatte eine Taschenlampe. Und auch war ich froh als Städter irgendwann wieder aus dem Dunklen raus zu sein. Die Vorstellung doch einmal einem grösseren Waldtier zu begegnen machte mich nicht glücklich. Für die Rückkehr des Wolfes zu plädieren, fällt mir in Köln Ehrenfeld leichter als bei der Vorstellung auf dem Land dem Original nachts persönlich zu begegnen. Originell: Tischtennisbälle neben Balisto und Co.

 

Hier in Kallmünster an der Naab hat einmal Gabriele Münter gemalt. Herrliche Gegend und super zum Radfahren. Man kann Gleitschirmfliegen, baden, klettern, Kanu fahren, Wachholderwanderungen machen und es gibt nette Biergärten.

4.10. Nahe Regensburgs angekommen fühlte ich mich beinahe zu Haus. Der Dom ähnelt von weitem doch sehr dem unseren. Bienen gab es auf dem riesigen Blumenfeld in Hülle und Fülle. Vielleicht brauchen Sie neben weniger Schadstoffen einfach den Feldrand und eigene Felder. Walhalla (den deutsche Pantheon) gibt es ja wirklich. Neben Turnvater Jahn beherbergt er Goethe und die ganzen Stars. Franz Josef Strauss ist selbst in Bayern nicht vertreten, wie man mir mitteilte. Die Schafe schreiben eine sehr traurige Geschichte, sicher eine ungeklärte. Eigentlich wollte ich nur den Schäfer und seine Arbeit kennen lernen. Bei meiner Ankunft hatten die Kinder des Hauses mein Bett mit  Gummibärchen dekoriert.

 

     

3.10 Die Fahrt nach Parkstetten wurde von 90 kilometer Gegenwind begleitet. Während mein Akku lachlud schaute ich mir ein C-Jugendspiel an, dass die Gastgeber, Deggenau, obwohl beide Seiten attraktiv spielten, viel zu hoch mit 6:1 gewannen. Ausserhalb der Stadt sieht man erst einmal, wieviel Landwirtschaft es gibt. Ein Dank an die Bauern, obwohl mir die Viehhaltung mishagt. Der riesige Lindwurm unten wird wohl mal ein schöner Schmetterling. Kaum zu glauben.

  

2.10. Passau war seit Köln meine 4. Übernachtung ausserhalb einer Familie. Die Jugendherberge liegt auf einem mörderischen Hügel. Wigiläus Fröschl p(der Name könnte Harry Potter entspringen) organisierte nach dem Brand den Wiederaufbau Passaus im italienischen Stil. Ich findˋs gelungen.

 

Mein Gastgeber hatten eine Klappmaulfigur, wie wir sie auch in Bochum im Figurentheater hätten bauen können. Paula. Paula half Kindern in einem „dissoziierten“ Zustand auch über sich zu sprechen. Was der junge Herr rechts von Paula für eine Aufgabe hatte, bleibt zu klären.

 

Der erste Regen. Endlich. Ich fieberte schon daraufhin meine Regenausrüstung auszuprobieren. Mein neuer Filzhut unter dem Helm und über der Mütze erwies sich als der Hit. Ich war ein echter Hingucker. Meine Gastgeber hatten einen Elektroautoanschluss am Haus. Auch das hatte ich noch nie gesehen. Und die Katze war 21 Jahre!

 

Meine zweite Station in Österreich war am Traunsee. In der Familie war es lebhaft, 5 Kinder und Besuchskinder. Jeder fand in der gemütlichen Sitzeckenküche einen Platz und war willkommen. Auf Weg dorthin musste ich mein Handy an ener Kirchensteckdose auf laden. Das war mal ein praktischer heiliger Ort. Ein 9jähriger Junge erweiterte wieder einmal meine Vorstellung. Er sprang gerne Ski. Auf meine Frage, wie weit er denn sprünge, sagte er: 30 Meter. Mit 9 Jahren!

  

Es ging weiter nach Österreich. Erste Station: Salzburg und hier hatte ich eine Pension, um mir die Stadt anzuschauen. Auf dem Weg dahin machte ich halt bei einem Hutmacher und liess mir freundlicherweise das Handwerk erklären. Es gibt für Hüte eine Positiv- und eine Negativform, zwischen die der Filz kommt und feucht dampfgepresst wird. Der Sohn dieses Hutmachers war der letzte Hutmacher, der Europaweit ausgebildet wurde. Danach löste sich die Innung oder die Prüfungskommission mangels Nachwuchs auf. Ich kaufte mir einen Hut für künftige Regentage. Salzburg hat Elktrobusse mit Oberleitungen. Und ein einmal originells Graffiti. Ganz im Gegensatz zu den oft zu sehenden 4 Buchstaben langen die Polizei schmähenden Einfallslosigket an Bahnhöfen.

 

 

Am späten Nachmittag, nun schon fast Ende September, fuhr ich nach Surberg. interessant fand ich die technischen Konstruktionen der Tochter, die ihren Lichtschalter mittels angebrachten Stab, Umspannhilfe, Schnur und diversen Einzelteilen mittels einer Kordel vom Bett aus ausschalten konnte. Hervorragend! Und zudem montierte sie sich einen schwebenden Lattenrost auf den Balkon auf den sie eine Matratze legte und im Sommer schwebend schlief. Ein ebenso angebrachter Vorhang sorgte für Privatsphäre. Der überaus freundlich präsente Sohn repräsentierte für mich Oberbayern mit all seiner Kraft und i

 

Heute erklomm ich den wohl höchsten Punkt meiner Reise, de Kampenwand bei Prien am Chiemsee. Sah die entspanntesten Kühe und es gab ein Gipfel-Radler (im Hintergrund der Chiemsee). Nett war der kleine Triebwagen von Prien nach Achenberg am Fuss der Gondel (hier nicht abgebildet).

   

Heute hatte ich „frei“. Ich besuchte die u. genannten Inseln und durfte, da meine Gastgeber im Schloss arbeiten, auf das Dach des Schlosses Herrenchiemsee, das Versailles nachempfunden wurde. König Ludwig, der dieses Schloss in seinem ganzen Leben nur 10 Tage besuchte, residierte vom Bett aus, wie auch in Versailles, das er sehr verehrte, üblich. Meissner Porzelan mit handgearbeiteten Porzellanblumen, hauchdünn. Und in den unvollendeten Räumen des Schlosses hatte sich die Neue Pinakothek aus München eingemietet und zeigte diese Treppen aus echtem Bienenwachs. Ich fands angenehm. Das vielleicht bleibendste der Insel war dennoch ein kleiner Junge, eine Feder im Haar, der auf mich zusteuerte, 120 cm hoch vor mir aufbaute und sagte…“Und, was machen wir jetzt?“. Dies während ich im gehen ein Coaching gab. Er hätte nicht besser erscheinen können. Danke. Übrigens beliessen wir es nicht bei der Frage. Unsere Antwort war: „Etwas naheliegendes“. Wir haben Fisch gegessen und er wahrscheinlich ein Eis.

 

 

Ein letzter Blick aus der Scheune auf den Chiemsee. Und auch hier geschmückte Fenster. Der Maibaum wurde einer Nachbarin zum Geburtstag geschenkt (sie hat am 1. Mai). Normal sind Handwerke eingearbeitet. In diesem Baum sind der Nachbarinnen Hobbies verewigt… Katzen, Reisen, Kanu fahren, lesen, wandern, Blumen haben. Und mein grünes Radl im zum Fahrradständer umgewandelten Kuhstall.

 

 

„D guade oide Zeit“. So gut war die gar nicht immer, sagte die Mutter meiner Gastgeber.

Donnerstag, 27. September 2018 (ich lebe sonst grad fast zeitlos). Nur die Tageszeiten sind wichtig für hell und dunkel und die Ankunftszeit bei Gastgebern. Und natürlich auch die Dauer meiner Radtouren für den Akku. Der Blick aus der Wohnküche meiner Gastgeber. Und ich dachte immer der Blick auf den Dom sei nicht zu überbieten. Heute habe ich einen Tag Pause und werde mir die Inseln Herren- und Frauenchiemsee ansehen.

Auch bin ich auf meiner Reise auf der Suche nach schönen Orten für Seminare. Hier in der Nähe des Chiemsees war so einer. Für mich stand diese fast schon ästhetische und dabei gut strukturierte und organisierte Werkstatt für eine Gesalt angenommende Lebensweisheit. „Echtes Können, echtes Tun, gute Struktur, Organisation und auch Ordnung können auch für Träume da sein“. Die Treppenstufen weisen auf den Weg in den Seminarraum zuerst nach aussen und Stufe für Stufe symbolisieren sie den Weg nach innen. Geht man aus dem Raum heraus ist es anders herum.

 

 

Badeseen und Spätsommer geniesse ich am besten, so lange das Wetter passt.

 

Achtet auch auf das 3. Geschlecht. Komoot führte mich ins Gebüsch und sumpfiges Unterholz.

 

Am Chiemsee angekommen musste es einmal warmer Apfelstrudel mit Vanilleeis sein. Das Cafe am Südende war sehr einfach. Ich dachte eigentlich, hier wäre alles überteuert. Witzig fand ich diese echte Rose im Herrenklo. Im Gastraum auf den Tischen standen nur Plastikblumen.

 

Kreutze und teils sehr schön gemalte Häuser gehören in Bayern auf dem Land zum Alltagsbild.

 

Selbst schuld, wenn man zu kalt baden geht. Tatsächlich wird hier wie an sicher vielen Seen fast das ganze Jahr gebadet, sogar bei Wassertemperaturen von wenig über 0 Grad – dann natürlich sehr kurz. Johannes fuhr mit seinem alten Golz fast immer in den See hinein und wartete, dass die Wellen kleiner wurden, bevor er mit seinem Kanu rausfuhr. Er schenkte mir eine CD über sein Leben.

 

In Utting am Ammersee steht wohl Deutschlands schönster See-Sprungturm. Komplett aus Holz und die ganze Badeanstalt zeigt sich in wohltuender und gewollter Enfachheit.

  

Eine Gasgeberfamilie hatt ein „Plushaus“, das ist ein Haus, das mehr Energie erzeugt, als es verbraucht. Im Bad und Küche wird Luft abgesaugt, in Schlaf- und Wohnräumen wird sie hineingeblasen. Dabei wird kalte Luf durch die ausströmende warme Luft erwärmt. Auf dem Dach natürlich Solarzellen. Und das ganze Haus thermisch abgedichtet und sehr gut isoliert. Ferner durch Menschen und Süd-Fenster erwärmt. Vespa mt Beiwagen war mir auch neu.

 

Tags sind solche Waldstrecken sehr nett. Einmal fuhr ich aus der Zeit und radelte im dunklen nur bei Vollmond durch die Wälder, was bei abnehmendem Akku des Rades und vor allem der Navigation weniger attraktiv ist. Da ich mein Ersatzhandy umgetauscht hatte (und das neue erst in Passau abholen werde) und zudem vergass meinen Ersatakku (Powerbank) rechtzeitig anzuschliessen, beschloss ich mich fortan besser zu organisierten.

In München angekommen wohnte ich um die Ecke vom Oktoberfest, ohne es besucht zu haben. Am Viktualienmarkt tranken wirklich alle morgens um 11:00 ein Mass Bier, denn so ein österreichischer Wursthändler, die Weischwurst muss nach alter Tradition bis 12:00 gegessen sein und dazu gehört ein Bretz´n und ein Nier. Na dann man tau.

 

Zwischendurch musste ich nun für ein paar Tage nach Berlin fliegen und lies all meine Sachen bei meinen Gastgebern. Der Rückflug von Berlin nach München war der schlimmste Flug meines Lebens. In Berlin war ich bei einer Familie (ohne Coaching), die mit der Schule seit vielen Hahren eine Frankreichreise organisieren. Jeden Abend wird dann ein kurzes Theaterstück aufgeführt, um die Deutsch Französische Freundschaft zu wahren. Vielleicht sollten neben dem Iranisch-Israelischen Orchester auch die Politiker der beiden Länder ein gemeinsames Theaterstück aufführen. Tempelhof.

 

Ankunft am Ammersee in Schondorf. Mein zweiter süddeutscher See. Motorboote müssen hier elektrisch betrieben werden, zumindest private. Meine ersten Schondorfer Gastgeber hatten aus einem Raum zwei gemacht, indem sie die Sauna (hier nicht zu sehen) nur mit der Dusche kombinierten und den Liegebänken. Selbst das Waschbecken verschwand in einem Schrank. Eine Toilette veränderte natürlich auch nicht den Charakter des Raumes.

 

 

An einem Tag hatte ich 100 km vor mir und 1.000 Meter hoch unter wieder runter (Danke Allgäu). Also hiess es früh aufbrechen, zumal meine Batterie zwischendurch mindestens 2 Stunden neu laden musste.

Was mir immer wieder auffiel, wie viel Solarzellen es hier auf den Dächern und Scheunen gibt. Ich nehme es als Aufgabe, das auch auf meinem Haus zu prüfen zu entscheiden und auch zu tun, wenn ich es für richtig erachte in unserer Sonnengegend.

Bei diesem lange nicht genutzten Basketballkorb kann ich nur sagen, Dinge ändern sich. Bei mir zumindest bleibt die Liebe zur Natur.

Auf dem Land zählt der Führerschein noch etwas und wird schon einmal am Scheunentor gefeiert. Landsberg bei Nacht ist herrlich.

Die Pause, wie hier in einem Klostercafe gehört zu jedem Tag dazu. Ich lade die Batterie etwas nach, rekonstruiere Vergangenes und schaue auf Kommendes. Und sei es die Adresse meiner nächsten Gastgeber, deren Namen, meine abgestimmte Ankunftszeit und auch immer wieder bereite ich mich auf mögliche Coachings vor. Manchmal tue ich nichts.

Der Ammersee. Heute Abend war er kälter als der Bodensee. Ich war früh bei meinen Gastgebern und nutze die Gelegenheit für ein Bad. Nach dem Bade sprach mich ein Neunjähriger Junge an, dessen Namen ich mir merken werde. Er war 9 und konnte vom 10 Meterturm, der historisch im Ammersee steht, einen 6fachen Salto machen. 6 Saltos! 1 Sprung. Er übte schon sein erst kurzes Leben lang. Und im Sommer übt er täglich. Er möchte Turmspringer werden. Die Besitzer des Bades bestätigten mir die Angabe. Ich bin tief beeindruckt. Ich wünsche Dir J. viel Glück. Das Gemälde beschreibt die Entwicklungspsychologie, so die Malerin, die ich im Hexenviertel Landsbergs kennenlernte.

Die Beschreibung des Kölsches aus einem Bierfächer. Na dann Prost auch zu Muscheln, Himmel un Äd sowie Blootwoosch (Bah). Neben den 3 Kategorien fehlt „Jeföhl“ – 5 Punkte.

Meist kann ich erst nach 18:00 zu meinen Gastgebern radeln. Es machen ja nicht alle wie ich ein Sabbatjahr. Lama. Die Obsternte 2017 ist grossteils erfroren. Umso mehr tragen selbst kleine Apfelbäume in diesem Jahr. Bad Waldsee war sehr nett. Gern wäre ich wie die beiden Unbekannten schwimmen gegangen. Und vorher… ROM? Ravensburg! Die Basilika.

 

Jede Menge Störche auf dem Affenberg und in der Gegend drum herum. Die Vogelschutznetze über den Apfelplantagen sehen aus wie riesige Spinnweben von „Tarantula“. Ich weiss noch nicht, ob dieser Grill praktischer ist, als die klassischen Gasgrills. Für mich hat er durch seine konstruktive Klarheit sehr viel Stil.

Und… es sind 70 Gastgeber-Familien gefunden.

  

Überlingen war eine sehr sehr erholsam.

In Überlingen gab es nach nur kurzer Reise ein langes Frühstück. Und ein Bad im noch 24 Grad warmen Bodensee.

Der heilige Christophorus ist der Schutzpatron der Reisenden. Musste ich natürlich fotografieren, auch weil ich auf die Christophorusschule Elze gegangen bin. Der Zeppelin zeigte sich als ich in Überlingen am Bodensee angekommen war.

 

Am Mindelsee (am Bodensee) war es zauberhaft. Ein Naturschutzgebiet.

 

Morgens bei der Abfahrt eines, was ich nicht wusste, ehemaligen Lufthanseaten sass tatsächlich zwar kein Kranich aber zumindest ein Reiher auf dem Baum, der eine an den Kranich erinnernde Silhouette zeigte. Als Wasserspender ausnahmsweise mal eine männliche Figur.

 

Es gibt eine Deutsche Enklave innerhalb der Schweiz, Büsingen am Hochrhein. Diese Enklave gehört politisch zu Deutschland und wirtschaftlich zur Schweiz. Sieht man auch daran, dass ein kleiner Kaffee 5 Franken kostete und das kleine Wasser über 6. Dennoch war es wunderschön. Ich fuhr zwischen den Ländern immer rein und raus. Der Rheinfall zu Schaffhausen am Ende.

 

Unterwegs fand sich immer eine Luftpumpe auch während der Geschaftsmittagspausen. Ich bedankte mich mit einer meiner Karten, die mittlerweile bis nach Pakistan unterwegs sind. Man weiss nie. Die Brunnen sind immer wieder eine Freude.

 

Meine Gastgeber waren die Eigentümer der Adeco Aktiengesellschaft. Am Tag meiner Abreise fuhr ich noch in der Firma vorbei und bewunderte die Kreativität und das Design der Alu-Produkte, wie Tische, White Boards u.a. wirklich durchdacht. Schweiz eben. Ach ja… Elvis lebt.

Frühstücksblick vom Balkon direkt über dem Rhein. Alle waren schon zur Arbeit und ich durfte ausschlafen. Danke. Die Leiste unten ist eine Dunstabzugsleiste am Herd also kein Haube.

Auf dem Weg zu meinen Gastgebern in Bad Zurzach in der Schweiz fanden sich jede Menge Oldtimer. Mein Allzeit-Liebling ist der Alfa Romeo Spider, auch ohne Rundheck. Und das nicht erst seit Mrs. Robinson.

Der Tipp meiner Bad Säckinger Gastgeber war, ein Schweizer Alpental hochzufahren, was ich tat, zwar mit emobilität, doch auch mit viel Gepäck und enormer Steigung. Die Geier waren über mir. Der Holztunnel in Bad Säckingen ist der längste Europas.

 

Der unten zu sehende Badeteich hat ein Holzoktagon unter Wasser, das man absenken kann, um denTeich tiefer oder flacher zu gestalten. Per Seilzug und Kompressor. Am Motorrad vorne sind Ultraschallsender angebracht, die Tiere warnen. Und das grosse metallene Wehr regelt den Wasserzufluss vom Rhein in die Seitenkanäle des Elsass. Nagelschuhe braucht man, um auf frischem Beton zu laufen. Hier am Oberrhein wohnen positiv gestimmte Leute, was ich auch erlebt habe. Jens Corsen würde sagen „Günschtig“. Und die leckeren Backstückchen sind Lachswickel. Mit Ei überbacken. Lecker.

Heute hätte einkurzer Fahrtag werden können. Denn von meinen zweiten französischen Gastgebern zu meinen dritten waren es nur 10 km. Allerdings beschloss ich einen Ausflug über 30 km nach Mulhouse zu machen. Der Marktplatz war sehr schön. Die Figur scheint die Perspektive im Blick zu haben. Der Torwart im Land des Fussballweltmeisters war pitturesk. In dem Augenblick, in dem ich ihn passierte rollte tatsächlich 50 Meter weiter ein Ball auf die Strasse. Die 4 Hühner gaben mir 2 Eier …le plus fret possible. Und Kanone und Panzer erzählen von einer Schlacht, in denen sie die Umgebung zumindest eine Zeit lang gut verteidigt hatten. Keinerlei Graffiti.

Heute gings von Endingen im Badischen über den Kaiserstuhl und Freiburg samt kleiner sehr netter Ortschaften in den Elsass. Unterwegs begegneten mir Störche, eine Strickmaschine im sehr freundlichen Strickladen in Staufen und mich begleitende Regenbögen, die mir eine Kilometerlange Bewässerungsmaschine an diesem sonnigen Tag schenkte.

Von Strassburg nach Süden Richtung Endingen. Vorbei am Europapark Rust, der seine Besucher wie in Boston begrüsste.

Leider ist mir in Strassburg bei der Radsicherung an einem Haken eine Speiche gebrochen, vorne. Ich versuche es bis Überlingen so zu lassen und bobachte es ein wenig. Dort habe ich ein paar Tage Reparaturzeit. Fachwerkhäuser strahlen immer wieder irgendetwas heimeliges auf mich aus, als ob die Tomatenreife das einzige im Leben wäre, das zu regeln ist . In Strassburg fand ich diese typisch französischen Portraits a la Jean Gabin, Catherine Deneuve, Pierre Richard et tout ca. Formidable.

Ich bin schon lange in der Weingegend angekommen, spätestens seit der Ahr. Heute aber zeigte sich mir die Erste Rebe hautnah. Mattheo wünsche ich viel Glück im Leben. Diese Selbstbedienungs-Läden, dass man sich nimmt und das Geld in die Kasse wirft erfreuen mich immer sehr. Das übt Vertrauen. Und wer sich schon einmal gefragt hat, wie eigentlich die Früchte dr Baumkronen geerntet werden, hier ist es zu sehen. Da wird mir das Leben mit seine alltäglichen Anforderungen und auch Risiken sichtbar. Und Isˋnt she lovely“, dieser Stevie Wonder Hit kam mir in den Sinn, als ich mein Rad vor dem Brunnen stehen sah. Es fährt mich toi toi toi mit all dem schweren Gepäck bislang sicher und zuverlässlich auf der Reise. Ich frage meine Gastgeber ja immer die 3 Fragen, Was läuft gut, was soll nicht verändert werden und welches Lebensmotto prägt Dein Leben. „Gut zu wissen, was man isst und trinkt“, schient das Motto der Dame aus dem Ökohof zu sein, an dem ich Rast gemacht habe. Der Schwarzwald!

Jetzt fahre ich kurz zum Strassburger Dom und dann Richtung Süden tiefer in den Elsass. Wie so oft bin ich der letzte, alle sind schon aus dem Haus zur Arbeit oder Schule und so habe ich Zeit, ein paar letzte Grüsse zu schreiben, das Wetter zu prüfen und die Route anzusehen.

6.9. Heute Baden Baden auf dem Weg nach Strassburg.

Kohls Kanzlerbungalow in  Oggersheim. Kater, der an einem der Speyerer Seen genauso von seiner Situation erfreut war wie ich im Badesee am Haus meiner Gastgeber. Nach Speyer komme ich bestimmt noch einmal, hat mir sehr gut gefallen. Und die Gestaltbildungskompetenz von uns Menschen zeigt irgendwie den ganzen Hund unter´m Sofa.

Einfahrt über den Rhein nach Worms. Das ist mal ein Stadtturm.

Weltkulturerbe Kloster Lorsch. Hier liegt einer meiner Radhandschuhe.

Kannte ich auch noch nicht. Ein Glasrandmännchen, um ein Glas vom anderen unterscheiden zu können.

Ich fahre mit der Navigationsapp komoot, die mir meine Route wie ein Autonavi ansagt und und wirklich gute Dienste leistet. Heute jedoch führte sie mich in einen 150 cm hohen teils verwachsenen Tunnel, der vor einer Treppe endete.

Abschied von meinen Gastgebern und von Wicky bei Wiesbaden.

Die Packliste: von warm bis kalt ist alles schon dabei.

Morgen früh, Sonntag 02.9. geht es mit dem IC nach Wiesbaden zum Kaffee trinken und zu meinem ersten Gastgeber-Coaching-Termin. Bis heute sind 61 Gastgeber-Familien gefunden.

Für alle Gastgeber: Bitte schaut die Seite „Zeitplan (Etappenplan)“

Das Rad ist da. Und wurde beim ADFC gleich kodiert.

Die Visitenkarten sind angekommen.

50 Gastgeber-Familien sind gefunden. Und die gelben Sticker sind ausgegangen. Gestern habe ich meine neuen 3 Lagen Goretexhose und -Jacke eingekauft, die Merino Unterwäsche und   Handschuhe, Mützen usw. schon einmal zurecht gelegt. Es wird zwar erst September, aber heute ist nicht alle Tage. Bis zum Chiemsee sind fast alle Gastgeber gefunden. Von Bayern nach Norden brauche ich noch einige Adressen. Ich hoffe, das ergibt sich von unterwegs oder durch diese Seite. Vielleicht kennt auch die oder der ein oder andere Leser/in noch Couch-Tausch -Interessierte.

Ich bedanke mich bei der Firma georelief für die freundliche Genehmigung zur Abbildung ihrer Karte. Meine „Ringfingerplanung“ wurde dadurch wesentlich erleichtert. https://www.georelief.de/

Ankunft in Wiesbaden und den 1. Frühstückskaffee meiner Gastgeber durfte ich an meinem indischen Lieblingsgott Ganesha zu mir nehmen. Für Hindus ist er der Überbringer des Glücks.    Hier endet eine schöne erste 4tägige Etappe meiner Reise. Indien hatte ich nach meinem Studium der Volkswirtschaft 3 Monate lang bereist. Eine 2. Indienreise in den Süden folgte 1998. Seit George Harrison und den Büchern Herrmann Hesses übte Indien trotz oder durch seine Widersprüche immer einen Reiz auf mich aus.

Ein Freund aus Koblenz ist zu Theo und mir hinzugestoßen.

Ich hatte bislang noch nie in einer Jugendherberge gewohnt, von der mir ein Ausblick so gut gefallen hat, wie dieser hier. Burg Stahleck.

Weiter am Weltkulturerbe des Mittelrheins.

Es geht weiter nach Koblenz. Ein heisser, trockener Sommer.

Das gehört zu einer ordentlichen Radtour dazu. Ein platter Reifen. Leider stellt sich heraus, dass die Felge angebrochen war. Koblenz war nahe und die S-Bahn auch. Wir sind ja nicht jwd unterwegs.
 
 
Mein jüngerer Sohn, Theo, begleitet mich auf den ersten 4 Tagen meiner Etappe Köln-Wiesbaden. Es ist gleichzeitig eine kleine Abschiedstour, denn Theo geht ein Jahr in den Schüleraustausch in die USA, wie auch ich einmal 1978/ 79.
 

Ankunft in Bonn. Eine kurzer Fahrradtag.

So schlimm ist der Kölner Abschied noch nicht, denn es geht vorerst nur zur 4tägigen Testfahrt nach  Wiesbaden und dann zurück.

Mitte Juli geht’s los zu meiner ersten Etappe noch mit einem geliehenem Fahrrad, da ich mein extra für diese Reise zu kaufendes Rad noch nicht konfiguriert habe. Und auch konnte ich mich noch nicht für eine Farbe entscheiden.

„Die Radbrillen bei Steffie und mir sitzen“

Loretta, die fast 2 Meter große Zeitungspapierfrau und Hauptrolle unseres 14 wöchigen Schauspiel-Kurses am Figurentheaterkolleg-Bochum steht für den letzten künstlerischen Schliff, den ich auf meine Coach-Surfing-Reise mitzunehmen versuche.

 

Blick vom Ölberg in die Eifel
Blick vom Ölberg ins Rheinland
Unser Hochzeitsberg, der Ölberg, im Siebengebirge
Ein Haus als Kreuzworträtsel in Düsseldorf in der Kiefernstrasse.
Über Besetzte Häuser kann man geteilter Meinung sein. Originell gstaltet sind sie meistens.
Öffentliche Uhren in Düsseldorf
Dormagener 50 Meter Aussenschwimmbad das ganze Jahr geöffnt auch bei -10 Grad.
Milchkanne? Nein Grundwasser-Messgerät